Freisener Wind versorgt 18 500 Haushalte mit Strom

Freisen · Die Gemeinde Freisen war Vorreiter in Sachen Windkraftanlagen. Bereits in den 90er Jahren wurde die Windenergie zur Stromproduktion genutzt. Am Samstag nun ein weiterer Schritt in Sachen regerative Energie: der modernisierte Windpark Saar wurde symbolisch in Betrieb genommen.

Mit großem Festprogramm wurde am vergangenen Samstag der erneuerte Windpark Saar in Freisen offiziell in Betrieb genommen. Extra zu diesem Anlass waren Bürgermeister Karl-Josef Scheer, Ministerin für Umwelt- und Verbraucherschutz Anke Rehlinger sowie Landrat Udo Recktenwald erschienen, um gemeinsam mit der Geschäftsführung des Windparks und den Freisener Bürgern das Repowering des ältesten Windparks im Saarland zu feiern.

In Freisen wurde die Windenergie schon in den 90er Jahren genutzt, als die Region als eines der windreichsten Gebiete im Saarland bekannt wurde. Damals baute man den ersten Windpark, dessen Stromproduktion gerade mal für 100 Haushalte ausreichte. Doch dabei beließ man es nicht. "Freisen wurde zu einem Windkraftmuseum der Entwicklungstechnik", erinnert sich Geschäftsführer Thomas Nägler.

Sechs moderne Anlagen

Der Windpark wuchs mit den Jahren. Seit 2004 produzieren insgesamt 15 Windkraftanlagen regenerativen Strom unter dem Dach des Windparks Saar. Nach sukzessivem Zubau neuer Windkraftanlagen, auch an anderen Standorten, erzeugen seit 2008 18 von ihnen Strom. Ein Jahr später schon begann das Repowering-Programm, in dessen Zuge zwölf alte Anlagen durch sechs neue, moderne ersetzt wurden. Dies erhöhte die Stromerzeugung um ein Vielfaches, so dass jetzt insgesamt 18 500 Haushalte mit der regenerativen Energie der Windkraftanlagen versorgt werden und Freisen so zu einer Energie-Plus-Gemeinde wurde. Grund dafür ist die Erweiterung der Nabenhöhe von bisher 50 bis 80 Metern auf 105 bis 135 Metern und die Vergrößerung des Rotordurchmessers von 39 bis 64 Metern auf 80 bis 101 Metern.

"Die Historie ist durch das Repowering nun endlich zum Abschluss gekommen", freute sich Nägler als Mann der ersten Stunde bei der offiziellen Inbetriebnahme. Und auch Ministerin Anke Rehlinger konnte nur konstatieren: "Der Wind weht, die Räder drehen sich, es ist ein guter Tag für den Windpark, für die Gemeinde, für den Landkreis und für die Umwelt."

Und nicht nur für sie war es ein guter Tag, auch die Bürger der Gemeinde Freisen hatten allen Grund zum Feiern, denn das Repowering wurde mittels Bürgerbeteiligung getragen. Die gesamten Neuinvestitionen mit einem Volumen von 24 Millionen Euro wurden als großes Bürgerbeteiligungsmodell geschultert. Das Interesse der 700 Anteilseigner des Windparks Saar war so groß, dass die Eigenmittel komplett aus dem Kreis zusammenkamen. Um dies zu würdigen, hatten die Verantwortlichen am Samstag ein buntes Festprogramm zusammengestellt. Neben einer Verlosung und einem Kinderprogramm gab es auch eine Ausstellung des Fotoclubs Tele Freisen, die den Umbau der Windkraftanlagen dokumentierte. Die drei besten Fotos wurden durch die Geschäftsführung prämiert.

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