„Die Allermeisten wollen auf der Folsterhöhe bleiben“

Mächtig ragt das 13-geschossige Hochhaus der gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft im "Vogelsborn" in die Höhe. Doch an dem Wohnblock auf der Folsterhöhe hat unübersehbar der Zahn der Zeit genagt. Was für ein Gegensatz zu den kleineren Häusern in der Nachbarschaft, die bereits saniert sind. Dazwischen spielen Kinder auf einer grünen Wiese. Doch es gibt eine gute Nachricht: Im Juni hat die Sanierung des Hochhauses begonnen. Für die Siedlungsgesellschaft ist das eine riesige Herausforderung, die es so noch nicht gegeben habe, sagt Sabine Maher, die Leiterin der Kundenbetreuung . Gemeinsam mit Janine Schmeer, Kundenbetreuerin auf der Folsterhöhe, hat sie viele Gespräche mit Bewohnern des Hochhauses geführt und muss noch weitere führen. Über 300 Mieter seien es insgesamt. Diese müssen nun aus ihrem gewohnten Umfeld raus. Einige sind bereits in anderen Wohnungen auf der Folsterhöhe, die leer standen, untergekommen, andere in sanierten Siedlungswohnungen zum Beispiel auf dem Eschberg, berichtet Maher: "Die Allermeisten wollen aber auf der Folsterhöhe bleiben. Das ist wie eine große Familie hier oben. Die Menschen wohnen hier schon seit Generationen." Inge Ahr, 70, ist der Folsterhöhe seit dem Bau der Wohnsiedlung vor 50 Jahren treu. Sie ist vom "Vogelsborn" mit Doris Leixner, 74, in eine Drei-Zimmer-Wohnung ganz in der Nähe umgezogen. Zuvor hatte sie eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Sie sind Maher und Schmeer sehr dankbar für ihre Unterstützung. So durften sie sich zum Beispiel die Tapeten und die Farbe des Bodenbelags selbst aussuchen. "Die Siedlungsgesellschaft hat uns sehr geholfen, auch bei den Umzugskosten ", sagt Ahr im gemütlichen Wohnzimmer. In der neuen Wohnung fühlt sie sich wohl. Nach dem Gespräch erklärt Maher, die "Siedlung" betreibe diesen großen Aufwand, weil sie keinem Mieter kündigen wollte und nun individuelle Lösungen von der neuen Wohnung bis zur Hilfe beim Umzug insbesondere für Senioren sucht. Maher: "Auch die Besichtigungstermine in den Wohnungen kosten viel Zeit, aber das ist es uns wert." Andererseits versuche das Unternehmen, auch neue Mieter von außerhalb zu finden. Eine, die ebenfalls schon ausgezogen ist und nicht mehr in den Wohnblock zurückkehrt, ist Franziska Kunz, 33. Sie hat in der "Hirtenwies", ebenfalls auf der Folsterhöhe, mithilfe der beiden Frauen von der "Siedlung" eine Drei-Zimmer-Wohnung bezogen, die größer als die im "Vogelsborn" sei. Auf der Folsterhöhe fühlt sich die Mutter von zwei Söhnen sehr wohl: "Für die Kinder ist das einfach das Beste. Ich kann sie ohne Bedenken zum Spielen rauslassen und habe hier alles vor Ort." Ein Kindergarten und eine Schule sind hier, außerdem mehrere Supermärkte und eine Bank. Es gibt aber auch Mieter , die unbedingt nach der Sanierung in den Wohnblock zurückwollen, also zweimal umziehen. Zurzeit läuft der sogenannte "Bauabschnitt 0". Hier werden bis Ende September 24 Drei-Zimmer-Wohnungen saniert, deren Grundrisse nicht verändert werden, erklärt Maher. Diese Wohnungen werden auch als Ausweichmöglichkeit für andere Mieter während der folgenden Bauabschnitte genutzt. Ab 2015 werde der Großteil des Hochhauses innen und außen saniert. Dazu zählen nach Angaben der Prokuristin eine Wärmedämmung, neue Fenster und die Sanierung des Flachdachs. Dadurch sollen die Energiekosten sinken. Die Aufzüge werden künftig außen die Mieter nach oben und unten bringen. Die seien derzeit noch in Zwischengeschossen, was es für gehbehinderte Menschen fast unmöglich mache, diese zu erreichen und nach draußen zu kommen, sagt Maher. Nach der Sanierung halten die Aufzüge auf der Etage. Dann werde es auch 36 behindertengerechte Zwei-Zimmer-Wohnungen geben, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind. 14 Millionen Euro investiert die Siedlungsgesellschaft insgesamt, Ende 2016 soll nach Angaben Mahers alles fertig sein. Dann fehlt nur noch der Wohnblock im "Königsbruch". Doch wann der saniert wird, steht nach Angaben Mahers noch nicht fest. Jetzt geht es erst einmal darum, die Herausforderung "Vogelsborn" zu meistern. Damit sich die Menschen auf der Folsterhöhe noch ein Stück wohler fühlen.

 Mitten im Grünen liegt die Siedlung auf der Folsterhöhe. Das große Hochhaus wird nun innen und außen saniert. Dadurch sollen die Energiekosten merklich sinken. Fotos: Rich Serra

Mitten im Grünen liegt die Siedlung auf der Folsterhöhe. Das große Hochhaus wird nun innen und außen saniert. Dadurch sollen die Energiekosten merklich sinken. Fotos: Rich Serra

Mächtig ragt das 13-geschossige Hochhaus der gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft im "Vogelsborn" in die Höhe. Doch an dem Wohnblock auf der Folsterhöhe hat unübersehbar der Zahn der Zeit genagt. Was für ein Gegensatz zu den kleineren Häusern in der Nachbarschaft, die bereits saniert sind. Dazwischen spielen Kinder auf einer grünen Wiese.

Doch es gibt eine gute Nachricht: Im Juni hat die Sanierung des Hochhauses begonnen. Für die Siedlungsgesellschaft ist das eine riesige Herausforderung, die es so noch nicht gegeben habe, sagt Sabine Maher, die Leiterin der Kundenbetreuung . Gemeinsam mit Janine Schmeer, Kundenbetreuerin auf der Folsterhöhe, hat sie viele Gespräche mit Bewohnern des Hochhauses geführt und muss noch weitere führen. Über 300 Mieter seien es insgesamt. Diese müssen nun aus ihrem gewohnten Umfeld raus. Einige sind bereits in anderen Wohnungen auf der Folsterhöhe, die leer standen, untergekommen, andere in sanierten Siedlungswohnungen zum Beispiel auf dem Eschberg, berichtet Maher: "Die Allermeisten wollen aber auf der Folsterhöhe bleiben. Das ist wie eine große Familie hier oben. Die Menschen wohnen hier schon seit Generationen."

Inge Ahr, 70, ist der Folsterhöhe seit dem Bau der Wohnsiedlung vor 50 Jahren treu. Sie ist vom "Vogelsborn" mit Doris Leixner, 74, in eine Drei-Zimmer-Wohnung ganz in der Nähe umgezogen. Zuvor hatte sie eine Zwei-Zimmer-Wohnung. Sie sind Maher und Schmeer sehr dankbar für ihre Unterstützung. So durften sie sich zum Beispiel die Tapeten und die Farbe des Bodenbelags selbst aussuchen. "Die Siedlungsgesellschaft hat uns sehr geholfen, auch bei den Umzugskosten ", sagt Ahr im gemütlichen Wohnzimmer. In der neuen Wohnung fühlt sie sich wohl. Nach dem Gespräch erklärt Maher, die "Siedlung" betreibe diesen großen Aufwand, weil sie keinem Mieter kündigen wollte und nun individuelle Lösungen von der neuen Wohnung bis zur Hilfe beim Umzug insbesondere für Senioren sucht. Maher: "Auch die Besichtigungstermine in den Wohnungen kosten viel Zeit, aber das ist es uns wert." Andererseits versuche das Unternehmen, auch neue Mieter von außerhalb zu finden.

Eine, die ebenfalls schon ausgezogen ist und nicht mehr in den Wohnblock zurückkehrt, ist Franziska Kunz, 33. Sie hat in der "Hirtenwies", ebenfalls auf der Folsterhöhe, mithilfe der beiden Frauen von der "Siedlung" eine Drei-Zimmer-Wohnung bezogen, die größer als die im "Vogelsborn" sei. Auf der Folsterhöhe fühlt sich die Mutter von zwei Söhnen sehr wohl: "Für die Kinder ist das einfach das Beste. Ich kann sie ohne Bedenken zum Spielen rauslassen und habe hier alles vor Ort." Ein Kindergarten und eine Schule sind hier, außerdem mehrere Supermärkte und eine Bank.

Es gibt aber auch Mieter , die unbedingt nach der Sanierung in den Wohnblock zurückwollen, also zweimal umziehen. Zurzeit läuft der sogenannte "Bauabschnitt 0". Hier werden bis Ende September 24 Drei-Zimmer-Wohnungen saniert, deren Grundrisse nicht verändert werden, erklärt Maher. Diese Wohnungen werden auch als Ausweichmöglichkeit für andere Mieter während der folgenden Bauabschnitte genutzt. Ab 2015 werde der Großteil des Hochhauses innen und außen saniert. Dazu zählen nach Angaben der Prokuristin eine Wärmedämmung, neue Fenster und die Sanierung des Flachdachs. Dadurch sollen die Energiekosten sinken. Die Aufzüge werden künftig außen die Mieter nach oben und unten bringen. Die seien derzeit noch in Zwischengeschossen, was es für gehbehinderte Menschen fast unmöglich mache, diese zu erreichen und nach draußen zu kommen, sagt Maher. Nach der Sanierung halten die Aufzüge auf der Etage. Dann werde es auch 36 behindertengerechte Zwei-Zimmer-Wohnungen geben, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind.

14 Millionen Euro investiert die Siedlungsgesellschaft insgesamt, Ende 2016 soll nach Angaben Mahers alles fertig sein. Dann fehlt nur noch der Wohnblock im "Königsbruch". Doch wann der saniert wird, steht nach Angaben Mahers noch nicht fest. Jetzt geht es erst einmal darum, die Herausforderung "Vogelsborn" zu meistern. Damit sich die Menschen auf der Folsterhöhe noch ein Stück wohler fühlen.

 Sabine Maher, Leiterin der Kundenbetreuung bei der Siedlungsgesellschaft, und ihre Kollegin Janine Schmeer (von links) sind die Ansprechpartnerinnen für die Mieter.

Sabine Maher, Leiterin der Kundenbetreuung bei der Siedlungsgesellschaft, und ihre Kollegin Janine Schmeer (von links) sind die Ansprechpartnerinnen für die Mieter.

 Franziska Kunz ist mit ihren Söhnen Alessandro (links) und Massimo in eine neue Wohnung auf der Folsterhöhe gezogen.

Franziska Kunz ist mit ihren Söhnen Alessandro (links) und Massimo in eine neue Wohnung auf der Folsterhöhe gezogen.

 Andrej (91) und Sofia Schmidt (83), seit 60 Jahren verheiratet, kamen im Jahr 2000 auf die Folsterhöhe.

Andrej (91) und Sofia Schmidt (83), seit 60 Jahren verheiratet, kamen im Jahr 2000 auf die Folsterhöhe.

 Dieses Hochhaus im „Königsbruch“ ist bereits saniert.

Dieses Hochhaus im „Königsbruch“ ist bereits saniert.

Zum Thema:

HintergrundMithilfe eines Wohnungsbauförderprogramms des Saarlandes, Bankkrediten und einem Eigenanteil von zwei Millionen Euro finanziert die Siedlungsgesellschaft die Sanierung des Wohnblocks im "Vogelsborn". Die Zahl der Wohnungen wird von 247 auf 209 sinken, weil die Grundrisse verändert werden. So entstehen unter anderem 36 behindertengerechte Zwei-Zimmer-Wohnungen und 25 Fünf-Zimmer-Wohnungen, außerdem zehn Maisonette- und sechs Penthouse-Wohnungen. sm

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