Abwassergebühr sinkt, Müllgebühr bleibt stabil

Saarbrücken. Die Abwassergebühren sinken, die Gebühren für Müllentsorgung und Stadtreinigung bleiben konstant. Mit dieser guten Nachricht traten gestern Dezernent Kajo Breuer (Grüne) und der Chef des Kommunalen Entsorgungsbetriebs ZKE, Bernd Selzner, vor die Presse

Saarbrücken. Die Abwassergebühren sinken, die Gebühren für Müllentsorgung und Stadtreinigung bleiben konstant. Mit dieser guten Nachricht traten gestern Dezernent Kajo Breuer (Grüne) und der Chef des Kommunalen Entsorgungsbetriebs ZKE, Bernd Selzner, vor die Presse. Für das Schmutzwasser müssen die Bürger 4,2 Prozent weniger pro Kubikmeter Trinkwasser bezahlen, beim Regenwasser, das nicht im Boden versickert, sondern im Kanal landet, sinkt die Gebühr um 9,6 Prozent. Das heißt: Ab 2013 kassiert der ZKE statt 10,61 Euro nur noch 9,59 Euro Regenwassergebühr pro zehn Quadratmeter versiegelter Fläche, beim Schmutzwasser sind es 3,39 Euro. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 180 Kubikmeter Frischwasser und einer versiegelten Fläche von 100 Quadratmetern beträgt die Einsparung rund 37 Euro, sagte Selzner.Weil der Wasserverbrauch konstant sei und eine Neubewertung des Vermögens eine Einsparung von zwei Millionen Euro bewirkt habe, könnten die Gebühren sinken, ergänzte Simone Stöhr vom ZKE. Die 230 Saarbrücker, die immer noch Klärgruben besitzen und ihr Abwasser umweltschädlich im Boden versickern lassen oder in Bäche leiten, werden dagegen stärker zur Kasse gebeten. Die Gebühr, die das Landesamt für Umweltschutz und Arbeitssicherheit festlegt, steige von 32,21 auf 48,32 Euro pro Person, sagte Stöhr. Kajo Breuer freute sich, dass die Einführung des Müllwiegens 2011 reibungslos geklappt habe. Statt der erwarteten 15 Prozent hätten die Saarbrücker 2011 und 2012 rund 26 Prozent weniger Müll in die Tonne geworfen als zuvor. Breuer: "Das System hat sich bewährt." Selzner erklärte, er habe in der Gebührenkalkulation das Durchschnitts-Müllgewicht gesenkt. Folge: Auch das Gewicht, das unabhängig von der Abfallmenge mindestens gezahlt werden muss, sinkt - zum Beispiel bei einer 120-Liter-Tonne, die alle zwei Wochen geleert wird, von 204 Kilogramm auf 168 Kilogramm Restmüll. Ein vierköpfiger Haushalt spare gegenüber 2011 dadurch 10,44 Euro. Die restlichen Müllgebühren blieben gleich. Der Stadtrat muss noch zustimmen.

Meinung

Müllsystem bewährt sich

Von SZ-RedakteurMarkus Saeftel

Endlich mal eine gute Nachricht für die Bürger: Die Abwassergebühren sinken. Weil die Saarbrücker außerdem fleißig Müll trennen und seit 2011 weniger in die Restmülltonne stopfen, können die Müllgebühren konstant bleiben. Wer im Vergleich zu 2010 besonders viel Müll gespart hat, profitierte davon auch am stärksten. Die Bürger haben also selbst dafür gesorgt, dass jetzt die umstrittene Mindestmenge, die die Saarbrücker unabhängig vom weggeworfenen Müll zahlen müssen, sinkt. Das war für viele, die besonders wenig Abfall entsorgen, ein Ärgernis. Das neue System hat sich also bewährt.

Dass die Gebühren fürs Kurzzeitparken und den Zoo deutlich steigen sollen, ist dagegen ärgerlich. Bürgermeister Ralf Latz sollte schnell seinen Haushaltsentwurf vorlegen und beweisen, dass er alle anderen Sparanstrengungen ausgeschöpft hat.

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