Preisträger Kulturpreis für Korso.op-Kollektiv und Eugen Georg

Saarbrücken · Der Regionalverband zeichnet Künstlerinnen und Künstler aus. Statt des üblichen Festakts gibt es einen Kurzfilm zum Wirken der Preisträger.

 Das Korso.op-Kollektiv ist eine der innovativsten freien Theatergruppen. Das Foto zeigt ihr Stück „Babylon Pogo“.

Das Korso.op-Kollektiv ist eine der innovativsten freien Theatergruppen. Das Foto zeigt ihr Stück „Babylon Pogo“.

Foto: Paulet/ROGER/PAULET

Der mit 3000 Euro dotierte Kulturpreis des Regionalverbands Saarbrücken geht in diesem Jahr an das Korso.op-Kollektiv. Den diesmal aus aktuellem Anlass vergebenen Sonderpreis „Krise als Chance“ erhält Eugen Georg für sein digitales Projekt Soda Festival. Er erhält ein Preisgeld in Höhe von 1500 Euro.

„Der Kulturpreis für Kunst wird für ein künstlerisches Wirken vergeben, das auf die wichtigen Fragen unserer Zeit auf kreative Art reagiert und Lösungswege aufzeigt. Gerade in der Corona-Krise sind wir auf den schöpferischen Mut und den kritischen Blick unserer Künstlerinnen und Künstler im Regionalverband angewiesen. Das Korso.op-Kollektiv und Eugen Georg liefern dazu beeindruckende Beispiele“, erklärt Regionalverbands-Direktor Peter Gillo.

Die Künstlergruppe des Korso.op-Kollektivs setzt sich aus neun professionellen Theatermacherinnen und -machern zusammen. Mit einem innovativen Mix aus Schauspiel, Performance und Multimedia-Kunst hinterfragen sie gesellschaftspolitische und soziologische Phänomene. Mittlerweile jährlich stemmt das Kollektiv eine Großproduktion, die an zuweilen außergewöhnlichen Spielorten, beispielsweise einem Zivilschutzbunker, aufgeführt wird. Darüber hinaus agiert das Kollektiv grenzüberschreitend und mit anderen Kulturinstitutionen wie dem xm:lab der Hochschule der Bildenden Künste Saar oder der französischen Compagnie TGNM.

 Mit dem Ziel, eine Kunstgalerie für Migranten und Einheimische der Region Saarbrücken zu errichten, rief der Interaktionsdesigner Eugen Georg 2019 das Projekt „Arrival Room“ ins Leben. Die Plattform bietet kulturelle Aktivitäten, beispielsweise Workshops und Kunstausstellungen, die eine kreative Arbeit im Kontext von Integration und Teilhabe fördern.

Da durch die Corona-Krise diese Aktivitäten weitgehend zum Erliegen kamen, entwickelte Eugen Georg mit seinem Team das Soda-Festival. Soda steht als Abkürzung für Social Distancing Art Festival. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Website, die Kunstwerke und Kunstprojekte darstellt, die während der Pandemie entstanden sind. Gezeigt werden Werke von Künstlern aus über 30 Ländern – und von saarländischen Kunstschaffenden. Via Facebook werden zudem Livestreamings mit Künstlerinterviews und Performances geboten.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Krise findet in diesem Jahr kein öffentlicher Festakt im Saarbrücker Schloss statt, sondern eine Preisverleihung im kleinen Rahmen. Geplant ist jedoch ein Kurzfilm, der das Wirken des Korso.op-Kollektivs und von Eugen Georg darstellt. Dieser soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Das gesamte Votum der Jury, Infos zum Kulturpreis und den Preisträgern gibt es im Internet.

 Eugen Georg hat das Soda-Festival gegründet.

Eugen Georg hat das Soda-Festival gegründet.

Foto: Niklas Folz
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