Keine Einigung für die Beschäftigten im Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz Metall-Tarifverhandlungen gehen weiter

Saarbrücken/Mainz · Die vierte Verhandlungsrunde blieb ohne Annäherung. Im Tarifgebiet Mitte gehen die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie damit in die dritte Woche.

Keine Einigung in Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie im Saarland
Foto: dpa/Axel Heimken

Auch die von Protesten begleitete vierte Verhandlungsrunde zwischen der IG Metall im Bezirk Mitte und den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland hat zu keiner Einigung geführt. Die Gewerkschaft will daher die Warnstreiks in der dritten Woche fortführen.

Die Arbeitgeberverbände hielten an ihrem in der letzten Gesprächsrunde vorgelegten Angebot fest. Es sieht eine Nullrunde für 2021, für das erste Halbjahr 2022 eine Einmalzahlung und für das zweite Halbjahr eine Tabellenerhöhung der Tariflöhne vor. „Unsere Unternehmen brauchen das Jahr 2021 ohne Kostensteigerungen, um sich aus der Krise herauszuarbeiten“, sagte Verhandlungsführer Johannes Heger. Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) forderte erneut, den Flächentarifvertrag an eine Differenzierungslösung zu koppeln. Unternehmen, die in Schieflage geraten, sollen anhand vorher definierter Kennzahlen von dem Flächentarifvertrag abweichen können. „Aktuell ist es so, dass die Unternehmen in solchen Fällen in aufwändige und teure Verhandlungsprozesse mit der Gewerkschaft eintreten müssen. Und das mit mehr als ungewissem Ausgang. Das ist auf Dauer nicht zielführend.“

Jörg Köhlinger, IG Metall-Verhandlungsführer und Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, zeigte sich enttäuscht über den mangelnden Fortschritt in den Verhandlungen. „Die Arbeitgeber sind erneut ohne Ideen zu Beschäftigungssicherung und Entgeltsteigerung in die Verhandlungen gekommen und verschleppen durch ihre Haltung ein tragfähiges Tarifergebnis. Das provoziert eine dritte Warnstreikwoche“, sagte er. Die Gewerkschaft fordert für die rund 380 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland eine Entgeltsteigerung von vier Prozent und Beschäftigungssicherung.

Die Verhandlungen am Freitag in Mainz wurden von Protesten begleitet. An einem Autokorso zum Ort des Treffens beteiligten sich der Gewerkschaft zufolge etwa 300 Beschäftigte. Weitere rund 2100 Beschäftigte legten am Freitag im Bezirk Mitte die Arbeit nieder. Insgesamt haben seit dem Ende der Friedenspflicht am 1. März in den drei Bundesländern 69 000 Beschäftigte an den Protestaktionen beteiligt. Im Saarland gab es unter anderem Warnstreiks bei ZF, Bosch, Hager, Ford und Thyssen-Krupp. Die Gewerkschaft plant nun weitere Warnstreiks ab Montag. Ein Termin für die nächste Verhandlungsrunde steht noch nicht fest.

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