Zusätzliche Jobs beim Autozulieferer IG Metall: Bosch will in Homburg 100 Mitarbeiter einstellen

Homburg · Im Homburger Werk des Autozulieferers Bosch werden mehr Leute gebraucht. Doch wie dauerhaft sind die neuen Jobs?

 Rund 3600 Menschen beschäftigt Bosch im Homburger werk für Diesel-Komponenten.

Rund 3600 Menschen beschäftigt Bosch im Homburger werk für Diesel-Komponenten.

Foto: Bosch

Der Autozulieferer Bosch plant Neueinstellungen in seinem Homburger Werk. 100 Menschen sollen einen Job bekommen, teilte die Gewerkschaft IG Metall am Freitag mit. Ein Grund sei die gute Auftragslage im Lkw-Geschäft. In Homburg werden Dieseleinspritz-Systeme für Nutzfahrzeuge und Autos hergestellt.

Ein Unternehmenssprecher wollte die Angaben weder bestätigen noch dementieren. Doch er goss Wasser in den Wein. Wenn es Neueinstellungen gebe, dann seien sie nicht auf Dauer angelegt. Möglicherweise würden zur Abdeckung von Auftragsspitzen befristet Mitarbeiter gebraucht. Dafür kämen idealerweise Ferienhelfer infrage. Der Bosch-Sprecher bestätigte aber die „gute Auftragslage“ aufgrund hoher Nachfrage nach Diesel-Komponenten für Nutzfahrzeuge.

Ralf Reinstädtler, erster Bevollmächtigter der IG Metall Homburg-Saarpfalz, sieht die Sache trotzdem grundsätzlich positiv und stellt die Rolle von Gewerkschaft und Betriebsräten heraus. Die „erfreuliche Entwicklung“ sei eine Folge davon, dass sich die Arbeitnehmervertreter in die strategischen Planungen für das Werk einmischen. Reinstädtler verwies auf das Standortkonzept, das IG Metall, Betriebsräte und Belegschaft über vier Jahre mit Aktionen unter dem Motto „Bosch Bleibt“ erkämpft hätten. „Ohne dieses Engagement würde es die  Neueinstellungen bei Bosch in Homburg nicht geben“, sagt er. Reinstädtler unterstreicht damit auch die Forderung in der aktuellen Tarifauseinandersetzung nach Zukunftstarifverträgen, mit denen der Wandel in der Industrie gestaltet und Beschäftigung gesichert werden soll.

 Im vergangenen Frühjahr hatten Unternehmen und Arbeitnehmervertreter ein Standortkonzept vereinbart: Es sieht  Einschnitte bei Arbeitszeit und Lohn vor, schreibt aber auch eine Sicherung des Standorts bis mindestens 2025, den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen und Investitionen in die Brennstoffzellen-Technik fest. Im Dezember hatte das Unternehmen dann angekündigt, ab 2024 in Homburg Komponenten für die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik in Serie produzieren zu wollen.

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