Pfälzer friert in der Servicewüste am Bahnhof

St Ingbert · . Walther Schäfer sieht seit dem vergangenen Samstag seinen Verdacht, dass sich die Bahn nur für das Geld der Bahnfahrer interessiert, nach seinen Erlebnissen in St. Ingbert bestätigt. Der Mann aus Pirmasens wollte um 6 Uhr früh nach Kirkel zu einem Seminar fahren. "Dazu sollte ich in St. Ingbert umsteigen", sagt er. Allerdings sei auf seinem Fahrplan aus dem Fahrkarten-Drucker keine Bahnsteig-Nummer, wie sonst üblich, angegeben gewesen. "Ich ging deshalb davon aus, weil die Bahnsteig-Angabe fehlte, dass auch die Strecke von St. Ingbert bis Kirkel mit dem Bus zurückgelegt werden musste, da ja auch die Hauptstrecke St. Ingbert - Saarbrücken für den Zug am Samstag gesperrt war." Am St. Ingberter Bahnhof sei aber kein Bahnler da gewesen, den er hätte fragen können. "Selbst der Zugführerstand war leer, weil mein Zug von hinten von einer weiteren Lok angeschoben wurde. Dort saß auch der Lokomotiv-Führer", berichtet Schäfer. Lautsprecher blieb stumm

. Walther Schäfer sieht seit dem vergangenen Samstag seinen Verdacht, dass sich die Bahn nur für das Geld der Bahnfahrer interessiert, nach seinen Erlebnissen in St. Ingbert bestätigt. Der Mann aus Pirmasens wollte um 6 Uhr früh nach Kirkel zu einem Seminar fahren. "Dazu sollte ich in St. Ingbert umsteigen", sagt er. Allerdings sei auf seinem Fahrplan aus dem Fahrkarten-Drucker keine Bahnsteig-Nummer, wie sonst üblich, angegeben gewesen. "Ich ging deshalb davon aus, weil die Bahnsteig-Angabe fehlte, dass auch die Strecke von St. Ingbert bis Kirkel mit dem Bus zurückgelegt werden musste, da ja auch die Hauptstrecke St. Ingbert - Saarbrücken für den Zug am Samstag gesperrt war." Am St. Ingberter Bahnhof sei aber kein Bahnler da gewesen, den er hätte fragen können. "Selbst der Zugführerstand war leer, weil mein Zug von hinten von einer weiteren Lok angeschoben wurde. Dort saß auch der Lokomotiv-Führer", berichtet Schäfer.

Lautsprecher blieb stumm

Der Pfälzer stieg daher in St. Ingbert aus: "Kein Bahn-Mitarbeiter war zu sehen, auch der Lautsprecher über dem Bahnsteig blieb stumm." Orientierungslos lief Schäfer auf den Bus-Bahnsteig. "Die Leute dort, Busfahrer und zufällige Passanten, waren sehr hilfsbereit, schauten in Fahrpläne und auf Anschlagtafeln. Es war aber keine Bus-Verbindung nach Kirkel zu entdecken." Einer der "sehr freundlichen saarländischen" Passanten sei ihm sogar auf den Bahnsteig nachgelaufen, wohin er wieder zurückgekehrt war, um ihn auf einen späteren Zug aufmerksam zu machen. Inzwischen war auch ein Bahn-Mitarbeiter aufgetaucht, der dem Pirmasenser mitteilte, dass sein Anschluss-Zug gerade vor zwei Minuten weggefahren wäre. Zugleich erfuhr der Bahnkunde zum ersten Mal, dass die Strecke St.Ingbert von der Sperrung gar nicht betroffen war.

Spätestens nach der dreiviertel Stunde, die er dann auf dem St. Ingberter Bahnhof bei Kälte verbringen durfte, stand für Walther Schäfer fest: "Die Bahn, die jedes Jahr Milliarden-Gewinne einfährt, verlässt sich vor Ort offensichtlich auf freie, kostenlose ,Mitarbeiter', die dem ratlos herumirrenden Bahnfahrer schon weiterhelfen werden. Das Wort Service ist für die Bahn ein Fremdwort aus einer unbekannten Sprache."

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