Gymnasium in Homburg hilft sich in Coronazeiten Johanneum baut Kohlendioxid-Ampeln selbst

Homburg · Lüften ist in Zeiten von Corona besonders wichtig. Doch wann ist es wirklich dringend? Hier kann eine CO2-Ampel helfen. Die Science-AG des Homburger Gymnasiums stellt nun eine solche für jedes Klassenzimmer her.

 Die Science-AG des Homburger Johanneums hat CO 2 -Ampeln selbst hergestellt.

Die Science-AG des Homburger Johanneums hat CO 2 -Ampeln selbst hergestellt.

Foto: Nicole Christmann, Johanneum

Das Johanneum hilft sich mit einem neuen Projekt der Science AG selbst. Hier geht es darum, das Infektionsrisiko in den Klassenräumen während der Corona-Pandemie zu reduzieren.

Seit mehreren Wochen arbeiten 14 Siebtklässler aus dieser Arbeitsgemeinschaft am Bau von selbst gestalteten CO2-Ampeln für alle Klassen- und Funktionsräume der Schule. Insgesamt sollen 60 Räume mit den selbst gestalteten CO2-Messgeräten ausgestattet werden. Schulleiter Oliver Schales und der Schulträger fördern und begleiten das Projekt von Anfang an mit organisatorischen und finanziellen Mitteln, wie das Gymnasium weiter schreibt.

Die Idee für dieses Projekt stammt von den Wissenschaftlern (IOT-Werkstatt) des Umweltcampus’ Birkenfeld und Experten des nationalen Digitalgipfels. Aus deren Zusammenarbeit resultierte eine Bauanleitung zum Nachbauen eigener CO2-Messgeräte.

Das Projekt ermögliche den Schülern zudem spannende Einblicke in technische und naturwissenschaftliche Themen sowie in die Planung einer Herstellungskette. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des schulischen Alltags in der Corona-Krise leisten.

Die Schüler setzten sich mit dem theoretischen Hintergrund der CO2-Messgeräte auseinander, planten das Layout und erstellten Ablaufpläne für eine effiziente Herstellung der Geräte. In mehreren Produktionsschritten wurden die CO2-Ampeln von den Schülern erbaut. Dabei bewiesen diese nicht nur beim Schneiden und Laminieren der Hintergrundplatten, sondern auch beim Löten und dem Zusammenbau der vorgefertigten technischen Komponenten großes Geschick. Auch bei der Programmierung und Kalibrierung der Messgeräte halfen die Schüler tatkräftig mit. Betreut wurden sie bei der Fertigung von den drei AG-Leitern der Science-AG: Johannes Jacob, Andrea Golz und Nicole Christmann.

Eine Tischlerei aus Saarbrücken habe das Projekt mit einer Spende von 60 selbst gebauten Holzrahmen unterstützt, die den CO2-Ampeln ein tolles Aussehen verleihen, freut sich die Schule.

In Zukunft sollen die CO2-Ampeln in allen Klassenräumen den CO2-Gehalt der Raumluft anzeigen. Denn bei einem hohem CO2-Gehalt im Raum kann man von einem erhöhten Anteil an ausgeatmeter Luft ausgehen, in der sich verstärkt Aerosole, winzige ausgeatmete Flüssigkeitströpfchen, ansammeln, die über längere Zeit in der Luft schweben können. Und an diesen könnten Viruspartikel anhaften. Regelmäßiges Lüften soll dazu beitragen, die potentielle Virenlast in der Raumluft zu senken, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

 So sieht die selbst gemachte CO 2 -Ampel aus.

So sieht die selbst gemachte CO 2 -Ampel aus.

Foto: Nicole Christmann/ Johanneum

Die CO2-Messung bietet so eine günstige Lösung zur Einordnung des aktuellen Risikos durch potentiell infektiöse Aerosole. Übersteigt der CO2-Gehalt den vorgegebenen Grenzwert, so zeigt dies die CO2-Ampel durch einen Farbwechsel des LED-Rings an und weist so darauf hin, dass jetzt gelüftet werden muss. So sollen diese Ampeln helfen, ein geeignetes Maß bei dem notwenigen Stoßlüften zu finden, ohne die Klassenzimmer zu stark auskühlen zu lassen und ohne zu viel Energie zu verschwenden.

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