Corona-Zahlen steigen Schüler als Versuchskaninchen?

Wieder eine Woche mit stetig steigenden Gesamtinfektionszahlen liegt hinter uns. Der neuerliche Teil-Lockdown, der seit Montag in Kraft ist, wird spätestens Ende nächster Woche erste Erfolge zeigen. Wir hoffen inständig, dass es so sein wird.

 Peter Neuheisel

Peter Neuheisel

Foto: SZ/Robby Lorenz

Was aber Mitte dieser Woche aufschrecken musste, war eine Nachricht aus dem Uniklinikum in Homburg, dass händeringend nach medizinisch geschultem Hilfspersonal gesucht wird, um die stark steigende Zahl an Covid-19-Patienten noch behandeln zu können. In den anderen Kliniken des Landes war ähnliches zu hören. Alarmstufe eins!

Großes Thema sind im Moment die Schulen. Durch die strengen Richtlinien müssen immer mehr Schüler und Lehrer in Quarantäne. Und weil alternative Unterrichtskonzepte fehlen beziehungsweise sie nach dem ersten Lockdown nur mangelhaft verfolgt wurden, kommen einige Politiker nun auf eine ganz tolle Idee: So schlugen zwei Landräte im Saarland vor, nur noch positiv getestete Schüler in Quarantäne zu schicken. Bevor wir Schulen schließen müssen und ein Unterrichtsstopp droht, muss der Rest der Klassengemeinschaft bleiben, der Unterricht kann weitergehen. Doch einmal davon abgesehen, dass dies ein Verstoß gegen derzeit geltende Corona-Maßnahmen wäre – sollte man nicht zunächst an andere Konzepte ab Klasse 5 denken? Medizinische Masken, größere Abstände in den Klassen, wozu wahrscheinlich Teilungen der Einheiten mit Blockunterricht nötig sind. Aber mal im Ernst: Schüler und Lehrer zu Versuchskaninchen machen? Geht’s noch? Da ist es beruhigend zu wissen, dass Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo nicht in den Chor seiner Kollegen einstimmen will und die Gesundheit aller obenan stellt.

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