Arbeitslosenzahlen in der Region Homburg Rund ein Fünftel mehr Arbeitslose

Homburg/Bexbach/Kirkel · Die Corona-Pandemie hinterlässt im Mai deutlich negative Spuren beim Arbeitsmarkt im Saarpfalz-Kreis.

 Die Corona-Krise hatte im Mai größere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Das belegen die Zahlen der Agentur für Arbeit auf für die Region Homburg. 

Die Corona-Krise hatte im Mai größere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Das belegen die Zahlen der Agentur für Arbeit auf für die Region Homburg. 

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Im Mai waren im Saarpfalz-Kreis 4426 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 233 mehr als im April. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter rund ein Fünftel mehr Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag mit 5,8 Prozent um 0,4 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und um 1,0 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. In der Geschäftsstelle Homburg (Bexbach, Homburg, Kirkel) waren 3280 Arbeitslose gemeldet (plus 571 zum Vorjahr). Die Arbeitslosenquote liegt hier bei 5,7 Prozent.

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der mit ihr verbundenen gravierenden Einschnitte auf dem Arbeitsmarkt werden uns die nächsten Monate weiter begleiten und enorm herausfordern,“ kommentiert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, die aktuelle Entwicklung. „Auch wenn wir einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen haben, so profitiert unser regionaler Arbeitsmarkt aktuell noch von umfassenden Stützungsmaßnahmen. Kurzarbeitergeld ist eine wesentliche Säule zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Die hohe Inanspruchnahme zeigt, dass auf dieses Fundament momentan viele Unternehmen und Betriebe bauen.“

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 92 auf 1992 gestiegen. Das war rund ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren lag die Arbeitslosigkeit bei 212, sie erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 22. Sie lag um 94 über dem Wert des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag bei 883. Sie ist gegenüber dem Vormonat um sieben und gegenüber dem Vorjahr um 74 gestiegen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Beim Jobcenter im Saarpfalz-Kreis waren im Mai 2434 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 141 mehr als im April. Damit lag die Zahl der Arbeitslosen um 243 über dem Vorjahreswert. Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im Mai bei 190. Sie ist gegenüber dem Vormonat um 17 und gegenüber dem Vorjahr um 56 gestiegen. 740 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber April um 47 und gegenüber Mai 2019 um 31 erhöht. 41,9 Prozent der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen sind gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Mai 1020. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 77.

Die Zahl der neu gemeldeten Stellen hat sich nach dem Einbruch im Vormonat nochmals erhöht. Unternehmen der Region haben im Mai insgesamt 186 Stellen zur Besetzung gemeldet, 55 mehr als im April, jedoch ein Drittel weniger vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn wurden 1152 offene Stellen gemeldet, 454 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aktuell stehen 1049 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung. Der Stellenbestand liegt damit ein Viertel unter dem Vorjahresniveau.

Im Mai haben im Saarpfalz-Kreis nochmals 93 Unternehmen für insgesamt 2787 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet, deutlich weniger als zum Höhepunkt der Krise im April. Im April hatten 1198 Betriebe Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit angezeigt. In diesen Anzeigen waren 18 951 Beschäftigte angegeben. Seit Beginn der Corona-Krise haben insgesamt 1747 Unternehmen der Region Kurzarbeit für 27 628 Personen angemeldet.

„Der Ausbildungsmarkt zeigt sich aktuell stabiler als der Arbeitsmarkt. Für zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber eröffnen sich damit dieses Jahr leicht zeitverzögert durchaus positive Möglichkeiten. Trotz Corona halten viele Unternehmen und Betriebe an ihren gemeldeten Ausbildungsplatzangeboten fest, so dass es bis zum Ausbildungsbeginn im August/September gelingen kann, dass viele junge Menschen einen passenden Ausbildungsplatz finden“, erläutert Madeleine Seidel.

Im Saarpfalz-Kreis wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 828 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 108 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 359 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 137 weniger als vor einem Jahr. Am statistischen Zähltag im Mai waren noch 461 Stellen unbesetzt und 162 Jugendliche unversorgt.

Am häufigsten werden Auszubildende für folgende Berufe gesucht:

 Arbeitslose Saarpfalz-Kreis Mai 2020

Arbeitslose Saarpfalz-Kreis Mai 2020

Foto: SZ/Steffen, Michael

Mechatroniker/in (35), Verkäufer/in (31), Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk - Bäckerei (25), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (24), Elektroniker/in - Automatisierungstechnik (21), Handelsfachwirt/in (20), Industriemechaniker/in (13), Elektroniker/in - Energie-/Gebäudetechnik (13), Kaufmann/-frau Büromanagement (13), Bäcker/in (12).

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