Windkraft in Blieskastel Das Klimaschutzbündnis ist dafür

Blieskastel · Windkraft in Blieskastel: Das Klimaschutzbündnis Saar spricht sich als Netzwerk mit 14 Verbänden und Organisationen dafür aus.

 Über den Bau von Windrädern im Bliestal wird weiter heftig diskutier.

Über den Bau von Windrädern im Bliestal wird weiter heftig diskutier.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Zum Thema Windkraft in Blieskastel hat sich mit Günter Walle und Roland Maltha jetzt auch das Klimaschutzbündnis Saar zu Wort gemeldet. Es handelt sich um ein Netzwerk, in dem sich, so die Verfasser der Presseerklärung, 14 Verbände und Organisationen im Saarland gemeinsam für den Klimaschutz einsetzen. Deutschland, so heißt es da, habe sich bei der Weltklimakonferenz 2015 gemeinsam mit nahezu allen Staaten der Erde völkerrechtlich verpflichtet, seinen Beitrag dazu zu leisten, die weltweite Temperaturerhöhung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen.

Um dieses Ziel zu erreichen, seien große Anstrengungen zur CO2-Reduzierung erforderlich. In diesem Zusammenhang habe die Bundesrepublik den Kohleausstieg bis spätestens 2038 und den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien (EE), insbesondere der Windenergie und der Photovoltaik als Hauptträger der zukünftigen Energieversorgung, beschlossen.

Bisher leisteten die EE schon den größten Beitrag zum Klimaschutz. Mit zirka 220 Millionen Tonnen CO2-Reduzierung (von insgesamt zirka 370 Millionen Tonnen) seit dem Bezugsjahr 1990, würden die EE bisher den größten Teil der Reduktion von Treibhausgasen im energetischen Bereich beitragen. Den größten Anteil hieran habe mit etwa 100 Millionen Tonnen die Windenergie. Dies unterstreiche die große Bedeutung der Windenergie für den Klimaschutz und für die Realisierung des Ziels von Bundesregierung und Europäischer Union, bis spätestens 2050 die Klimaneutralität zu erreichen.

Die Bedeutung der Windenergie zur Umsetzung der Klimaschutzziele sei bereits 2014 auch für die Biosphärenregion vom Klimaschutzrat der Biosphäre Bliesgau, vom Biosphärenzweckverband und der Bürger-Energiegenossenschaft Bliesgau eG im „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ herausgestellt worden. Dieser Masterplan sei auf der Grundlage der UNESCO-Leitlinien für Biosphärenreservate erarbeitet worden, die ein starkes Engagement der Biosphärenreservate für den Klimaschutz forderten.

Eine weltweite verheerende Klimakatastrophe, die bereits heute immer deutlicher durch vernichtende Waldbrände, durch immer neue Temperaturrekorde, Überschwemmungen und Dürreperioden sowie absterbende Wälder auch bei uns in Deutschland für jedermann sichtbar werde, sei nur durch große Anstrengungen beim Klimaschutz abzuwenden. Hierbei könne sich keine Region, keine Kommune und kein Bürger mit vorgeschobenen Argumenten nach dem Motto „bei uns geht es nicht wegen der Biosphäre“ oder „wir haben doch eine so schöne Landschaft“ oder „wir haben zu wenig Wind“ aus der Verantwortung stehlen. Denn mit solchen und ähnlichen Argumenten nach dem „Sankt-Florians-Prinzip“ könne natürlich jeder in jeder Region aufwarten, was kontraproduktiv und hochgradig schädlich für den Klimaschutz wäre.

Walle und Maltha: „Mitglieder des Klimaschutzbündnisses Saar wie die saarländischen Bürger-Energiegenossenschaften Hochwald, Köllertal und Bliesgau, der Bundesverband Windenergie Saar, der BUND Saarland, Fridays for Future Saarland, Greenpeace Saar, die BUND-Ortsgruppe Saarbrücken, der Verein Energiewende Saar und Transition Town Saarbrücken unterstützen ausdrücklich das Anliegen der Stadt Blieskastel, den Flächennutzungsplan „Wind“ zu überarbeiten, um einen größeren Beitrag zur umweltverträglichen Nutzung der Windenergie in Blieskastel leisten zu können. Die bisherigen Windvorranggebiete sind nur zu einem geringen Teil nutzbar, so dass eine Überarbeitung für eine angemessene, stärkere Windenergienutzung in Blieskastel, das gute Windverhältnisse aufweist, erforderlich ist. Dabei muss das Planungsverfahren zur Ausweisung neuer Windvorranggebiete transparent und mit der gesetzlich vorgeschriebenen Bürgerbeteiligung durchgeführt werden.“

Die Mitglieder des Klimaschutzbündnis Saar würden sich ausdrücklich auch dafür einsetzen, dass alle Planungen so vorgenommen werden, dass eine substanzielle, finanzielle Beteiligung der Bürger an den schließlich errichteten Windkraftanlagen möglich sei. Für die Organisation und die Umsetzung einer Bürgerbeteiligung stehe die Bürger-Energiegenossenschaft Bliesgau eG bereit.

Durch ihre Struktur seien Genossenschaften ein ideales Instrument, um eine nachhaltige, demokratische Energieversorgung voran zu bringen und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger der Region zu Investoren und damit zu Trägern der Energiewende zu machen, heißt es abschließend.

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