Landesmusikrat Saar „Sorgen Sie dafür, dass Kultur stattfindet“

Saarbrücken · Der Landesmusikrat Saar fürchtet um Kultur-Institutionen und die Existenz freischaffender Künstler.

 Symbolbild.

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Foto: picture alliance / dpa/Angelika Warmuth

Der Landesmusikrat Saar fordert von der Politik „eine genaue Prüfung aller Einschränkungen und Verbote in Bezug auf die gesamte musisch-kulturelle Szene“. Wichtig sei, „dass die getroffenen Maßnahmen einer klaren zeitlichen Befristung unterliegen“, heißt es in einer Mitteilung des Landesmusikrat-Präsidenten Bernard Fromkorth. „Die Situation für Kulturschaffende muss unmittelbar nach dem aktuell angeordneten Ausübungsverbot wieder mindestens in den bis Ende Oktober geltenden Status quo zurückgeführt werden. Bitte sorgen Sie dafür, dass Kultur stattfindet.“

Die Einschränkungen seien „nachvollziehbar und verständlich“, aber deutlich sei auch, „dass in den letzten Wochen und Monaten große Anstrengungen und erhebliche Investitionen seitens der musisch-kulturellenSzene getätigt wurden, um als ‚Kit der Gesellschaft’ weiterhin funktionieren zu können. Vereins- und Verbandsarbeit allgemein, musische Bildung in den Musikschulen und durch private Musiklehrerinnen und -lehrer, auch in den Vereinen und Verbänden, sowie jede Form von Konzerten und Aufführungen sind Orte der kulturellen Begegnung und für das soziale Miteinander unverzichtbar.“ Diese Begegnungen müssten live und nicht nur virtuell stattfinden, „gerade jetzt, wo es viele Ängste gibt und durch Kontaktbeschränkungen Vereinsamung droht“.

Dass die Kultur komplett stillgelegt sei, „bedeutet eine existentielle Bedrohung für die gesamte saarländische Musik- und Kulturszene“. Kindern werde ein weiteres Mal kulturelle Bildung außerhalb des Schulbetriebs verwehrt, Seniorinnen und Senioren würden wieder einmal der soziale Kontakt zu langjährigen vertrauten Vereins- und Verbandsmitgliedern verboten. „Und alle, die digital nicht modern aufgestellt sind, werden abgehängt und isoliert.“

Den Berufsmusikerinnen und -musikern der Institutionen des Landes wie der Deutschen Radio Philharmonie (DRP) und dem Staatsorchester werde „erneut die vollumfängliche Ausübung des Berufs untersagt“. Noch härter treffe es die Freischaffenden, die von Existenzängsten und wirtschaftlichen Nöten geplagt seien. Immer wieder weise die Politik  darauf hin, wie wichtig die  Kultur sei. „Bitte halten Sie an Ihren Worten fest und lassen Sie es nicht zur hohlen Phrase werden.“
www.lmr-saar.de

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