Letzte Kulturtermine vor dem Lockdown Nochmal raus, Kultur genießen

Saarbrücken · Ab Montag sind Theater, Kinos, Museen, Konzertsäle für einen Monat geschlossen – mindestens. Was kann man sich bis dahin noch anschauen?

 Brigitte Bardot und Michel Piccoli in „Die Verachtung“ von Jean-Luc Godard. Der Film läuft Samstag und Sonntag in der Kinowerkstatt St. Ingbert.

Brigitte Bardot und Michel Piccoli in „Die Verachtung“ von Jean-Luc Godard. Der Film läuft Samstag und Sonntag in der Kinowerkstatt St. Ingbert.

Foto: Studiocanal

Ab Montag verlagert sich die Kultur wieder nach innen, wenn wegen der Corona-Pandemie die Museen, Kinos und Theater für einen Monat schließen. Wer davor noch einmal Kultur vor Ort erleben will, bevor es in die heimische Lese-Ecke oder ins Heimkino geht, kann Samstag und Sonntag noch einiges erleben – falls sie oder er es in der aktuellen Situation möchte. Die Museen sind bis Allerheiligen geöffnet, und auch das Staatstheater spielt noch bis Sonntagabend – unter anderem „Il Trovatore“ und zwei „Halloween“-Filmmusikonzerte.

Im Kinder- und Jugendtheater Überzwerg in Saarbrücken gibt es am Sonntag um 15 Uhr die Uraufführung von „Klein“ nach dem Bilderbuch von Stina Wirsén. Theater mit Figuren kann man sich am Samstag im Saarbrücker „Hirsch“ anschauen – dort ist ab 19.30 Uhr Franz Kafkas „Der Bau“ zu sehen, am Sonntag ab 15 Uhr „Vom dicken fetten Pfannkuchen“, beides  mit dem Figurentheater Maren Kaun.

Musik gibt es am Samstag ab 20 Uhr im Cloef-Atrium in Mettlach beim 12. Orscholzer Gitarrenfestival: mit Hand on Strings, Jule Malischke und Eddie Gimler. In der Neunkircher Gebläsehalle spielt der Pianist und Komponist Nino Deta ab 20 Uhr das Konzert „Off to new horizons“ mit Eigenkompositionen. Es gibt keine Abendkasse, Karten unter www.ticket-regional.de.

Im KuBa am Eurobahnhof gehen die „7. Saarbrücker Tage für elektroakustische und visuelle Musik“ mit zwei Konzertabenden zu Ende (Samstag ab 21 Uhr, Sonntag ab 19 Uhr). Man muss sich anmelden unter anmeldung@evimus.de.

Am Sonntag spielen Eva und Bernhard Leonardy das Konzert „Engelsgesänge“ für Sopran und Orgel in der Basilika St. Johann (15 und 17 Uhr). Auf dem Programm stehen Brahms, Schubert und „In Memoriam Titanic“ von Joseph Bonnet, für Leonardy eine „symbolisch auf die Kultur übertragene Musik“, wie er bei facebook schreibt. Der Eintritt ist frei, um einen Austritt wird gebeten. Eine Anmeldung ist erforderlich unter leonardy@gmx.de, „es gelten die entsprechenden Hygienebestimmungen, die wir auch weiterhin konsequent aus Überzeugung beachten werden“.

Und die Kinos? Neben ihrem regulären Programm, das bis Sonntag läuft, zeigen einige Filmtheater zu Halloween am Samstag den lange beschlagnahmten Gruselklassiker „Zombie – Dawn of the Dead“ (wir berichteten): UT, Camera Zwo und Cinestar in Saarbrücken, Eden Cinehouse Homburg und der Cinetower Neunkirchen.

Die Kinowerkstatt St. Ingbert, in der bereits seit einigen Wochen Maskenpflicht auch während des Films besteht (Selbstversuch-Ergebnis: problemlos machbar), widmet sich am Wochenende dem Regisseur Jean-Luc Godard. Es läuft „Die Verachtung“ mit Brigitte Bardot, Michel Piccoli und der wunderbaren Musik von Georges Delerue. Der Film über Kino, Kunst contra Kommerz und die Liebe an sich läuft am Samstag ab 18 Uhr in der synchronisierten Fassung, am Sonntag ab 18 Uhr in der untertitelten Originalfassung. Danach sind noch einige Interviews mit Godard zu sehen, der im Dezember 90 Jahre alt wird.

Das Saarbrücker Kino Achteinhalb zeigt Samstag und Sonntag, jeweils ab 20 Uhr, die exzellente, auch formal sehr reizvolle Dokumentation „Jenseits des Sichtbaren“ über die schwedische Malerin Hilma af Klint (1862-1944). Sie war eine Pionierin der abstrakten Kunst, blieb aber zu Lebzeiten so gut wie unbekannt. Nostalgie bieten die Lichtspiele Wadern am Sonntag um 15 Uhr im Rahmen ihres Kinderprogramms: Es läuft „Der Räuber Hotzenplotz“ aus dem Jahr 1974. Den bärtigen Schurken spielt Gert Fröbe, der Eintritt ist frei.

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