„Kreuzzug des Weibes“ am 16.11. in Saarbrücken Stummfilmrarität mit Klavierbegleitung

Saarbrücken · Am Dienstag läuft im Saarbrücker Schlosskeller eine Stummfilm-Rarität: „Kreuzzug des Weibes“ von 1926, mit Klavierbegleitung.

„Kreuzzug des Weibes“ im Schlosskeller
Foto: Historisches Museum Saar

Das Historische Museum Saar zeigt am Dienstag im Schlosskeller den justizkritischen Film „Kreuzzug des Weibes“ aus dem Jahr 1926. Laut Museum wurden in der Zeit der Weimarer Republik 60 000 Frauen aufgrund des Paragraphen 218 verurteilt, 5000 Frauen, vor allem aus den ärmeren Schichten, starben jährlich an Schwangerschaftsabbrüchen.

Der Film, inszeniert von Martin Berger, erzählt von einem Arbeiterehepaar mit vier Kindern. Als die Frau erneut schwanger wird, bittet sie einen Arzt, die Schwangerschaft abzubrechen, da das Kind eine zu große Belastung für sie darstellen würde. Der Arzt verweigert den Eingriff, um nicht gegen das Gesetz zu verstoßen. Daraufhin nimmt sie die Abtreibung selbst vor – mit katastrophalen Folgen.

Der Stummfilm „Kreuzzug des Weibes“ lief 1927 auch in Saarbrücken – auf Initiative der Sozialdemokratin Angela Braun-Stratmann, die 1924 in Saarbrücken die Arbeiterwohlfahrt mitgegründet hat und bis 1935 ihre Vorsitzende war. Der Film ist nicht mehr vollständig erhalten, er wird in einer Arbeitsfassung laufen. Die Professorin Ursula von Keitz von der Filmuniversität Babelsberg gibt eine Einführung, der renommierte Stummfilmmusiker, Dirigent und Komponist Günter Buchwald aus Freiburg begleitet den Film am Klavier.

Die Filmvorführung, eine Veranstaltung des Museums, in Kooperation mit der Volkshochschule und dem Frauenbüro des Regionalverbandes Saarbrücken, beginnt um 19 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung gebeten unter  Tel. (06 81) 506 4  506 oder info@hismus.de.
www.historisches-museum.org

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