„First Cow“ von Kelly Reichardt „First Cow“ von Kelly Reichardt: Der Wilde Westen und die Milchbrötchen

Saarbrücken · Ein Neo-Western? Oder ein Anti-Western? In jedem Fall ist Kelly Reichardts Film „First Cow“ eine wunderbare Entdeckung. Um eine tiefe Freundschaft geht es, um Amerika, Kapitalismus und Kuhmilch. Der Film startet in Saarbrücken.

 Cookie alias Otis Figowitz (John Magaro) mit der einzigen Kuh weit und breit.

Cookie alias Otis Figowitz (John Magaro) mit der einzigen Kuh weit und breit.

Foto: Peripher Filmverleih

Ritte durch die endlose Prärie. Türkisblaue Seen. Bohnen und Speck brutzeln in der Pfanne, dazu eine Kaffeekanne am Lagerfeuer. All diese liebgewonnenen Western-Bilder wird man in „First Cow“ nicht sehen – einem wunderlichen und wunderbaren Film der US-Regisseurin Kelly Reichardt über den sogenannten Wilden Westen, über Freundschaft, über Aufbruch, Kapitalismus – und Milchbrötchen. In unserer Gegenwart beginnt der Film, eine Frau mit Hund spaziert durch den Wald, der Hund scharrt im Boden und entdeckt etwas Merkwürdiges: zwei Skelette, die einträchtig nebeneinander liegen.