Spargemeinschaft zweier Nachbarstädte

Neunkirchen. Klamme Kassen und schrumpfende Einwohnerzahl: Die Realität gebietet den saarländischen Kommunen, das Stichwort "interkommunale Zusammenarbeit" nicht länger als Floskel zu betrachten. Einen Anlauf nehmen jetzt Neunkirchen und Bexbach, die trotz trennender Kreisgrenze enge Nachbarn sind

 Vertragspartner: Thomas Leis (links) und Jürgen Fried.Foto: Neufang-Hartmuth/Stadt NK

Vertragspartner: Thomas Leis (links) und Jürgen Fried.Foto: Neufang-Hartmuth/Stadt NK

Neunkirchen. Klamme Kassen und schrumpfende Einwohnerzahl: Die Realität gebietet den saarländischen Kommunen, das Stichwort "interkommunale Zusammenarbeit" nicht länger als Floskel zu betrachten. Einen Anlauf nehmen jetzt Neunkirchen und Bexbach, die trotz trennender Kreisgrenze enge Nachbarn sind. Die viel gepriesenen Synergieeffekte (Zusammenwirken verschiedener Kräfte zu einer für alle vorteilhaften Gesamtleistung) sollen sich zunächst auf der Ebene der Datenverarbeitung einstellen. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben gestern im Neunkircher Rathaus Neunkirchens Oberbürgermeister Jürgen Fried und Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis unterzeichnet. Die Rathauschefs versicherten, dass man ein solches Vorhaben angehen könne, weil die Chemie zwischen den Beteiligten stimme."Wir beginnen mit dem, was am einfachsten und schnellsten umsetzbar ist", so der Neunkircher OB. Das heißt, die EDV-Abteilung im Bexbacher Rathaus übernimmt die Datensicherung für die Neunkircher mit. Damit ist bereits eine doppelte Investition vermieden. "Für einen Datensicherungsraum, wie ihn Bexbach schon hat, hätten wir 120 000 Euro aufbringen müssen", stellte Fried fest. Im Gegenzug nutzt Bexbach die Tatsache, dass sich die Neunkircher EDV-Leute in das neue Verwaltungssystem "Autista" für Standesamts-Daten eingearbeitet haben. Dort werden nun die Bexbacher Standesamtsstatistiken mitverwaltet. Wobei sich für die Bürger nicht das geringste ändere, heißt es. Auch im Bereich der Feuerwehren ist die Anschaffung einer gemeinsamen Software angedacht, so Peter Lambert und Markus Unbehend, die Leiter der EDV-Abteilungen in Bexbach und Neunkirchen. Ebenso könnten IT-Dienstleistungen, wie die Behebung von Computerproblemen, von beiden Städten gemeinsam gestellt werden. Das gehe bis hin zur Möglichkeit, Großgeräte zusammen anzuschaffen. Wie das in der Praxis laufen kann, werden Projektgruppen mit Vertretern der beiden Städte ausloten.

Mit der Zusammenarbeit des Städte-Duos werde auf keinen Fall ein Abbau von Arbeitsplätzen einhergehen, betonten Leis wie auch Fried. Auch dürften einheimische Firmen nicht leiden, ergänzte der Bexbacher Bürgermeister mit Blick auf kommunale Aufträge.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort