Besuch in Luxemburg Politiker informieren sich über europäische Schule

Perl · Nachdem der Perler Bürgermeister Ralf Uhlenbruch die Konzeption einer europäischen Schule in der Gemeinde Perl ins Spiel gebracht hatte und der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Frank Wagner, diese Idee auch in die Landespolitik einspielte, wurde vielfältig über dieses Bildungsthema berichtet.

 Schulleiter Gérard Zens (links) mit den Besuchern Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Bürgermeister Ralf Uhlenbruch (zweiter von links) und dem Landtagsabgeordneten Frank Wagner

Schulleiter Gérard Zens (links) mit den Besuchern Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Bürgermeister Ralf Uhlenbruch (zweiter von links) und dem Landtagsabgeordneten Frank Wagner

Foto: Ecole Internationale Differdange

In Perl werden aktuell die Entwicklungsmöglichkeiten im Grundschulbereich mit dem Einstieg in den gebundenen Ganztag analysiert. Bei dieser Analyse soll auch die Idee eines europäischen Schulstandortes in den Blick genommen werden.

Um sich hierzu einen Überblick über die Gestaltungsmöglichkeiten und das genaue Schulprofil zu machen, stellte Bürgermeister Uhlenbruch den Kontakt zur Ecole internationale in Differdange/Luxemburg her. Dieser Schulcampus ist eine europäische Schule mit insgesamt drei Sprachsektionen (französisch, englisch und deutsch) und setzt auch ein umfangreiches Ganztagskonzept um.

Eine Delegation des Landkreises Merzig-Wadern besuchte unlängst die europäische Schule im Süden von Luxemburg und erhielt einen Einblick durch den Schulleiter Gérard Zens und seine Stellvertreterin Elisabeth Da Silva. Am Schulbesuch in Differdange nahmen Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich, Bürgermeister Ralf Uhlenbruch, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Perler Gemeinderat Hans-Peter Trierweiler und der Merziger Landtagsabgeordnete Frank Wagner teil.

 Das Gebäude des Sekundarbereiches an der Ecole Internationale in Differdange

Das Gebäude des Sekundarbereiches an der Ecole Internationale in Differdange

Foto: Ecole Internationale

In den vergangenen fünf Jahren ist dort ein sehr moderner Schulcampus entstanden, der Schülerinnen und Schüler ab der Klassenstufe 1 nach dem Modell der europäischen Schule unterrichtet. Genau dieses Schulmodell startet zum kommenden Schuljahr in Saarbrücken. In Luxemburg gibt es mittlerweile sechs europäische Schulen, und die Nachfrage ist enorm, sodass weitere Schulen dieser Art im Großherzogtum geplant sind.

Schulleiter Gérard Zens stellte das Profil seiner internationalen Schule vor und ging auch auf die Anknüpfungspunkte zum Schengen-Lyzeum ein. An seiner Schule werden ab dem kommenden Schuljahr rund 1600 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 12 unterrichtet. Die große Stärke dieses Schulsystems ist die Mehrsprachigkeit und der in allen EU-Mitgliedsstaaten anerkannte Abschluss mit dem europäischen Abitur. Die Ecole Internationale Differ­dange kann trotz ihrer Größe bei Weitem nicht allen Nachfragen nachkommen. Der Bedarf nach Schulplätzen an einer europäischen Schule ist stetig wachsend und bietet somit eine große Chance für die Konzeptidee in Perl.

Die Delegation des Kreises fühlte sich in der Prüfung einer solchen Konzeptidee bestätigt. Für den Landkreis Merzig-Wadern wäre es eine große Chance, das Schengen Lyzeum und die Perler Grundschule zu einer europäischen Schule weiterzuentwickeln. „Das uns vorgestellte Konzept der europäischen Schule in Differdange ließe sich hervorragend auf den Schulstandort in Perl übertragen. Das Schengen-Lyzeum hat in den Bereichen Mehrsprachigkeit und Ganztagsunterrichtung einen hohen Erfahrungsschatz. Mit dem Einstieg des Primarbereiches in Perl in den gebundenen Ganztag sollte man ein solches Leuchtturmprojekt unbedingt aktiv weiterverfolgen“, erklärte Wagner.

In Luxemburg sei an den meisten Standorten die größte Herausforderung, dass es zu wenig Flächen gibt und alles sehr beengt ist. In Perl sei die räumliche Situation deutlich besser und es gebe für eine solche Konzeption hervorragende Bedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Dort sei von einer Sekundarstufe im Ganztag über Mensa, Sporthalle, Schwimmbad und Freiflächen für etwaige Neubauten alles vorhanden, was eine solche europäische Schule zur erfolgreichen Zertifizierung benötigt. Auch die zentrale Lage in Perl mitten im Dreiländereck biete ideale Voraussetzungen für eine weitere Ausweitung der Kooperation mit dem luxemburgischen Staat.

Die Merzig-Waderner waren sich einig, dass sie in der weiteren Planung auf die Erfahrungen in Luxemburg zurückgreifen möchten. „Der Bedarf an einer weiteren europäischen Schule ist auch in unserer Region zweifelsohne vorhanden. Die Nachfrage an der europäischen Schule in Saarbrücken belegt dies schon jetzt. Mit der Weiterentwicklung des Schengen-Lyzeums im Zusammenspiel mit dem Primarbereich haben wir in Perl ein sehr gute Ausgangslage“, sagte Frank Wagner abschließend. „Von einem solchen zukunftsweisenden, internationalen Schulcampus könnte das gesamte Saarland profitieren.“

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