Stadtrat stimmt Änderung der Kostenbeteiligung Zweibrückens an S-Bahn-Verlängerung zu Bahn-Reaktivierung wird teurer, aber für Stadt billiger

Zweibrücken · Manchmal nur im Bummelzug-Tempo gingen die Planungen für die Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar von Homburg bis zur (ab 2025) neuen Endstation Zweibrücken voran. Kein Wunder, dass seit der Entwurfsplanung von 2013 auch die geschätzten Planungs- und Baukosten gestiegen sind – von 31,2 auf 37,6 Millionen Euro.

 Ab 2025 soll die S-Bahn Rhein-Neckar vom Hauptbahnhof Zweibrücken (Archivbild) aus starten.

Ab 2025 soll die S-Bahn Rhein-Neckar vom Hauptbahnhof Zweibrücken (Archivbild) aus starten.

Foto: Lutz Fröhlich

Doch obwohl Zweibrücken sich an den Kosten (wie alle Westpfalz-Kommunen über eine Umlage) beteiligen muss, ist dieser Anstieg keine Hiobsbotschaft für die hoch verschuldete Stadt. Im Gegenteil: Zweibrücken spart sogar Geld. Wie das, wenn alles teurer wird?

Des Rätsels Lösung: Infolge des Anfang 2020 geänderten deutschen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes erhöht „sich der vom Bund geförderte Anteil“ an der Finanzierung der Reaktivierung der 1989 stillgelegten Bahnstrecke Zweibrücken–Homburg „deutlich“, steht in der Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung für den Stadtrat. Der von Zweibrücken zu tragende Anteil sinke dadurch von 1,4 Millionen Euro auf 457 000 Euro. Insgesamt werden die Westpfalz-Kommunen mit 2,1 Millionen Euro beteiligt.

Der Stadtrat billigte die Aktualisierung der Umlage am Mittwochabend diskussionslos einstimmig. Ebenso eine Kostenbeteiligung von 62 000 Euro (wird durch Landes-Förderung wohl noch reduziert) an einem 198 Millionen Euro teuren Bahn-Projekt, das auf den ersten Blick nichts mit Zweibrücken zu tun hat: die „Erhöhung der Leistungsfähigkeit“ des „Knoten Mannheim–Heidelberg“. Auf den zweiten Blick profitieren davon aber auch Bahnreisende ab Zweibrücken. Die Stadt schreibt: „Von Bedeutung für die Westpfalz ist hier beispielsweise die Möglichkeit der Verlängerung der RE 1 (Strecke Saarbrücken–Homburg–Kaiserslautern–Mannheim) bis Heidelberg. Nach der Anbindung der Stadt Zweibrücken an die S-Bahn Rhein-Neckar kann künftig in Kaiserslautern-Hauptbahnhof in den schnellen Regional-Express (RE) in Richtung Mannheim umgestiegen werden, von wo aus mehrere ICE-Linien erreicht werden.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort