John-Deere-Werk in Zweibrücken Der 20 000. Feldhäcksler aus Zweibrücken

Zweibrücken · Nagelneue Jubiläums-Landmaschine wurde am Mittwoch im John Deere-Werk an Kunden aus Norddeutschland übergeben.

 Julius Marquard, Prokurist des gleichnamigen Familienunternehmens aus Bebensee sitzt schon mal Probe hinter dem Lenkrad seines neuen Feldhäckslers.

Julius Marquard, Prokurist des gleichnamigen Familienunternehmens aus Bebensee sitzt schon mal Probe hinter dem Lenkrad seines neuen Feldhäckslers.

Foto: Rainer Ulm

„Wir haben sogar zwei dieser Feldhäcksler gekauft“, verrät Bianca Marquardt, die eine der beiden Landmaschinen zur Zerkleinerung von Mais, Gras und Getreide am Mittwoch gemeinsam mit ihrem Mann Niko und ihrem Neffen Julius im Zweibrücker John-Deere-Werk in Empfang nahm. Der Feldhäcksler ist zugleich der 20 000., der das Zweibrücker Werk verlässt.

Deshalb sind die Verwaltungs-Chefin des gleichnamigen familiengeführten Lohnunternehmens aus Bebensee in Schleswig-Holstein und ihr Mann Niko Marquardt, wie sie sagen, auch ein bisschen stolz, Teil der Jubiläumsfeier bei John Deere zu sein. Gleichwohl sei die Anschaffung der beiden 20 Tonnen schweren und 625 PS-starken Hightech-Ungetüme für ihr Unternehmen mit seinen 15 Festangestellten, das sich als Dienstleister für die vielen Landwirte der Region versteht, „eine sehr große Investition“ gewesen, sagt Geschäftsführer Niko Marquardt. Denn solch ein hochentwickeltes Gerät hat seinen Preis: Es kostet pro Stück und je nach Ausstattung um die 500 000 Euro. Doch der Firmenchef aus Norddeutschland ist sich ganz sicher, dass sich die teure Anschaffung trotzdem schnell rentiert: „Da ist mir nicht bange.“

Viel Geld, das die Marquardts aber gerne ausgeben. Denn es sei nicht das erste Anschaffung aus dem Hause John Deere, berichten sie übereinstimmend. Bisher seien sie mit der Technik „immer zufrieden“ gewesen, sagt der Geschäftsführer.

Dann ist es soweit: Die Zweibrücker John-Deere-Standortchefin Cornelia Walde überreicht den Marquardts den Schlüssel für die neue Erntemaschine, die ihnen in der Auslieferungshalle in der typischen grünen Unternehmensfarbe entgegenglänzt. Bei dieser Gelegenheit dankt die Chefin allen Beschäftigten, ohne die nach ihren Worten die Jubiläumsmarke überhaupt nicht hätte erreicht werden können. In Zweibrücken entwickeln und produzieren rund 1200 Menschen vor allem Mähdrescher, ein Drittel von ihnen die Feldhäcksler, die der Weltkonzern John Deere ausschließlich im Zweibrücker Werk bauen lässt.

Jährlich passieren etwa 900 dieser Erntemaschinen die Werkstore, um innerhalb Deutschlands, nach Westeuropa, Asien, Nordamerika und sogar nach Neuseeland verschickt zu werden – eigentlich fast überallhin. Die Feldhäcksler seien eine „Erfolgsgeschichte“, die 1991 „mit dem ersten selbstfahrenden Feldhäcksler aus Zweibrücker Produktion“ begonnen habe, erinnert Walde. Die Feldhäcksler würden hier nicht nur montiert, sondern in Zweibrücken auch technisch weiterentwickelt, weiß Serienverantwortlicher Claus Vogelgesang. So könnten die neuen Modelle neben dem Zerkleinern auch immer genauer die Feuchtigkeit und die Inhaltsstoffe des Ernteguts messen, was es den Landwirten ermögliche, wirtschaftlicher zu arbeiten. Und Standortchefin Walde hebt hervor, dass „alle Bereiche, die hier mit dem Feldhäcksler zu tun haben“, nicht zuletzt ein wichtiger Faktor für die Sicherung des Produktionsortes Zweibrücken seien. Die gute Nachricht sei: „Die Auftragsbücher für das laufende Kalenderjahr sind voll.“ Sie schränkt auf eine entsprechende Frage hin allerdings ein: „Ja, wir sind ausgelastet, aber noch nicht an der maximalen Kapazität.“ Was wohl heißen soll: Es gibt noch (Land-)Luft nach oben, auch was den Feldhäcksler anbelangt.

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