Weltgebetstag Denkanstöße von Frauen aus Taiwan

Zweibrücken · An vier Orten wurde in diesem Jahr allein in Zweibrücken der Weltgebetstag der Frauen gefeiert. Das Gastgeberland Taiwan zeigte auf, wie Glaube bewegt und wie vor allem Frauen durch ihr Leben und Wirken dazu beitragen, die Welt positiv zu verändern.

 Botschaften von Liebe und Hoffnung verkündeten die Weltgebetstagsfrauen – und einige Männer – auch im Zweibrücker Pfarrheim Heilig Kreuz.

Botschaften von Liebe und Hoffnung verkündeten die Weltgebetstagsfrauen – und einige Männer – auch im Zweibrücker Pfarrheim Heilig Kreuz.

Foto: Cordula von Waldow

Vor Gott sind alle Menschen gleich, heißt es. Doch im Zusammenleben werden nicht alle Menschen gleich behandelt. Dies zeigte das Anspiel beim Weltgebetstags-Gottesdienst, in dem sich eine Herrin, eine Sklavin und eine Jüdin genau darüber unterhalten.

„Ist es nicht großartig, dass wir das hier erleben?“, fragte die Sklavin. Für sie ist es etwas Besonderes, dass sie sich in der christlichen Gemeinde mit ihrer Herrin und einer Jüdin gleichberechtigt unterhalten kann. Das mache ihr Mut, den Kopf in der Gemeinschaft zu heben, auch außerhalb der Gemeinde. Sie sagt: „Wir sind alle Menschen, denen ein Wert zugesprochen wurde.“ Sie blickt hoffnungsvoll auf eine neue Welt in Einheit, die Auswirkungen auf die Familien und letztlich auf den Staat haben wird, wenngleich in den Kirchen und draußen im Alltag noch manches anders ist.

Gut 30 Christinnen und Christen hatten sich am Freitagabend im katholischen Pfarrheim Heilig Kreuz versammelt, um den Weltgebetstag 2023 aus dem Gastgeberland Taiwan zu feiern. Eine bebilderte Einführung zeigte die Schönheit und die Herausforderungen des von China beanspruchten Landes, das um die Anerkennung seiner Selbstständigkeit kämpft.

Das Titelbild spiegelte farbenfroh die Fülle des Lebens, etwa mit der pinkfarbenen Orchidee, der taiwanesischen Nationalblume. Bei allem Lichtvollen im Vordergrund des Bildes drohen im Hintergrund dunkle Wolken. Doch der Zugvogel fliegt frei und hoffnungsvoll der Sonne entgegen, begleitet von den zum Gebet nach oben gestreckten Armen einer Frau.

Im Laufe des ökumenischen Gottesdienstes, der von Katholikinnen, Protestantinnen und Methodistinnen gemeinschaftlich gestaltet wurde, erhielten die Teilnehmerinnen Denkanstöße von Frauen aus Taiwan, die von ihrem Leben und Handeln berichteten. Das Engagement reichte von Umweltschutz bis zum Dienst an Familie und Gemeinschaft.

„Glaube bewegt“ – darum ging es den christlichen Schwestern in Taiwan und an diesem Tag in 120 Ländern weltweit. Die kfd-Vorsitzende und Gastgeberin, Maria Rimbrecht, regte nach den unter dem Motto „...denn ich habe von eurem Glauben gehört“ verlesenen Briefen des Dankes oder der Ermutigung an Schwestern, die durch ihre Lebensweise anderen ein Vorbild sind, dazu an, selbst einmal einen solchen Brief zu verfassen.

Besonders begeistert waren die Teilnehmerinnen einmal mehr von den textstarken und melodieschönen Liedern, die diesmal zumeist in der in Asien vorherrschenden Pentatonik ertönten. „Nur Liebe gewinnt, ganz egal, was wir hoffen und was wir sind, für immer und alle Zeit“, bestätigten die Christinnen singend ebenso wie das Wissen „Gottes Segen ist um uns.“ Frauen bestärken, darum geht es neben den nährenden Weltgebetstags-Gottesdiensten auch bei der Kollekte für weltweite Projekte für Frauen und Mädchen.

Wie in Heilig Kreuz endete auch bei den Mennoniten in Gemeinschaft mit der katholischen und evangelischen Gemeinde in Ixheim, bei der ökumenischen Feier in der Christuskirche Ernstweiler sowie am Samstagnachmittag beim Gottesdienst in Rimschweiler die Weltgebetstagsfeier mit einem fröhlichen Beisammensein bei zumeist asiatischen Köstlichkeiten. Im kommenden Jahr ist Palästina das Gastgeberland.

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