Feiern trotz Corona Ernstweiler Kerb im Hygieneformat

Ernstweiler · Neben Stimmung herrschte auch Vorsicht auf dem Kerbe-Platz.

 Der Ernstweiler Kerbe-Platz in neuer Manier. Im Hintergrund die beiden Redner auf dem Gerüst.

Der Ernstweiler Kerbe-Platz in neuer Manier. Im Hintergrund die beiden Redner auf dem Gerüst.

Foto: Volker Baumann

Wie man trotz geltender Hygiene- und Schutzmaßnahmen auch eine traditionelle Kerb feiern kann, das zeigte am Wochenende die Ernstweiler Straußjugend auf dem Kerbe-Platz am Prinzenpark. Kurzerhand wurde der komplette Platz eingezäunt, mit Ein- und Ausgang versehen, alle Besucher am Eingang mit Maske empfangen, registriert und dann auf die gut verteilten Sitz- und Stehplätze eingewiesen.

So kam trotzdem ein munteres Volk zusammen, das am Sonntagnachmittag der Kerbe-Rede von Simon Nikolaus und Julian Wilhelm, gehalten auf einem mobilen Gerüst, lauschte. Natürlich nicht nur lauschte, sondern an der richtigen Stelle auch mitsang und, ob der vielen lokalen „Fettnäpfchen“, die beide Revue passieren ließen, aus Schmunzel, Lachen und  Schenkelklopfen nicht herauskamen.

Natürlich beherrschte zunächst auch Corona die Kerbe-Rede, denn die beiden Protagonisten wollten die Besucher zu Beginn nicht uninformiert lassen. „Ihr Leit, ihr Leit was soll ich san, wo soll ich dann jetzt fange an. Corona hier, Corona da, selbst die Ernstweiler Kerb war dodurch in Gefahr. Die muss zwar jetzt net ganz falle aus, doch e deutlich kleenere Version kommt jetzt am Schluss nur raus.“ Und: „E kleenere Version is zwar gestattet, doch benemme eich bloos, ihr werre all beschattet.“

So wurden die Hygienevorschriften, und Abstandsregeln nochmal in Kerbe-Manier erläutert und auch auf die richtige Registrierung hingewiesen: „Kenner vunn eich heest Asterix odder Mickey Maus, suche eich bitte kenn falsche Name aus.“

Eine gewisse Schadenfreude kam schon auf bei Ereignissen, die den Rednern während des Jahres zu Ohren kamen und nun von ihrer erhöhten Position in Reimform unters Volk gebracht wurden. Auch Bürgermeister Christian Gauf, der sich regelmäßig aus seiner Wohnung im Stadtteil per Stahlross auf den Weg in Richtung Rathaus macht, wurde noch einmal an sein Erlebnis im September erinnert. „Das hätte schlimmer ausgehen können“, sagt er selbst, dem sein E-Bike plötzlich nicht mehr gehorchte und ihn mitten auf der Straße abwarf. Alle zeigten sich froh, dass die Aktion lediglich mit ein paar Schürfwunden – und einem Totalschaden am Fahrrad – endete.

Einem anderen Ernstweiler Bürger, der mit seinem Schiebe-Rasenmäher am Steilhang umgekippt war, versuchten beide zu vermitteln, dass er sich besser keinen Rasentraktor zulegen solle.

So ging die „Ernstweiler Runde“ bis zur Vorstellung der Straußjugend, einschließlich eines lebenden Kerbe-Straußes durch und mündete, nach fast einer Stunde, im Konzert des Musikvereins Kleinsteinhausen. Das traditionelle Leberknödelessen ließ man sich dieses Jahr auch nicht entgehen.

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