Müllsammelaktion in Althornbach 99 Altreifen und viele Hundekotbeutel

Althornbach · Über diese beiden Fund-Schwerpunkte bei der Müllsammelaktion am Spürnasenweg ist Althornbachers Bürgermeister verärgert.

 Einen Anhänger voller Unrat haben die 20 Helfer eingesammelt, und im Hintergrund die 99 Altreifen.

Einen Anhänger voller Unrat haben die 20 Helfer eingesammelt, und im Hintergrund die 99 Altreifen.

Foto: Norbert Schwarz

Der Rundwanderweg „Spürnase“ ist am Wochenende in Althornbach für 15 Erwachsene und 5 Kinder Terrain zum Müllsammeln gewesen. Berge voller Unrat kam zusammen.

Beim Zwischenlager am ehemaligen Schützenhaus stapeln sich nun 99 alte Autoreifen, die bereits eine „grüne Patina“ vom „Lagern“ in der Natur bekommen haben. Auf dem Anhänger des Gemeindetraktors sind unzählige blaue Tüten. Vollgestopft mit jeder Art von Unrat, Plastikflachen und sonstigem Müll. Dazwischen verstaut Fernsehreceiver und ein Fernseher. Bereits neuerer Generation – Muster Flachbildschirm.

Es sei eine erfolgreiche Bürgeraktion gewesen, lobt Ortsbürgermeister Bernd Kipp. Der Gedanke, etwas gegen die Umweltverschmutzung zu tun habe schon längere Zeit in ihm geschlummert. „Wir verfügen ja über keinerlei Erfahrung. Für mich als Ortsbürgermeister ist es die erste Müllsammelaktion. Dass selbst in Zeitgen der Pandemie so viele Helfer kamen, von Erwachsenen wie Kindern und Jugendlichen, hat mich doch überrascht. Dass die Ratsmitglieder bei der Aktion zu Stelle sind, war oder weniger selbstverständlich. Für die Bürger, Kinder und Jugendliche galt das nicht.“

Apropos Corona-Pandemie: Natürlich war der Aktionstag entsprechend den Schutzvorgaben vorbereitet worden. Kipp berichtet, dass ihn der Ortsbeigeordnete Stefan Christmann dabei besonders unterstützt habe. „Wir bereiteten Einsatzpläne vor, hatten extra Abschnitte gebildet.“

Der rund ums Dorf führende „Spürnasen-Rundwanderweg“ war diesmal Einsatzschwerpunkt. Weil der Sammlerkreis am Wochenende dermaßen groß wurde, konnten die einzelnen Sammelabschnitte kleiner als zunächst geplant abgesteckt werden. „Zwei Kilometer, das passte bestens“, so Kipp.

Am Ende des Bödinger Weges gab es beim Abzweig des Rundwanderweges hoch zur Rotheck ein altes Reifenlager, das dem Bürgermeister schon längere Zeit „ein Dorn im Auge“ war. Dass Kipp zusammen mit Christmann exakt 99 Altreifen zutage förderte, sei dann doch eine Überraschung gewesen. „Ich musste unwillkürlich an den Gassenhauer von Nena mit den 99 Luftballons denken. Nur, die haben die Kriegsminister auf den Plan gerufen – und die 99 Althornbacher Altreifen eben die Müllaufklauber.“ Die Vermutung, dass diese ausrangierten Reifen einmal als Planenbeschwerung bei einem Silo dienten, konnte aus den Kreisen der aktiven Landwirte niemand mehr bestätigen, sagt Kipp: „Niemand kann sich vorstellen wie die Reifen dahin kamen. Dabei sind es nicht allein die 99 Altreifen gewesen, die wir jetzt entsorgen müssen, sondern zugleich Planen, wie sie für Silos verwendet wurden. Aber, wir haben alles auf dem Zwischenlager und müssen es jetzt halt entsorgen, vielleicht noch Gebühren zahlen!“

Nach der geglückten Müllsammelaktion gab es für die zahlreichen Helfer beim Bürgerhaus eine kleine Stärkung. Kipp möchte im Herbst die Aktion wiederholen. An einem Festhalten dieser Sammelaktionen ist Bernd Kipp viel gelegen, mehr aber noch am Ziel: „Kaum vorstellbar, aber doch Ziel für die Bürger, dass wir einmal feststellen können: Es gab tatsächlich nichts zum Auflesen!“ Was den Sammelinitiator besonders zum Kopfschütteln brachte war, dass viel Tierliebhaber auch Umweltverschmutzer sind. „Sowas ärgert mich. Da wird die Notdurft der Tiere im Plastikbeutel aufgesammelt und dann alles zusammen am Wegrand entsorgt. Sowas muss doch nicht sein!“ Nicht vereinzelt, sondern zahlreiche „Beutel mit Inhalt“ seien entlang des Spürnasenweges von den Helfern aufgelesen worden. Dafür findet der Bürgermeister klare Worte: „Einfach ein Unding!“

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