Ortsgemeinderat Dietrichingen gibt 50 000 Euro für Kita Althornbach

Dietrichingen · 50 000 Euro, so haben sich die Ratsmitglieder von Dietrichingen mit Ortsbürgermeisterin Ulrike Vogelgesang an der Spitze entschieden, wird der Ort an die Ortsgemeinde Althornbach für die räumliche Erweiterung des dortigen Kindergartens zahlen Mehr, so die Ortsbürgermeisterin mit den weiteren Entscheidungsträgern, sei nach der gegenwärtigen Finanzlage in der Ortschaft, nicht zu tragen.

 Möglichkeiten zur räumlichen Erweiterung gibt es beim Kindergarten Storchennest in Althornbach ausreichend.

Möglichkeiten zur räumlichen Erweiterung gibt es beim Kindergarten Storchennest in Althornbach ausreichend.

Foto: Norbert Schwarz

Den Kostenzuschuss in dieser Höhe muss die Ortsgemeinde bereits über Kredite finanzieren.

Zum Beginn der 90er Jahre wurde die Idee des Kindergartenbaus in Althornbach geboren. Mit dem damaligen Verbandsbürgermeister Karl Glahn und Ortsbürgermeister Willi Schmidt, der zugleich ein Landtagsmandat für die SPD innehatte, nahm das Zukunftsprojekt Kindergarten schnell Form und Gestalt an. Bei der Althornbacher Grundschule bekam die Tagesstätte den passenden Standort, die Nachbarorte Mauschbach und Dietrichingen nahmen dankend das Angebot an, den Kleinen aus den beiden Nachbarorten gleichfalls eine Bleibe in der Tagesstätte zu geben.

Heute ist jeder Cent und Euro der Dietrichinger Beteiligung allerdings eine Ausgabe, die im Etat über Kredite finanziert werden muss. Ulrike Vogelgesang: „Wegen der bekannten Umstände konnten wir unseren Gemeindehaushalt für dieses und das nächste Jahr noch nicht verabschieden. Das steht uns noch bevor. Klar ist aber jetzt schon, dass trotz wir allen Sparens nicht aus dem Vollen schöpfen können und die Investition über Kredite finanzieren müssen. Daran führt einfach kein Weg vorbei,  dazu reichen die steuerlichen Einnahmen der Gemeinde  einfach nicht aus“.

Eine direkte Beteiligung an den Umbaukosten für die Althornbacher Kindertagesstätte ist auch der Protestantischen Kirchengemeinde verwehrt, welche die personelle Trägerschaft in Händen hält. Pfarrer Daniel Seel aus Hornbach dazu in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur: „Als Kirchenvertreter muss ich zunächst einmal klarstellen, dass wir uns schon stark bei den Personal- und Overheadkosten (Gemeinkosten/Verwaltungskosten) beteiligen. Aufs Jahr gerechnet ist das ein fünfstelliger Betrag. Wir nehmen als Kirche unsere Aufgaben für die Menschen wahr. Das ist schon eine Stange Geld, welches die Kirche bei dieser Trägerschaft aufzubringen hat. Und sicher ist ja auch, dass sich das Personal der Kita großartig einbringt und sich entsprechend mit Qualität engagiert.“

An den Baukosten könne man sich als Kirchengemeinde allein schon deshalb nicht beteiligen, weil Grund und Boden der Ortsgemeinde gehörten. Die Ortsgemeinde Althornbach ist Bauherrin. „Für mich als verantwortlichen Pfarrer ist es aber wichtig klarzustellen, dass die Kirche als solche durchaus ihre Aufgaben wahrnimmt und die Menschen nicht allein lässt. Es ist ja bekannt, dass auch bei der Kirche die steuerlichen Einnahmen geringer werden und zudem: In jedem Jahr liegen die Kirchenrechnungen zu jedermanns Einsicht offen. Da kann jeder sehen, wie die uns zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt werden.“

Auch die Ortsbürgermeisterin Ulrike Vogelgesang lobte das Engagement und die Qualität des Personals bei der Kindertagesstätte Althornbach, Töchterchen Ida wird deshalb, wenn es altersmäßig soweit ist, sich auch zu jenen zählen, die die Althornbacher Einrichtung aufsuchen. Mehr als 50 000 Euro kann die Ortsgemeinde Dietrichingen trotzdem nicht zur Erweiterung des Althornbacher Kindergartens beisteuern, das ist einstimmiger Beschluss.

Einsparpotential wird es zudem noch geben. Ulrike Vogelgesang: „Die derzeit noch im Raum stehenden 1,2 Millionen Euro resultieren von einer groben Kostenschätzung. Da gibt es nach unserem Ermessen noch erhebliche Einsparmöglichkeiten. Das werden die verschiedenen Angebote, die einzuholen sind, zeigen. Zudem muss ergänzend geprüft werden, welche Nutzungsmöglichkeiten sich durch die im Augenblick leerstehende Grundschule vielleicht anbieten. Ein gleichfalls prüfenswerter weiterer Aspekt.“

Zum Sitzungsbeginn verpflichtete die Ortsbürgermeisterin Christoph Wolf als neues Ratsmitglied. Dieser rückte für Björn Bernhard, den neuen Verbandsbürgermeister, im Ratsgremium nach. Obwohl das Land ein Hochwasserkonzept für Starkregen-Ereignisse innerörtlich fördern würde, lehnen die Ratsmitglieder ein solches ab. Ulrike Vogelgesang: „Wir sind hier gut aufgestellt, wenn Gräben und Abflüsse saubergehalten werden ist alles in Ordnung, darauf legen wir größten Wert und das geht ohne weiteres Konzept“. Bärbel und Gerd Zahler, früher selbst einmal Ortsbürgermeister, haben der Gemeinde eine Bank spendiert. Die Spende wurde dankend angenommen, die Bank soll bei der Ziegelhütte ihren Standplatz haben und herrliche Talsicht gewähren.

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