Wechsel zum Stadtrivalen SV 64 schnappt sich Finn Lasse Finck vom Stadtrivalen

Zweibrücken · Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken verpflichtet Finn Lasse Finck von Oberligist VTZ Saarpfalz. Ab kommender Saison trägt der 24-Jährige das Trikot des Stadtrivalen.

 Finn Lasse Finck (am Ball), hier im Trikot der VTZ Saarpfalz, wird in der kommenden Saison für den SV 64 Zweibrücken in der 3. Handball-Bundesliga auf Torjagd gehen.

Finn Lasse Finck (am Ball), hier im Trikot der VTZ Saarpfalz, wird in der kommenden Saison für den SV 64 Zweibrücken in der 3. Handball-Bundesliga auf Torjagd gehen.

Foto: Martin Wittenmeier

Großer Gewinn für den Handball-Drittligisten SV 64 Zweibrücken, ebenso großer Verlust für den Stadtrivalen – die Oberliga-Handballer von der VTZ Saarpfalz. Der SV 64 hat sich für die kommende Saison die Dienste von Finn Lasse Finck gesichert. Mit der Verpflichtung des VTZ-Schlüsselspielers treiben die Löwen ihre Kaderplanung für die kommende Saison voran, wie der SV 64 am Mittwoch mitteilte. Mit Lasse Finck gewinne man einen variablen Allrounder, der aktuell in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar für Furore sorge.

Finck, der ursprünglich aus Norddeutschland kommt, war erst Anfang des Jahres zur VTZ gestoßen – und einer der Garanten dafür, dass das Team aus dem Tabellenkeller der Oberliga mittlerweile auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert ist. Finck begann mit dem Handball im Kindesalter. In der A-Jugend spielte er beim Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg und durfte wegen seines Talents schon als Jugendspieler mit den Profis trainieren. Zu Beginn seiner aktiven Zeit wechselte er zum Oberligisten TSV Ellerbeck nach Hamburg und führte dort bis 2020 sein Team als Kapitän. Danach folgte der große Umbruch im privaten und sportlichen Leben des 24-Jährigen. Die Corona-Pandemie legte alle Handballambitionen auf Eis und auch beruflich standen entscheidende Veränderungen an. Nach dem Bachelorabschluss in Wirtschaftsinformatik und dem Einstieg in den Job, zog es Finck ins Saarland, um an der Universität Saarbrücken seinen Master zu beginnen.

Auf den Umzug folgten eineinhalb Jahre Handballpause. Sein Kommilitone Hendrik Rolshausen – Linksaußen bei der VTZ – überzeugte den 24-jährigen beim Oberligisten wieder mit dem Training zu beginnen – und bald auch zu spielen. Finck sagt: „In den eineinhalb Jahren zuvor hatte ich zum ersten Mal seit Langem die Möglichkeit, meine Abende außerhalb der Handballhalle zu verbringen und auch mal spontan etwas am Wochenende zu unternehmen. Diese Freiheit habe ich sehr genossen, aber auch gemerkt, wie sehr mir der Handball am Herzen liegt. Seitdem ich wieder auf der Platte stehe, genieße ich die Zeit viel mehr als früher, mache mir selbst nicht zu viel Druck und schaffe es dadurch auch bei engem Spielstand einen kühlen Kopf zu bewahren“.

Ohne Druck und mit einem kühlen Kopf lieferte der gelernte Rückraumspieler Woche für Woche Topleistungen ab, die auch die Aufmerksamkeit der höherklassigen Vereine auf sich zog. So saß SV-Coach Stefan Bullacher bereits bei der Oberliga-Premiere von Finck in der Halle – und war Feuer und Flamme für den Norddeutschen. Dessen Spielart überzeugte den Löwen-Coach, der sich sicher war, dass Finck gut ins 64er-Team passe.

Der 1,90 Meter große Rückraumspieler freut sich darauf, seine Stärken bald in der 3. Liga auszuspielen. Damit das klappt, müssen seine künftigen Mitspieler in der laufenden Spielzeit aber noch die eine oder andere Partie gewinnen. Der SV steht in der Klassenverbleibsrunde auf Rang drei. Nur die ersten beiden Teams bleiben in der Liga.

Neben einem gemeinsamen Training konnte sich Finck schon bei mehreren Heimspielen ein Bild von seiner neuen Mannschaft machen. „Ich hatte direkt ein sehr gutes Gefühl. Die mannschaftliche Geschlossenheit, die ich von außen schon wahrgenommen hatte, hat sich auch im Training gezeigt. Zudem war die Motivation trotz großer Intensität hoch und der Spaß kam auch nicht zu kurz“ freut sich Finck.

SV-Trainer Stefan Bullacher hatte selbst intensiv um seinen Neuzugang gebuhlt. Aktuell sind die Zweibrücker noch in Gesprächen mit einem weiteren Rückraumspieler und suchen zudem einen Ersatz für Torhüter Marko Ivankovic.

Bei der VTZ Saarpfalz bedauere man den Weggang des Leistungsträgers, teilte der Verein gegenüber dem Merkur mit. Allerdings könne man auch verstehen, welche Chance sich für Finck in der 3. Liga bietet. Der Verein sei Finn Lasse Finck dankbar, dass er in der kurzen Zeit bei der VTZ so viel im Kampf gegen den Abstieg geleistet habe. Dieses Leistungsvermögen wird er ab nächster Saison dann beim Stadtrivalen unter Beweis stellen.

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