Handball-Oberliga Nicht nur ein Manko im VTZ-Spiel

Zweibrücken · Die Zweibrücker Handballer müssen sich im torreichen Heimspiel der VTV Mundenheim knapp mit 34:36 geschlagen geben. VTZ-Trainer Danijel Grgic war sichtlich angefressen.

 Zu harmlos in Abwehr und Angriff zeigte sich die VTZ um Richard Wilga im Heimspiel gegen Mundenheim.

Zu harmlos in Abwehr und Angriff zeigte sich die VTZ um Richard Wilga im Heimspiel gegen Mundenheim.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Wenn die zweit- auf die drittbeste Abwehr der Liga trifft, rechnet kaum jemand mit einem Torfestival. Doch die erwartete Abwehrschlacht in der Oberligapartie zwischen den Handballern der VT Zweibrücken-Saarpfalz und der VTV Mundenheim blieb aus. Beim 34:36 (15:18) zeigte sich vor allem die Defensive der Saarpfälzer von der Rolle und hatte dem druckvollen Spiel der VTV kaum etwas entgegenzusetzen. VTZ-Trainer Danijel Grgic war sichtlich bedient.

„36 Gegentore zu Hause sind viel zu viel. Wir haben es heute nicht verdient, zu gewinnen“, lautete sein Fazit. Dem auch Minuten nach Abpfiff noch aufgebrachten Trainer missfielen zu viele Dinge. So ließ er kein gutes Haar an der Torhüterleistung. Auch das Umschaltspiel nach Ballverlusten oder eigenen Torerfolgen bemängelte Grgic. „Wir müssen uns früher umdrehen, den Gegner schon an neun Metern annehmen und nicht erst bis auf sechs Meter zurückrennen“, kritisiert er.

Doch auch die Mundenheimer konnten ihre Abwehrstärke nicht wirklich unter Beweis stellen. Sie zeigten sich aber über große Teile der Partie als die cleverere Mannschaft. Angetrieben von den ganz starken Tim Schmieder, Simon Schleidweiler und Leonnard Pfeil, die für 27 der 36 Tore verantwortlich waren, sowie einem gutem Janik Kunz im Tor, jubelten die Gäste über einen verdienten Auswärtserfolg.

Nach der ausgeglichenen Anfangsphase erarbeiteten sich die Gäste in der zehnten Minute ein erstes Drei-Tore-Polster (4:7). Schon zu diesem frühen Zeitpunkt war zu erahnen, dass die Erwartung einer Abwehrschlacht sich nicht würde erfüllen. Als die Zweibrücker den Rückstand egalisierten (8:8), waren gerade mal zwölf Minuten gespielt. In der Folge blieben die Gäste am Drücker, konnten sich jedoch nicht entscheidend absetzen. Die VTZ fand aber nicht zu ihrem Spiel, auch die Torhüter Yannic Klöckner und Alexander Dörr bekamen kaum eine Hand an den Ball. Obwohl die Gastgeber immer wieder zu Toren kamen, kann es nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie sich auch im Angriff zu viele Fehler leisteten. Nach den ersten 30 Minuten hatten sie sich bereits zwölf Fehlwürfe und sechs technische Fehler erlaubt. Die Gäste nutzten dies zur 18:15-Pausenführung

Zuletzt schafften es die Saarpfälzer auch nach schwachen ersten Hälften im zweiten Abschnitt immer noch, einen oder gar zwei Gänge hochzuschalten. Diesmal nicht. Als Grgic in der 34. Minute eine Auszeit nahm, lagen seine Jungs bereits mit 15:21 in Rückstand. Mangelnden Kampfgeist konnte man dem Absteiger aus der 3. Liga nicht vorwerfen. Sie kämpften leidenschaftlich und ließen sich zu keiner Phase der Partie hängen. Die Zweibrücker versuchten alles. Mal wurde eine einfache Manndeckung gespielt, dann phasenweise sogar eine doppelte auf die beiden Top-Shooter des VTV. Nichts sollte helfen. Der Gastgeber kassierte zu viele einfache Gegentreffer und auch im Angriff ließ das Team immer noch zu viel liegen. In der Offensive suchten die Zweibrücker immer wieder Top-Torschütze Tom Paetow. Doch auch er scheiterte zu oft am sehr guten Janik Kurz. Paetow brachte neun seiner 19 Versuche im Tor unter. Bis zum 29:33 (51.) gab es wenig, was Hoffnung auf einen Punktgewinn machte. Grgic stellte dann in der Abwehr auf 5:1 um, was den VTV-Motor zumindest für ein paar Minuten zum Stottern brachte. Die Gastgeber verkürzten den Rückstand. Etwas mehr als vier Minuten vor dem Ende glich Kapitän Martin Mokris für die VTZ aus (33:33). Mokris kam aus disziplinarischen Gründen erst in der zweiten Hälfte zum Einsatz, zeigte dann aber gerade im Angriff eine ordentliche Leistung und steuerte noch insgesamt sieben Treffer bei. Die entscheidende Situation begab sich im Gästeangriff nach dem Ausgleich. Wo nicht wenige einen Schrittfehler eines VTV-Angreifers gesehen haben, sahen die beiden Schiedsrichter dies nicht und entschieden nach der Attacke von Mokris auf Zeitstrafe für die VTZ und Siebenmeter. Grgic war aufgebracht und handelte sich die Gelbe Karte ein. Den Siebenmeter verwandelte Leonnard Pfeil eiskalt und brachte Mundenheim in Front. Als dann Torhüter Kurz nochmals zwei gute Chancen der VTZ entschärfte, war die Partie entschieden. Der letzte Treffer von Tom Paetow zum 34:36 war nur noch Ergebniskosmetik.

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