Sportabzeichen Zweibrücken wieder vorne dabei, Zahlen aber rückläufig

Zweibrücken · Pfälzer legen 2019 21 568 Sportabzeichen ab. Helmholtz-Gymnasium sichert nächsten Sieg. Doch insgesamt weniger Schulen und Vereine dabei.

Beim Blick auf die Sportabzeichen-Statistik des Sporbundes Pfalz für 2019 ist Peter Ehrmantraut mulmig geworden. Zwar liegt Zweibrücken mit 1351 abgelegten Abzeichen im Verhältnis zur Einwohnerzahl der Kreise und kreisfreien Städte erneut weit vorne auf Rang zwei – der Sportabzeichenbeauftragte des Kreises bezeichnete die Zahlen dennoch als „sehr erschreckend“.

Legten 2018 noch knapp sechs Prozent der Zweibrücker das Abzeichen ab, waren es im vergangenen Jahr nur 3,95 Prozent. Den Rückgang begründet Ehrmantraut mit der mangelnden Teilnahme von Schulen und Vereinen. Mit dem Helmholtz-Gymnasium, dem Hofenfels-Gymnasium sowie der Hilgardgrundschule und der Grundschule Sechsmorgen haben sich vier Zweibrücker Schulen beteiligt. Bei den Vereinen wurde lediglich die VT Zweibrücken gelistet. Das LAZ Zweibrücken – in den Vorjahren stets Pfalzbester Verein mit 400 bis 600 Mitgliedern – taucht 2019 in der Statistik nicht auf. Wirklich erklären kann sich Ehrmantraut das nicht. Ebenso wenig wie die geringe Resonanz überhaupt, wo der Deutsche Olympische Sportbund, der Sportbund Pfalz und die Sparkasse Südwestpfalz die erfolgreich Teilnahme doch prämieren. „Da liegt das Geld in den Hallen und Stadien“, betont Ehrmantraut, der stets um die Förderung des Sportabzeichens und des Breitensports in Zweibrücken kämpft. Ehrmanntraut verstehe nicht, warum Schulen und Vereine sich die hohen Prämien für Sportabzeichen entgehen lassen. Pro bestandenem Abzeichen erhielten Schulen fünf Euro. Die städtische Schule mit dem höchsten Anteil bestandener Sportabzeichen, bekommt 1000 Euro zusätzlich.

In der Pfalz wurde 2019 insgesamt 21 568 Mal das Sportabzeichen erfolgreich abgelegt. Das geht aus der jetzt veröffentlichten Statistik des Sportbundes hervor. Mit dieser Zahl bewegen sich die Pfälzer seit 2007 konstant über der 20 000er Marke. 2011 gab es mit 25 869 Sportabzeichen den Rekord. Die 2019 erreichte Zahl von insgesamt 21 568 Sportabzeichen sind 1393 weniger als im Vorjahr 2018 (22 961), aber es ist immer noch das achtbeste Ergebnis seit der Erfassung der Zahlen im Jahr 1950.

Von den 21 568 Sportabzeichen kommen 16 646 von Kindern und Jugendlichen (minus 1051 im Vergleich zu 2018) sowie 4922 von Erwachsenen (minus 342). 2019 machte somit der Anteil von Kindern und Jugendlichen 77 Prozent aus.

Absolut gesehen waren die Sportler bei den Abnahmen in der Stadt Speyer mit 3637 einmal mehr am aktivsten, gefolgt vom Kreis Germersheim mit 3148 Abnahmen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl der Kreise und kreisfreien Städte liegt Speyer mit 7,19 Prozent ganz vorne, gefolgt von Zweibrücken mit 3,95 Prozent. In beiden Kategorien liegt, wie schon im vergangenen Jahr, die Stadt Kaiserslautern auf dem letzten Platz.

In der Rubrik „Sportabzeichen-Newcomer“ bei Schulen und Vereinen werden die höchsten Steigerungsraten im Vergleich zum Vorjahr ausgewertet. Der LC Schifferstadt (bis 400 Mitglieder), der TV Steinweiler (401 bis 600), der TV Hatzenbühl (bis 900) und der TV Edigheim (über 900) liegen bei den Vereinen vorne. Bei den Schul-Newcomern rangieren die Grundschule Pfingstweide Ludwgshafen (151 bis 300), das Heinrich Böll Gymnasium Mundenheim (301 bis 500), das Gymnasium Nikolaus von Weis Speyer (501 bis 750) sowie das Geschwister-Scholl-Gymnasium Ludwigshafen (über 750) vorne.

Alles andere als ein Newcomer in der Sportabzeichen-Statistik ist das Zweibrücker Helmholtz-Gymnasium. Zum 24. Mal in Folge hat das HHG in der Kategorie von Schulen mit über 750 Schülern den ersten Platz gesichert. 682 der 1038 Schüler legten das Sportabzeichen ab. Das Helmholtz-Gymnasium liegt mit 341 Abnahmen (854 Schüler) auf Rang fünf.

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