Handball-Oberliga Mit dunkelblauem Auge davongekommen

Dirmstein · In allerletzter Sekunde trifft der SV 64 Zweibrücken bei der HSG Eckbachtal zum glücklichen 26:25-Auswärtssieg – und damit dem zehnten Erfolg in Serie.

Es sah nach dem ersten Punktverlust der Saison für den SV 64 Zweibrücken aus. Doch eine Sekunde vor Schluss fiel doch noch der glückliche Siegtreffer zum 26:25 bei der HSG Eckbachtal. Nach dem zehnten Erfolg in Serie führt die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher mit nun 20:0 Punkten die Tabelle der RPS-Handball-Oberliga an. Gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber hatte SV-Torwart Marko Ivankovic mit 16 Paraden entscheidenden Anteil am Sieg. „Es wäre aber fatal, wenn unsere Jungs mit diesem Auftritt nicht selbstkritisch umgehen würden“, machte der SV-Trainer klar.

Beide Teams hatten bereits vor der Partie mit personellen Engpässen zu kämpfen. Bei den Hausherren fehlten mit Nisse Nehrdich, Carsten Wenzel, Thomas und Michael Betz gleich vier Stammkräfte. Beim Tabellenführer musste Christopher Huber weiterhin verletzt passen, Kian Schwarzer schied nach wenigen Minuten mit Schmerzen in seiner lädierten Schulter aus und auch Tom Ihl signalisierte früh, dass eine Einwechselung für ihn heute keinen Sinn machen würde. Dennoch rieben sich die etwa 100 Zuschauer in der Dirmsteiner Sporthalle verwundert die Augen, als die Hausherren nach 13 Minuten mit 6:2 in Führung lagen. Bullacher beantragte eine Auszeit, brachte den jungen Felix Dettinger sowie den erfahrenen Benni Zellmer und erinnerte seine Schützlinge noch einmal eindringlich an den vorgegebenen Matchplan. Die Maßnahme sollte auch direkt Früchte tragen. Fortan spielten die Abwehr und auch der Angriff wie aus einem Guss. Durch einen fulminanten 12:2-Lauf drehten die Löwen noch vor dem Seitenwechsel (14:8) das Spiel.

Doch was in den ersten 20 Minuten des zweiten Durchgangs passierte, ist aus Zweibrücker Sicht mit Worten wohl kaum zu beschreiben. Die beste Abwehr der Liga, die bis dato gerade mal zwanzig Gegentreffer pro Spiel hinnehmen musste, kassierte Tore im Minutentakt. Im Angriff ließen die 64er jegliche taktische Disziplin vermissen und leisteten sich eine Flut an technischen Fehlern. Während der gesamten Spielzeit vergeigten die Saarpfälzer dadurch 26 Angriffe, die ohne Torerfolg verpufften. Eine Quote, die eigentlich einen Sieg in der Oberliga ausschließen sollte. Die Eckbachtaler Geckos belohnten sich durch eine herausragende kämpferische 15:8-Aufholjagd. Als sie fünf Minuten vor dem Ende die 23:22-Führung erzielten, lag die große Sensation in der Luft. Doch in einer dramatischen Schlussphase behielt der Favorit aus Zweibrücken die Nerven. Eine Sekunde vor dem Ende traf Marc Robin Eisel mit einem Sprungwurf ins gegnerische Tor und erzielte so den glücklichen Treffer zum 26:25-Auswärtssieg für seine Mannschaft. SV-Trainer Stefan Bullacher war nach dem Schlusspfiff zwar überglücklich und freute sich im ersten Moment ausgelassen mit seinen Jungs, aber die Verärgerung über die undisziplinierte Leistung konnte der A-Lizenzinhaber im Nachgang allerdings nicht verbergen. „Ich bedauere wirklich sehr, dass ich heute vor allem im Rückraum durch unsere Ausfälle nicht mehr Handlungsspielraum hatte. Wir sind hier mit einem ganz dunkelblauen Auge davongekommen, dass wir uns über vierzig Minuten selbst geboxt haben“, betont Bullacher. „Das Beste an diesem Spieltag sind der Sieg und die Ergebnisse in den anderen Hallen“, spielte Bullacher auf die Niederlagen von Saulheim und der VTZ-Saarpfalz an. Damit haben am Wochenende zwei von drei Hauptkonkurrenten der 64er im Kampf um den Titel Federn lassen müssen. Am kommenden Samstag erwarten die Zweibrücker nun den TV Mülheim.

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