1. FC Kaiserslautern FCK-Fehlstart kostet Schommers den Job

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern stellt seinen Trainer nach zwei Spieltagen frei. Sportdirektor Boris Notzon dementiert Interesse an Ex-Waldhof-Trainer Bernhard Trares.

 Rauswurf nach zwei Niederlagen zum Auftakt: Boris Schommers ist nicht mehr Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern.

Rauswurf nach zwei Niederlagen zum Auftakt: Boris Schommers ist nicht mehr Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern.

Foto: dpa/Torsten Silz

Die eigenen Ansprüche vor dem Saisonstart waren hoch. Die Rückkehr in die 2. Liga hatte der 1. FC Kaiserslautern als klares Ziel anvisiert. Doch schon nach zwei Spieltagen drohen diese Ambitionen zu zerbrechen. Mit zwei Niederlagen, null Punkten und null Toren bilden die Roten Teufel das Schlusslicht der 3. Fußball-Liga. Die Konsequenz: Der finanziell stark angeschlagene Fußball-Drittligist hat sich von Trainer Boris Schommers getrennt. Der Traditionsclub aus der Pfalz kommt einfach nicht zur Ruhe.

„Die Mannschaft hat sich leider durch die Themen der letzten Woche beeinflussen lassen und hat auf dem Platz nicht die gewünschte Reaktion gezeigt“, sagte Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt in einer Pressemitteilung. Da hatte die Debatte um den Cheftrainer auf dem Betzenberg bereits begonnen. Zudem sorgte der Rücktritt von Aufsichtsrats- und Beirats-Mitglied und Ex-Profi Martin Wagner für Unruhe.

Nach den zwei Pleiten gegen Dynamo Dresden (0:1) und bei Türkgücu München (0:3) liegt der FCK auf dem letzten Tabellenplatz. Die nächste Partie steht am kommenden Montag beim Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden an. „Das Spiel in München hat uns alle hart getroffen“, betonte Voigt. Danach hätten die Verantwortlichen am Montag eine „umgehende Analyse vorgenommen“.

Schommers bezeichnete eine Trainerdiskussion am Wochenende noch als „Schwachsinn“, er konnte sich aber nicht halten. Der 41-Jährige hatte am 19. September 2019 das Amt beim Fritz-Walter-Club als Nachfolger von Sascha Hildmann übernommen und stand in 40 Pflichtspielen für die Roten Teufel an der Seitenlinie. Zuvor war er Cheftrainer beim 1. FC Nürnberg. Sein Vertrag bei den Lauterern läuft noch bis zum 30. Juni 2021. Auch Co-Trainer Kevin McKenna muss mit sofortiger Wirkung gehen. Über die Nachfolge von Schommers will der viermalige deutsche Meister „zeitnah informieren“. FCK-Sportdirektor Boris Notzon hatte zuletzt vehement Berichten widersprochen, wonach der Ex-Mannheimer Bernhard Trares ein potenzieller Kandidat sei.

„Diese Entscheidung fällt uns allen sehr schwer, insbesondere da Boris Schommers und Kevin McKenna in den vergangenen Monaten enorme Energie und Kraft in ihre Arbeit und den FCK gesteckt haben“, betonte Voigt. Man habe viele interne Gespräche geführt – über die Ausrichtung im sportlichen Bereich und die Art und Weise, wie der Traditionsclub Fußball spielen wolle. „Wir sind an dieser Stelle zwischen allen Beteiligten nicht auf den gemeinsamen Nenner gekommen, so dass der Verein einheitlich entschieden hat, in dieser Situation eine Veränderung herbeizuführen“, sagt der Geschäftsführer.

Der 1. FC Kaiserslautern kämpfte über Monate hinweg um seine Existenz und die Fortführung des Spielbetriebs und steckt mitten in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Am 29. Oktober findet im Fritz-Walter-Stadion die Gläubigerversammlung statt, dann soll über den Insolvenzplan mit einem Schuldenschnitt abgestimmt werden. Am 31. Oktober steht die Nach-Lizenzierung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) an.

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