Fußball-Regionalliga Minks Reise in die eigene Vergangenheit

Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg muss am Samstag im Auswärtsspiel beim stark gestarteten Aufsteiger KSV Hessen Kassel ran. Für FCH-Coach Matthias Mink wird es ein emotionales Spiel. Auch weil auf der Trainerbank des Gegners ein alter Bekannter sitzt.

Auf die Kämpferqualitäten des Homburger Außenverteidigers Luca Plattenhardt (am Ball) wird es auch im Auswärtsspiel am Samstag beim noch ungeschlagenen Aufsteiger KSV Hessen Kassel ankommen.

Auf die Kämpferqualitäten des Homburger Außenverteidigers Luca Plattenhardt (am Ball) wird es auch im Auswärtsspiel am Samstag beim noch ungeschlagenen Aufsteiger KSV Hessen Kassel ankommen.

Foto: Markus Hagen

Für Matthias Mink, den neuen Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Homburg, ist das Spiel mit seiner Mannschaft am Samstag ab 14 Uhr im Auestadion beim Aufsteiger KSV Hessen Kassel etwas ganz Besonderes. War er doch von Januar 2014 bis Mai 2016 selbst Cheftrainer beim KSV. Im Anschluss hatte der 53-Jährige zunächst den Homburger Ligakonkurrenten TSV Steinbach trainiert, ehe er zur laufenden Saison bei den Grün-Weißen anheuerte.

„Natürlich wird das Spiel im Auestadion für mich eine emotionale Sache. Ich habe viele gute Erinnerungen an meine Zeit beim KSV“, räumt Mink ein. Anfang 2014 hatte er den damals in der Tabelle auf Platz 14 abgestürzten Meister übernommen und den Ligaverbleib geschafft. „Viele Spieler, die ich selbst trainiert habe, stehen uns am Samstag als Gegner gegenüber“, weiß Mink.

Dazu gehört auch die Kasseler Vereinsikone Tobias Damm. Der 36-Jährige wird allerdings nicht selbst auf dem Feld stehen. Er ist inzwischen Trainer beim KSV. „Tobias war damals mein Spieler und ist heute noch ein guter Bekannter. Ich habe mich immer als junger Trainer gefühlt – auch jetzt noch. Aber jetzt sitzen schon Ex-Spieler von mir auf der Bank. Ich stelle fest, dass ich wohl doch schon etwas älter bin“, sagt Mink mit einem Schmunzeln.

Mit acht Punkten aus vier Spielen ist der Aufsteiger aus Nordhessen gut aus den Startlöchern gekommen, liegt nur einen Zähler hinter dem FC Homburg. Vor der Zuschauerkulisse von bis zu 2000 zugelassenen Fans rechnet Mink mit einem „offenen und spannenden Spiel“ gegen ein „geschlossen starkes Team, das viele Spieler mit Regionalliga-Erfahrung in seinen Reihen hat.“ Dass der Homburger Trainer viele Akteure des Gegners bestens kennt, mache die Vorbereitung zumindest ein klein wenig leichter, räumt Mink ein. Dass die Partie vor vergleichsweise vielen Zuschauern ausgetragen werden darf, freut den 53-Jährigen: „Fußball lebt von den Emotionen. Und ich erwarte, dass es davon am Samstag auf und abseits des Rasens viele geben wird.“

Aber auch an seine Mannschaft hat der FCH-Coach einige Erwartungen. „Es wäre schön, wenn wir diesmal nicht einem Rückstand hinterher laufen müssen“, hofft Mink. Dies war unter anderem zum Saisonauftakt gegen den FC Gießen der Fall. Dort konnte der FCH die Partie zwar noch drehen (2:1). Dass dies nicht immer klappt, zeigte aber das Spiel beim Aufsteiger TSV Schott Mainz, wo die Grün-Weißen überraschend ihre einzige Saisonniederlage (0:3) hinnehmen mussten. „Hellwach sein, konzentriert in der Defensive arbeiten, Torchancen nutzen“, gibt Mink das simple Erfolgsrezept vor.

Kassel ist zwar bislang ungeschlagen, hat im heimischen Auestadion aber bisher nicht durchweg überzeugt. Die Mannschaft zeigte Probleme, wenn sie gegen tief stehende Gegner das Spiel machen muss. Gegen Mainz mühte sich der KSV zwar zu einem knappen 2:1-Sieg. Gegen den FK Pirmasens reichte es zuletzt aber nur zu einem Remis (1:1).

Personell steht beim FC Homburg noch das eine oder andere Fragezeichen. Stürmer Marcel Carl, der im Heimspiel gegen den TSV Eintracht Stadtallendorf wegen einer Oberschenkelzerrung pausieren musste, hat zwar das Training wieder aufgenommen. „Ob er im Kader steht, entscheiden wir aber erst nach dem Abschlusstraining“, sagte Mink am Donnerstag. Außenverteidiger Tim Stegerer steht nach seinem Handbruch ebenfalls wieder im Training. Ein Einsatz in Kassel kommt aber wohl zu früh. Fraglich ist zudem der Einsatz von Innenverteidiger Ivan Sachanenko, der sich eine Kapselverletzung im Sprunggelenk zugezogen hat.

Matthias Mink trifft am Samstag mit dem FC Homburg auf seinen Ex-Verein Hessen Kassel.   Foto: Hagen

Matthias Mink trifft am Samstag mit dem FC Homburg auf seinen Ex-Verein Hessen Kassel. Foto: Hagen

Foto: Markus Hagen

Die 350 Kilometer lange Anfahrt nach Kassel hat der FC Homburg bereits am Freitag angetreten und in Baunatal übernachtet. Mit einem Sieg bei den Hessen könnte sich der Tabellenvierte eine gute Ausgangssituation vor der englischen Woche mit zwei Heimspielen am kommenden Dienstag (19 Uhr gegen den FK Pirmasens) und am darauffolgenden Samstag (14 Uhr gegen die SV Elversberg) schaffen.

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