Dritte Fußball-Liga Der 1. FC Kaiserslautern ist Tabellenletzter

Kaiserslautern/München · Der Fußball-Drittligist verliert auch sein zweites Saisonspiel mit 0:3 gegen Aufsteiger Türkgücü München. Lauterns Marvin Pourié fliegt in der Schlussphase vom Platz.

  FCK-Trainer Boris Schommers steht nach dem verpatzten Saisonstart mehr denn je in der Kritik

FCK-Trainer Boris Schommers steht nach dem verpatzten Saisonstart mehr denn je in der Kritik

Foto: dpa/Torsten Silz

Der Fehlstart der Roten Teufel ist komplett. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen Dynamo Dresden zum Saisonauftakt hat Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern am Sonntag auch seine zweite Partie beim Aufsteiger Türkgücü München mit 0:3 (0:2) verloren. FCK-Coach Boris Schommers, der sich schon vor dem zweiten Spieltag mit einer Trainerdiskussion konfrontiert sah, dürfte eine weitere unruhige Woche bevorstehen.

Schommers hatte seine Startformation im Vergleich zur Niederlage gegen Dresden auf zwei Positionen verändert. Neuzugang Marlon Ritter und Anas Bakhat spielten für Janik Bachmann und Hendrick Zuck.

Im Münchner Stadion an der Grünwalder Straße, in dem Zuschauer nicht zugelassen waren, gerieten die Pfälzer rasch ins Hintertreffen. In der Vorwärtsbewegung leistete sich der FCK in der 7. Minute einen vermeidbaren Ballverlust. Münchens Sercan Sararer setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und passte überlegt ins Zentrum, wo Stürmer Petar Sliskovic aus kurzer Distanz die frühe Führung für die Hausherren erzielte. Vor den Qualitäten Sliskovics hatte Schommers zwei Tage vor der Partie noch explizit gewarnt.

Im Anschluss kam der FCK etwas besser ins Spiel, agierte aber in der Offensive zu ungenau. Ritter traf bei einem Abschluss aus 19 Metern den Ball nicht richtig (16. Minute). Neuzugang Marvin Pourié rutschte ein Kopfball über den Scheitel (20.). Weitere Halbchancen von Tim Rieder und Elias Huth versandeten. Eingreifen musste Türkgücü-Torwart René Vollath erst in Minute 26. FCK-Kapitän Carlo Sickinger hob den Ball in den Strafraum. Pouriés Kopfball-Bogenlampe klärte Vollath in höchster Not.

Der FCK machte in dieser Phase das Spiel – das Tor schossen aber die effizienten Münchner, die Mängel in der Rückwärtsbewegung der Pfälzer eiskalt nutzten. Erneut leistete Sararer mit einem feinen Pass die Vorarbeit – erneut vollstreckte der sträflich freie Sliskovic (39.). Sararer hätte in der Nachspielzeit bereits den Deckel auf die Partie schrauben können, schoss aber über das Tor.

Jegliche Resthoffnungen der Roten Teufel, der Partie nach dem Seitenwechsel eine Wende zu geben, erhielten schnell einen herben Dämpfer. Einen Schuss von Sararer blockte FCK-Verteidiger Kevin Kraus aus kurzer Distanz mit dem Arm – Elfmeter für die Hausherren. Der Niederländer Tom Boere ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen und markierte das 3:0 für Türkgücü (55.).

Den Pfälzern war das Bemühen um den Anschluss nicht einmal abzusprechen. Dennoch steuerte der FCK nun auf ein handfestes Debakel zu. Lauterns Torwart Avdo Spahic verhinderte mit einer Fußabwehr gegen den erneut durchgebrochenen Sliskovic den vierten Einschlag (63.).

In den Schlussminuten plätscherte die Partie vor sich hin. Kaiserslautern agierte im Angriff weiter ohne Präzision. München tat nicht mehr als nötig, um den Sieg ins Ziel zu bringen. Einziger Aufreger war eine Auseinandersetzung nach einem Zweikampf zwischen Türkgücü-Keeper Vollath und Lauterns Pourié. Der bereits verwarnte Pfälzer erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst. Er flog mit Gelb-Rot vom Platz und fehlt im Auswärtsspiel am Montag, 5. Oktober beim SV Wehen Wiesbaden. Aufsteiger München eroberte durch den Heimerfolg vorläufig den zweiten Tabellenplatz. Der FCK ist Letzter.

Trainer Schommers mahnte trotz des Fehlstarts zur Ruhe: „Was sie ansprechen, ist ja genau der Schwachsinn“, antwortete er am Mikrofon von Magenta Sport auf eine entsprechende Frage: „ Wir haben erst den zweiten Spieltag. Wir haben den Start nicht so hingelegt, wie wir das wollten. Wir haben das zweite Spiel zurecht verloren. Jetzt geht es darum, die Ruhe zu wahren.“ Kapitän Sickinger schimpfte: „Wir brauchen nicht über den Trainer zu diskutieren. Über die gesamte Spieldauer waren viele unserer Entscheidungen falsch. Heute muss sich jeder Spieler selbst an die Nase packen. Da war keiner dabei, der eine gute Leistung gezeigt hat.“

Sportdirektor Notzon kündigte unterdessen in der Pause Neuzugänge an: „Wir sind in intensiven Gesprächen und hoffen, dass uns in den nächsten Tagen noch etwas gelingt.“

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