Basketball-Landesliga „Wir sind heute einen Schritt weiter“

Zweibrücken · Die Basketballer der VT Zweibrücken empfangen nach ihrem Kantersieg gegen Nieder-Olm an diesem Sonntag den ASC Mainz zum Top-Spiel der Landesliga Rheinhessen-Pfalz. An die Begegnung in der Hinrunde erinnert sich VT-Trainerin Gabi Chnapkova nur ungern.

Gabriela Chnapkova zeigt, wo’s langgeht. Die Trainerin der Landesliga-Basketballer von der VT Zweibrücken bestreitet mit ihrem Team am Sonntag das Spitzenspiel zu Hause gegen den ASC Mainz. An die Hinrundenpartie hat die 47-Jährige keine guten Erinnerungen. Die Zweibrücker brachen im Schlussviertel ein und gaben das Spiel aus der Hand.

Gabriela Chnapkova zeigt, wo’s langgeht. Die Trainerin der Landesliga-Basketballer von der VT Zweibrücken bestreitet mit ihrem Team am Sonntag das Spitzenspiel zu Hause gegen den ASC Mainz. An die Hinrundenpartie hat die 47-Jährige keine guten Erinnerungen. Die Zweibrücker brachen im Schlussviertel ein und gaben das Spiel aus der Hand.

Foto: Martin Wittenmeier

Das Titelrennen in der Basketball-Landesliga Rheinhessen/Pfalz ist ein spannender Vierkampf. Mittendrin: Die Korbjäger von der VT Zweibrücken. Die haben nach elf Spieltagen 18 Punkte auf dem Konto – genau wie der ASC Mainz, die BBC Fastbreakers Rockenhausen und der TV Kirchheimbolanden. Eine der Mannschaften wird nach dem kommenden Spieltag aber vorläufig aus dem Spitzenquartett ausgeschieden sein. Denn am Sonntag empfangen die Zweibrücker um 18 Uhr den ASC Mainz zum Gipfeltreffen in der Schulsporthalle des Hofenfelsgymnasiums.

Am vergangenen Spieltag haben sich die Zweibrücker für das Top-Duell schon mal warmgeschossen. Im Auswärtsspiel beim TV Nieder-Olm II hätten den VT-Korbjägern sogar die Hälfte ihrer Punkte gereicht, um den Sieg davonzutragen. Die Mannschaft von Trainerin Gabi Chnapkova lag schon nach dem ersten Viertel fast uneinholbar mit 36:12 vorne. Am Ende gewannen die Zweibrücker mit 120:57. Chnapkova sprach von einem „guten Test“ im Hinblick auf das kommende Top-Spiel gegen die Rheinhessen: „Wir haben stark verteidigt und verschiedene Systeme in der Defensive ausprobiert. Auch eines, das mir gegen Mainz vorschwebt“, sagt die 47-Jährige.

Und in der Offensive sprechen 120 Punkte ohnehin für sich. Wichtiger als die reine Punktzahl war Chnapkova aber, dass sich das Scoring erneut auf viele Schultern verteilte. Zwar stach Rückkehrer Tim Burkholder mit 25 Zählern ein klein wenig heraus. Doch insgesamt kamen gleich sechs Zweibrücker auf zweistellige Punktwerte. Unter anderem Luca Höchst (14) und Max Simon (12), die vor der Runde aus Nieder-Olm den Weg zur VT gefunden hatten. Im Spiel gegen den ehemaligen Verein bestehe immer „die Gefahr, dass man sich ein bisschen verrückt macht, aber die beiden haben wieder stark gespielt“, meinte Chnapkova. Alle zehn Akteure, die sie in Nieder-Olm aufs Feld schickte, erzielten Punkte. Das sei wichtig, um für den Gegner weniger ausrechenbar zu sein, erklärte die Trainerin. „Wir haben offensiv gut harmoniert, gut miteinander gespielt. Es gibt wirklich nicht viel zu kritisieren“, lobte sie.

Eben diese Harmonie vermisste die Trainerin im Hinspiel in Mainz vor allem im Schlussabschnitt. Die Partie Anfang Oktober war für Chnapkova die vielleicht bitterste seit sie vor der Runde das Traineramt bei der VT übernahm. Ihre Mannschaft entschied das erste Viertel damals klar für sich (29:17) und lag auch vor dem dritten der vier Spielabschnitte auf Siegkurs (74:66). Daran, was dann passierte, erinnert sich die 47-Jährige nur ungern zurück. Die VT-Korbjäger waren völlig von der Rolle, verloren das letzte Viertel mit 10:29 und die Partie mit 84:95. Es war die zweite – und höchste Niederlage der Saison.

„Als Mainz nochmal rangekommen ist, haben wir komplett die Nerven verloren. Wir haben keinen Tempo-Basketball mehr gespielt, nicht mehr zusammen gespielt. Jeder Spieler hat gedacht: Ich bin der, der es jetzt alleine richten muss. Es gab kein Teamplay mehr. So haben wir den Gegner zurück ins Spiel geholt“, erinnert sich die Trainerin.

Und was passiert, wenn ihre Mannschaft im Rückspiel am Sonntag ein ähnliches Katastrophenviertel hinlegt? „Dann bring ich die Jungs um“, sagt Chnapkova und lacht. Sie ergänzt ernster: „Ich werde im Training nochmal ganz klar ansprechen, dass so etwas nicht nochmal vorkommen darf. Und ich denke, das wird es auch nicht. Wir sind einen Schritt weiter als damals. Wir werden diesmal auch in den Phasen, in denen es nicht so gut läuft, positiv bleiben“, prophezeit sie.

Dass Mainz das Hinspiel für sich entschied, will Chnapkova aber nicht nur daran festmachen, dass ihre Mannschaft auf der Zielgeraden der Partie schwächelte. „Mainz ist eine junge Mannschaft mit einer sehr breiten Bank. Sie haben wie wir nicht den einen Top-Scorer in ihren Reihen, sondern viele Spieler, die den Korb attackieren können. Das machen sie richtig stark. Und läuferisch sind sie denke ich mit uns das beste Team der Liga“, warnt die Trainerin, die am Sonntag im Top-Spiel personell voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen kann. „Stand jetzt sind alle Mann an Bord“, sagte sie am Donnerstag.

Chnapkovas Zwischenfazit nach etwa einem halben Jahr als VT-Trainerin fällt übrigens sehr positiv aus. Einen schnellen, laufintensiven Basketball – Geschwindigkeit im Kopf und in den Beinen – fordere sie von ihren Spielern. Das hatte sie bei ihrem Amtsantritt erklärt. „Die Jungs hätten vorher wohl nicht im Traum daran gedacht, dass sie diese Saison eine ‚Full-Court-Press‘ spielen werden“, sagt Chnapkova. Und meint damit eine Verteidigungstaktik, in der der Gegner nicht erst in der eigenen Hälfte, sondern auf dem ganzen Feld attackiert wird. „Jetzt beherrschen wir die schon sehr gut. Ich bin wirklich zufrieden mit den Fortschritten, die wir machen.“

Noch ein klein wenig zufriedener wäre die Trainerin sicher, wenn ihre Mannschaft am Sonntagabend in der Tabelle immer noch ganz vorne steht, wenn aus dem Spitzenquartett ein Trio geworden sein wird.

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