Eishockey-Regionalliga „ . . . dann fliegt das Dach von der Ice-Arena“

Zweibrücken · Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken empfängt am Sonntag Schlusslicht Bietigheim-Bissingen. Es ist das vorletzte Spiel vor Beginn der Playoffs.

Auf Rechenspiele hat Hornets-Trainer Ralf Wolf keine Lust. Auf weitere Siege seiner Mannschaft schon.

Auf Rechenspiele hat Hornets-Trainer Ralf Wolf keine Lust. Auf weitere Siege seiner Mannschaft schon.

Foto: Martin Wittenmeier

Wer darf’s denn in den Playoffs sein? Die vier Mannschaften, die in der Eishockey-Regionalliga Südwest ab Mitte Februar an den K.o.-Spielen um den Titel teilnehmen, stehen schon fest. Eine davon ist der EHC Zweibrücken. Ob die Hornets nun aber auf den Stuttgarter EC, den ESC Hügelsheim oder den Heilbronner EC treffen, ist vor dem vorletzten Hauptrundenspiel der Zweibrücker am Sonntag um 18.30 Uhr in der heimischen Ice-Arena gegen den SC Bietigheim-Bissingen 1b noch nicht ausgemacht.

Fest steht: Gewinnt der EHCZ am Sonntag gegen Bietigheim und bestreitet am Sonntag, 5. Februar, auch das Spiel beim Vorletzten 1. CfR Pforzheim erfolgreich, ist den Hornets Platz zwei – und der damit verbundene Heimvorteil in den Playoffs – nicht mehr zu nehmen. Zumindest wenn die Zweibrücker eine der beiden Partien in der regulären Spielzeit gewinnen. Dafür gibt es nämlich drei Punkte, für einen Erfolg im Penaltyschießen nur zwei.

Als Tabellenzweiter hätten die Hornets in der Playoff-Halbfinalserie, in der sie dann gegen den Dritten ranmüssen, in einem möglichen entscheidenden fünften Spiel den wichtigen Heimrecht. Gegner in der Vorschlussrunde wäre in diesem Szenario (der EHCZ wird Zweiter)  vermutlich der Stuttgarter EC, den die Zweibrücker in den drei Hauptrundenbegegnungen drei Mal besiegt haben. Nur in einem eher unwahrscheinlichen Fall könnten die Zweibrücker auch auf Hügelsheim treffen, wenn sie die Hauptrunde als Zweiter beenden. Die „Baden Rhinos“ sind die einzige Mannschaft, gegen den der EHCZ in der Hauptrunde eine negative Bilanz hat (ein Sieg, zwei Niederlagen).

Die Hornets haben aber auch die Chance, die Hauptrunde als Erster abzuschließen. Aus eigener Kraft können sie dies aber nicht mehr schaffen. Dafür müsste Hügelsheim in einem seiner drei verbleibenden Spiele mindestens einmal patzen. Am wahrscheinlichsten ist dies am 3. Februar. Da tritt der ESC auswärts in Stuttgart an. 

Werden die Hornets tatsächlich Erster, träfen sie im Playoff-Halbfinale auf Heilbronn, die die Saison in jedem Fall auf Rang vier abschließen werden. Heilbronn ist auf dem Papier die schwächste der vier Mannschaften in den Playoffs. Mit 22 Punkten haben die Eisbären aktuell 16 Zähler weniger als Zweibrücken. Die Platzierung in der Hauptrunde war den Heilbronnern in der vergangenen Spielzeit allerdings herzlich egal. Damals stand sogar nur Rang fünf zu Buche. Die Eisbären wurden trotzdem Meister.

Patzen allerdings die Zweibrücker in ihren kommenden Partien, können sie auch noch auf Platz drei abrutschen. Auch dann würde der Halbfinalgegner entweder Stuttgart oder Hügelsheim heißen. Aber der jeweilige Gegner hätte dann in den Playoffs den Heimvorteil.

Hornets-Trainer Ralf Wolf erklärte allerdings schon nach dem Sieg seiner Mannschaft am vergangenen Spieltag in Stuttgart (6:4), dass er auf solche Rechenspiele überhaupt keine Lust habe. „Wir kümmern uns nur um das, was wir beeinflussen können“, meinte der 43-Jährige. Und das ist die kommende Partie. Dass seine Mannschaft Schlusslicht Bietigheim am Sonntag derart unterschätzen könnte, dass sie gegen das Schlusslicht in die Bredouille kommt, glaubt Wolf nicht: „Wenn das passiert, fliegt das Dach von der Ice-Arena.“ Die ersten beiden Vergleiche mit den „Steelers“ gewann Zweibrücken souverän (6:0 und 5:0). Allerdings überraschte das Schlusslicht am vergangenen Spieltag mit einem 3:2-Erfolg gegen die Mad Dogs Mannheim. Mannheim ist neben Hügelsheim die einzige Mannschaft, die in der laufenden Runde überhaupt gegen den EHCZ gewinnen konnte.

Doch egal, gegen wen es für die Hornets in den K.o-Spielen als erstes gehen wird – Angst müssen sie vor keinem Gegner haben. Die Zweibrücker gewannen ihre vergangenen neun Partien in Serie. Und zuletzt stimmten auch die Zuschauerzahlen wieder. Die sahen zeitweise wenig rosig aus. Selbst zum Top-Spiel gegen Stuttgart kamen Ende November nur rund 400 Zuschauer in die Ice-Arena. In den beiden folgenden Begegnungen waren es sogar nur etwas mehr als 300. Nun ziehen die Zahlen wieder an. Im letzten Heimspiel gegen Heilbronn konnte der EHCZ mit 641 zahlenden Gästen Saisonrekordkulisse vermelden. Eine Marke, die mit Beginn der K.o.-Phase aber noch nach oben geschraubt werden soll. „Im ersten Playoff-Heimspiel müssen 900 Zuschauer drin sein“, sagt der sportliche Leiter des EHCZ, Thorsten Rehfeld. Und ergänzt: „Egal ob der Gegner Heilbronn, Hügelsheim oder Stuttgart heißt.“

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