Zum Tod von Monsignore Airton Haack Hasborner Sommerpfarrer stirbt mit 57 Jahren

Hasborn-Dautweiler · Brückenbauer zwischen Brasilien und dem Saarland. Fünf Jahre lang vertrat er im Sommer den Ortspfarrer.

 Monsignore Airton Luiz Haack bei einer Messfeier. Anfang Mai ist er in Brasilien gestorben.

Monsignore Airton Luiz Haack bei einer Messfeier. Anfang Mai ist er in Brasilien gestorben.

Foto: Bodo Bost

Seit einigen Wochen ist der brasilianische Bundesstaat Rio Grande do Sul, die Heimat vieler Nachkommen von Auswanderern aus dem Saarland, einer der Hotspots der Corona-Pandemie in Brasilien. Die Stadt Novo Hamburgo musste vor einigen Wochen den medizinischen Notstand ausrufen, weil die Kliniken die Kranken nicht mehr alle aufnehmen konnten.

Am 3. Mai ist dort mit Monsignore Airton Luiz Haack ein im Kreis St. Wendel sehr bekannter Priester aus dem brasilianischen Bistum Novo Hamburgo an den Folgen einer Corona-Erkrankung, die er sich in der Karwoche zugezogen hatte, mit erst 57 Jahren verstorben. Haack, der 1995 zum Priester geweiht worden war, war Direktor des Diözesanwallfahrtsortes Santuario Mãe de Deus (Muttergottesheiligtum) auf einem Berg über Novo Hamburgo. Daneben war er noch Direktor eines Priesterseminars in Dois Irmãos. Dafür erhielt er vom Papst die Auszeichnung Monsignore, obwohl alle ihn weiter mit Pater anredeten. Er war zunächst Mitarbeiter und später Nachfolger von Wallfahrtsgründer Monsignore Oscar Colling (1934 bis 2018), dessen Vorfahren aus Luxemburg sowie dem Saarland stammen und der seit Jahrzehnten Vertretungen im Bistum Trier übernommen hatte.

Mit Monsignore Colling war auch Pater Airton Haack 1998 erstmals als Jungpriester ins Saarland gekommen. Von 2001 bis 2005 vertrat der Priester fünf Jahre lang, jeweils im Sommer, in Hasborn den Ortspfarrer und wohnte bei der Familie Kurt Backes wie ein Familienmitglied. Seitdem besuchte Pater Haack fast jedes Jahr die Heimat seiner Vorfahren an der Saar/Mosel, auch wenn er nicht genau wusste, wann und von wo aus seine Vorfahren ausgewandert waren.

Auch fast seine gesamte brasilianische Verwandtschaft brachte er in dieser Zeit einmal mit an die Saar. Im Gegenzug kamen auch viele Hasborner und Theleyer zu ihm nach Brasilien. 2014 besuchte ihn auch der Trierer Bischof Stefan Ackermann in Brasilien, als er mit seiner Delegation Dois Irmãos, wo Pater Haack damals wirkte, besuchte. Die Delegation wurde von der Bürgermeisterin des Ortes, Terezinha da Silva, empfangen. Das Gespräch mit der Afro-Brasilianerin hatte Pater Haack vermittelt.

Die Kontakte ins Saarland liefen später über die Hasborner Familie Engelbert Schmitt und die kürzlich in Püttlingen ebenfalls an Corona verstorbene Margret Wittmann, die mit ihrer „Brasilienhilfe Köllertal“ vor 35 Jahren ein eigenes Hilfswerk für Brasilien gegründet hatte, mit dem auch Monsignore Haack sehr eng zusammenarbeitete.

Viele Jubiläen und Feste hatte Haack in Theley und Hasborn in mehr als 20 Jahren gefeiert. Eigentlich wollte er auch sein silbernes Priesterjubiläum im Dezember 2020 unter seinen Freunden und Verwandten im Saarland feiern – er hatte bereits eine Gruppe von 25 Brasilianern gesammelt, um nach Deutschland aufzubrechen. Aber dieser Wunsch ging wegen der Pandemie nicht in Erfüllung. Selbst danach plante er noch, dieses Jubiläum später in Theley nachzufeiern.

Viele, die den sympathischen brasilianischen Seelsorger kennenlernen durften, trauern um ihn und werden ihn als Brückenbauer zwischen den Kontinenten und Kulturen in guter Erinnerung behalten.

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