Über 2000 Fälle Saarland hat 2022 eine der schwersten Grippewellen der jüngsten Zeit erlebt

Saarbrücken · Im Saarland wurde 2022 ein Höchstwert beim Krankenstand erreicht. Das liegt an diversen Infektionskrankheiten, die wieder vermehrt auftraten. Darunter auch Masern und Hepatitis-B.

 Das Saarland hat im vergangenen Jahr eine der schwersten Grippewellen seit Jahren erlebt. Das führte zu einem Höchststand an Krankenschreibungen.

Das Saarland hat im vergangenen Jahr eine der schwersten Grippewellen seit Jahren erlebt. Das führte zu einem Höchststand an Krankenschreibungen.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Das Saarland hat im vergangenen Jahr eine der schwersten Grippewellen seit Jahren erlebt. Über 2000 bestätigte Fälle wurden 2022 gemeldet, berichtet die Techniker-Krankenkasse (TK). Sie beruft sich auf Daten des Robert-Koch-Instituts. Diese Zahl wurde nur im Jahr 2018 übertroffen, als 2630 Fälle registriert worden waren.

„Die Grippewelle war ein Grund dafür, dass wir 2022 im Saarland mit 5,97 Prozent einen Höchstwert beim Krankenstand verzeichnet haben. Besonders die Monate Juli und Oktober lagen mit 6,80 beziehungsweise 7,33 Prozent deutlich über den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre“, erklärt Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung. „Das bedeutet, dass eine bei der TK versicherte Erwerbsperson im Saarland durchschnittlich 21,8 Tage krankgeschrieben war. Rund fünf Tage davon wurden von Atemwegserkrankungen verursacht.“ Ein Krankenstand von 5,97 Prozent bedeutet, dass jeder Berufstätige im Schnitt krankheitsbedingt 5,97 Prozent seiner Arbeitszeit fehlte.

Saarland: Auch andere Infektionskrankheiten treten vermehrt auf

Neben der Grippe sind im vergangenen Jahr auch andere Infektionskrankheiten wieder vermehrt aufgetreten, beispielsweise Magen-Darm-Erkrankungen. So wurden 713 Fälle des Norovirus gemeldet. Das bedeutet einen Anstieg um 28 Prozent im Vergleich zu 2021. Gleiches gilt für Infektionen mit dem Rota-Virus. 280 Fälle bedeuten sogar mehr als eine Verdopplung der Fälle im Vergleich zu 2021. Trotzdem liegen die Infektionszahlen mit den beiden Erregern noch deutlich unter den Werten der Vorpandemie-Jahre. Ein Hauptgrund für die geringen Fallzahlen in 2020 und 2021 sind die Hygienemaßnahmen und verringerte physische Kontakte im Zuge der Corona-Pandemie.

Für Hepatitis-B-Erkrankungen hat das Robert-Koch-Institut einen Höchststand für das Saarland festgestellt. 179 bestätigte Infektionen sind mehr als doppelt so viele wie 2021. Bis ins Jahr 2018 wurden sogar nie mehr als 50 Infektionen gemeldet. „Leider gab es auch wieder fünf Masernfälle zu verzeichnen. Nachdem in den Jahren 2012, 2013, 2015 und 2019 keine Infektionen registriert wurden, ist das ein kleiner Rückschritt. Trotzdem ist es positiv, dass es keine größeren Ausbrüche gab. Das dürfte auch an dem Masernschutzgesetz liegen, durch das Kinder Betreuungseinrichtungen nur mit vollständiger Impfung besuchen dürfen“ sagt Groh.

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