Saarbrücker Filmfestival Ophüls-Festival eröffnet – „Wir brauchen eine feministische Zeitenwende“

Saarbrücken · Am Montagabend wurde das Filmfestival Max Ophüls Preis eröffnet – politisch wie nie.

Pegah Ferydoni und das Team des Ophüls-Festivals auf der Bühne des Cinestar.

Pegah Ferydoni und das Team des Ophüls-Festivals auf der Bühne des Cinestar.

Foto: Tobias Keßler

War es die längste Eröffnung in der Ophüls-Geschichte? Vielleicht. In jedem Fall war es die politischste. Auf Einladung des Festivals kam Pegah Ferydoni auf die Bühne. Die in Teheran geborene deutsche Schauspielerin („Soko Hamburg“, bei Ophüls jetzt im Wettbewerbsspielfilm „Alaska“ zu sehen) hielt eine pointierte Rede über die Weltlage, über den „Kampf um die letzten Ressourcen“, in dem sich „progressive und konservative Kräfte erbittert“ gegenüber stünden. „Wir erleben ein Erstarken faschistisch-autoritärer Formeln und Handlungsweisen, hier und anderswo.“ Die Konsequenz seien „Naturkatastrophen, Zusammenbrüche ganzer Volkswirtschaften, Stürme auf Parlamente, Abschottung, Angriffskriege, Genozide, Pushbacks, Menschrechtsverbrechen, Ertrunkene, Erfrorene“. Die Welt müsse das Ruder herumreißen. „Uns ging es vielleicht viel zu lange zu gut. Ein paar Jahrzehnte haben wir von dem Privileg, sich ins Private zurückziehen zu können, profitiert“. Jetzt laufe die Zeit davon.