Völklinger SHG-Kliniken raten Patienten zum Nachfragen

Völklingen · Wenn ein Patient etwas nicht versteht, soll er sofort bei Pflegenden und Ärzten nachfragen. Auch dieser Rat gehört zum System der Vorbeugung gegen Risiken, das die Völklinger SHG-Kliniken entwickelt haben.

Bereits seit Jahren betreiben die SHG-Kliniken Völklingen ein systematisches Risikomanagement. Patientenarmbänder zur persönlichen Identifikation oder Flüssigkeitsspender zur Händedesinfektion gehören zu den Zeichen des erhöhten Sicherheitsbewusstseins. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.

Bei ihren Bemühungen verlässt sich die Klinik nicht nur auf den geschulten Blick des Personals. Dem kann in der täglichen Routine durchaus mal etwas entgehen. Regelmäßig lässt man sich von externen Fachleuten kritisch unter die Lupe nehmen. Für die erfolgreiche Umsetzung von Vorbeugemaßnahmen wurden vorige Woche mehrere Bereiche von der Detmolder Gesellschaft für Risikoberatung ausgezeichnet.

"Wir sind auf einem guten Weg", erklärte der stellvertretende Verwaltungsdirektor Peter Zwirner im SHG-Kongresszentrum. Er lobte die engagierten Mitarbeiter. In so genannten Audits haben ihnen Fachleute bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Eventuelle Fehlerquellen wurden analysiert, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit entwickelt. Zum Beispiel bei der Medikamentenlagerung: Dank baulicher Maßnahmen ist nun gewährleistet, dass Arzneimittel nicht mehr verwechselt werden können. Und standardisierte Vorgehensweisen sorgen dafür, dass bei Untersuchungen alles glatt läuft.

Oliver Steffen, Abteilungsleiter Qualitätsmanagement und Organisationsberatung, erklärte, dass die Patienten bewusst in das Thema mit einbezogen werden. In einer Broschüre erhalten die Kranken Hinweise, wie sie vor und während der Behandlung zu mehr Sicherheit beitragen können. Sie werden gebeten, die Mitarbeiter aktiv anzusprechen. Wer etwa den Eindruck hat, dass er ein neues Medikament nicht verträgt, soll sich sofort melden. Außerdem ist es in Ordnung, wenn Patienten die Pflegenden und Ärzte fragen, ob sie sich die Hände desinfiziert haben. "Wenn Sie etwas nicht verstehen: Fragen Sie nach", rät die Klinik.

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Auf einen BlickEin umfassendes Risiko-Management-System zur weiteren Verbesserung der Patientensicherheit haben folgende Klinikbereiche installiert: Innere Medizin und Pneumologie; Nephrologie (Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Immunologie, Dialyse); Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Anästhesiologische Klinik, Zentral-OP; Klinik für Gefäßchirurgie. tan

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