GSW baut für Millionen

Völklingen. Bis Herbst 2010 sollen drei marode Altbauten an der Ecke Post- und Rathausstraße in der Völklinger Innenstadt durch ein modernes Büro- und Dienstleistungszentrum ersetzt werden. Dort findet man bisher Leerstände vom "Völklinger Café" bis hin zu einem früheren Lampen-Fachgeschäft. Gebaut wird von der Gemeinnützigen Städtischen Wohnungsgesellschaft (GSW)

Völklingen. Bis Herbst 2010 sollen drei marode Altbauten an der Ecke Post- und Rathausstraße in der Völklinger Innenstadt durch ein modernes Büro- und Dienstleistungszentrum ersetzt werden. Dort findet man bisher Leerstände vom "Völklinger Café" bis hin zu einem früheren Lampen-Fachgeschäft. Gebaut wird von der Gemeinnützigen Städtischen Wohnungsgesellschaft (GSW). Die Räume sollen vermietet werden. Das Projekt soll rund drei Millionen Euro kosten. Zudem legt die GSW ein 1,5 Millionen Euro schweres Sanierungsprogramm für ihre Wohnungen auf. Schwerpunktmäßig sollen ein Hochhaus in der Kleinen Bergstraße in Wehrden (rund eine halbe Million Euro für Betonsanierung), ein Haus in der Albertstraße in Luisenthal sowie rund 30 weitere Wohnungen, hauptsächlich in der Kleinen Bergstraße, in Schuss gebracht werden. Die Wohnungen sollen dabei möglichst auch einen zeitgemäßen, kleineren Zuschnitt erhalten.Ziel der GSW sei und bleibe es, Völklingern ansprechende Wohnungen zu erschwinglichen Mietpreisen zu bieten, erläutert Geschäftsführer Dieter Füchsle in einem SZ-Gespräch. Doch ebenso klar sei im Gesellschaftsvertrag festgehalten, dass die GSW auch zur Stadtentwicklung beitragen solle. Und das tue sie mit ihrem Poststraßen-Projekt.Füchsle widersprach der von der SPD kürzlich vorgetragenen Kritik, dass sich die Gesellschaft hier finanziell übernehme (die SZ berichtete). Das Vorhaben sei mit drei Millionen Euro komplett kreditfinanziert. Für 70 Prozent der geplanten Flächen lägen aber bereits Mietzusagen vor. Der derzeit kalkulierte Bewirtschaftungsverlust liege bei deutlich unter 50 000 Euro pro Jahr, und, so Füchsle: "Wenn wir gleich vorteilhaft vermieten können, werden wir vielleicht gar keinen haben." Darlehen seien auch aus Bankensicht kein Thema, so lange Zins und Tilgung durch die Mieteinnahmen gedeckt werden könnten.In der Öffentlichkeit war ein Schuldenstand von über 30 Millionen Euro bei der GSW genannt worden. Laut Füchsle gehören solche Behauptungen in den Bereich der "Wahlpropaganda". Die Verbindlichkeiten hätten zu Jahresende 2008 rund 14 Millionen Euro betragen. Dem stehe ein Anlagevermögen von 29 Millionen Euro gegenüber. Der Geschäftsführer bestritt auch, dass sich Risiken aus dem Ende 2010 ablaufenden Mietvertrag mit der Agentur für Arbeit in der Poststraße ergäben. Dieser Vertrag werde nämlich "mit Sicherheit verlängert". Die Gebäude für die Agentur in der Poststraße hatte die GSW nach ähnlichem Konzept wie beim neuen Projekt errichtet - erst Bau auf eigene Kappe und dann Vermietung.Laut Füchsle ist übrigens nicht zu erwarten, dass sich das neue Projekt in der Poststraße (wie im früheren Streitfalle "Frommer Deiwel") über Jahre hinweg verzögert. Die betreffenden drei Häuser seien alle im Besitz der GSW und bereits komplett geräumt. "Der Mietvertrag wird mit Sicherheit verlängert."GSW-Geschäftsführer Dieter Füchsle

StichwortDie Gemeinnützige Städtische Wohnungsgesellschaft (GSW) ist eine eigenständige GmbH mit der Stadt als alleinigen Gesellschafter. Sie wurde 1983 in Ergänzung zur Allgemeinen Baugenossenschaft (ABG) 1904 gegründet, die in der Tradition der Röchling-Werkswohnungen entstand. Der GSW gehören heute rund 700, der ABG 800 Wohnungen in Völklingen. Die GSW kümmert sich speziell um Mieter mit geringerem Einkommen. Die ABG verwaltet die Wohnungen der GSW mit, und Dieter Füchsle ist heute Geschäftsführer beider Völklinger Gesellschaften. Seit dem Jahr 2000 amtierte er bereits als Prokurist. er

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