Ganztags-Schule bleibt Zankapfel

Heidstock · In die Sorge um die Flüchtlingskinder an Völklinger Schulen mischt sich ein langwieriger Streit um den richtigen Standort für eine Gebundene Ganztagsgrundschule. Noch immer ist kein Kompromiss in Sicht.

 Die Grundschule Heidstock (unser Bild) bietet bisher eine Ganztagsbetreuung in freiwilliger Form an. Die SPD beharrt auf dem Umbau zur gebundenen Ganztagsschule. Archivfoto: Becker & Bredel

Die Grundschule Heidstock (unser Bild) bietet bisher eine Ganztagsbetreuung in freiwilliger Form an. Die SPD beharrt auf dem Umbau zur gebundenen Ganztagsschule. Archivfoto: Becker & Bredel

Der Streit um die Umwandlung der Grundschule auf dem Heidstock in eine Gebundene Ganztagsgrundschule dauert an. SPD und CDU konnten sich in einer Sitzung des zuständigen Stadtratsausschusses für Kinder, Jugend und Soziales am Donnerstag nicht verständigen.

Dies hat eine Vorgeschichte: In der Grundschule auf dem Heidstock gibt es seit langem eine freiwillige Nachmittagsbetreuung. Die Schulkonferenz entschied sich dann im März 2014 für die gebundene Form, bei der alle Kinder (und auch Lehrer) bis 16 Uhr in der Schule bleiben müssten. Die SPD Heidstock übernahm diesen Wunsch als Wahlkampfversprechen. Die Stadtverwaltung startete dann eine Umfrage bei Eltern. Diese ergab eine große Mehrheit gegen eine Gebundene Ganztagsgrundschule.

Die CDU plädierte daraufhin dafür, mit einer Ganztagsklasse auf dem Heidstock anzufangen, und Sprecherin Gisela Rink unternahm am Donnerstag im Ausschuss einen neuen Vorstoß. Rink bat Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ), die Schule mit der Frage anzuschreiben, ob sich die Schulkonferenz nicht mittlerweile mit einer solchen Ganztagsklasse anfreunden könnte. Schulleiterin Heike Schmidt-Petersohn, die in der Sitzung anwesend war, hielt prompt dagegen. Diese Diskussion sei bereits in einer Dienstbesprechung der Lehrer geführt worden, und man bleibe bei der Meinung, "dass man keine halben Sachen machen" wolle. Die Ganztagsklasse laufe, zusammen gesehen mit der Nachmittagsbetreuung, darauf hinaus, dass an der Schule mit zwei Klassen pro Jahrgangsstufe "vier verschiedene Systeme nebeneinander" existierten und kein überzeugendes pädagogisches Konzept mehr zu verwirklichen sei.

Die CDU hatte auch angeregt, über eine Gebundene Ganztagsgrundschule in der Innenstadt nachzudenken. Oberbürgermeister Lorig hat hier, wie er im Ausschuss berichtete, bereits in der Bergstraße und in der Haydnstraße vorgefühlt: Ergebnis laut Lorig: "Beide Schulen, auch die Gremien, lehnen das ab." Es war auch bereits das Gebäude der Mühlgewannschule im Gespräch, aber der Regionalverband will es bekanntlich nicht freigeben.

Die SPD beharrt laut Fraktionschef Erik Kuhn nun weiter auf einer bereits vom Stadtrat mehrheitlich beschlossenen Position von 200 000 Euro für ihr Heidstock-Projekt. Solange dies so bleibt, wird aber die Kommunalaufsicht bei Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) voraussichtlich den Wirtschaftsplan des städtischen Grundstücks- und Gebäudemanagement-Betriebes nicht genehmigen. Die Behörde hält diese Ausgabe in der hoch verschuldeten Stadt für unangebracht. Damit liegen auch alle anderen im Plan enthaltenen Investitionen auf Eis. Der Streit geht nun am 17. März im Stadtrat in die nächste Runde.

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