Die Ruhe in der Schaffhauser Straße lässt auf sich warten

Wehrden. Seit Jahren kämpft das Stadtteilforum Wehrden für ein ganztägiges Lkw-Fahrverbot in der Schaffhauser Straße. Noch vor einigen Wochen wähnten sich die Bürgervertreter fast am Ziel, sie erwarteten eine relativ schnelle Lösung. Am Mittwoch erhielten ihre Hoffnungen einen kleinen Dämpfer

 Die Schaffhauser Straße in Wehrden. Foto: Becker & Bredel

Die Schaffhauser Straße in Wehrden. Foto: Becker & Bredel

Wehrden. Seit Jahren kämpft das Stadtteilforum Wehrden für ein ganztägiges Lkw-Fahrverbot in der Schaffhauser Straße. Noch vor einigen Wochen wähnten sich die Bürgervertreter fast am Ziel, sie erwarteten eine relativ schnelle Lösung. Am Mittwoch erhielten ihre Hoffnungen einen kleinen Dämpfer. Die Diskussion in der Wehrdener Kulturhalle zeigte: Der politische Wille ist da, aber die Lage ist kompliziert. Oberbürgermeister Klaus Lorig betonte nochmals, dass er die Straße für Lkw sperren möchte. Eine Hürde konnte auch bereits aus dem Weg geräumt werden. Der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) hat festgestellt, dass die voraussichtliche Lärmminderung ausreicht, um eine Sperrung zu rechtfertigen. Der Haken an der Sache: Der LfS entscheidet nicht über die Zulässigkeit, grünes Licht muss die oberste Straßenverkehrsbehörde beim Umweltministerium geben.An Bedingung geknüpftVon dort, so Lorig, wurde auch Zustimmung signalisiert. Allerdings nur unter der Bedingung, dass sich die Völklinger Verwaltung mit der Saarlouiser Landrätin Monika Bachmann einigt. Bachmann ist gegen eine Sperrung, sie fürchtet, dass der Schwerlastverkehr in andere Ortschaften verdrängt wird. Ein Gutachten könnte Aufschluss geben. Aber wer soll die teure Expertise bezahlen? Lorig drängt zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf eine Untersuchung. Würde sich nämlich herausstellen, dass viel Verkehr in den Saarlouiser Raum umgeleitet wird, wäre das Projekt wohl gestorben. Der Verwaltungschef strebt einen Kompromiss an. Und hofft, dass die Landrätin mit ins Boot springt. Zunächst soll die Straße befristet gesperrt werden. Während dieser Probephase könnte dann geprüft werden, wohin die Lasterwagenfahrer ausweichen. In den nächsten drei bis vier Wochen will Lorig gemeinsam mit Bachmann zu Gesprächen ins Umweltministerium fahren. Eines scheint aber jetzt schon sicher: Auch wenn die Behörde der Sperrung zustimmt, wird in Wehrden keine himmlische Ruhe einkehren. "Das ist nicht die große Lärmverbesserung" erklärte Christina Hennrich, die Leiterin des Rathaus-Fachbereichs Bürgerdienste, mit Blick auf die prognostizierte Minderung von 2,2 Dezibel.

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