Die Körpersprache muss stimmen

Völklingen. "Mit gefällt es, dass ich ältere Menschen aus meiner Nachbarschaft beraten, betreuen und beschützen kann." Souverän und locker erklärt ein Senioren-Sicherheitsberater aus Luxemburg am Donnerstagnachmittag seinen rund 30 Kollegen, warum ihm die Arbeit Spaß macht

 Bleiben ungebetene Gäste auch sicher draußen? Auf unserem Archivfoto prüfen Joachim Fery (links) und Stefan Martin (rechts), Kontaktbereichs-Beamte der Völklinger Polizei, die Haustür des Völklinger Senioren-Sicherheitsberaters Karl-Heinz Remark. Foto: Becker & Bredel

Bleiben ungebetene Gäste auch sicher draußen? Auf unserem Archivfoto prüfen Joachim Fery (links) und Stefan Martin (rechts), Kontaktbereichs-Beamte der Völklinger Polizei, die Haustür des Völklinger Senioren-Sicherheitsberaters Karl-Heinz Remark. Foto: Becker & Bredel

Völklingen. "Mit gefällt es, dass ich ältere Menschen aus meiner Nachbarschaft beraten, betreuen und beschützen kann." Souverän und locker erklärt ein Senioren-Sicherheitsberater aus Luxemburg am Donnerstagnachmittag seinen rund 30 Kollegen, warum ihm die Arbeit Spaß macht. Kommunikationstrainerin Marion Bredebusch ist mit dem lebendigen Auftritt im SHG-Kongresszentrum sehr zufrieden. Einen Tipp hat sie allerdings noch: Die Hand sollte während des Vortrags nicht in der Hosentasche stecken. Aber er wollte doch nur auf seinen Geldbeutel aufpassen, kontert der Redner augenzwinkernd. Die Stimmung beim fünften grenzüberschreitenden Treffen der Seniorensicherheitsberater aus Völklingen, Merzig, Friedrichsthal und Luxemburg ist locker und entspannt. In diesem Jahr hat das Diakonische Werk an der Saar in die Hüttenstadt eingeladen. "Die Seniorensicherheitsberater fungieren als Bindeglied zwischen der Polizei und der älteren Generation in unserer Gesellschaft", erklärt Organisatorin Giusy Grillo. Neben dem Rhetorik-Seminar stehen die Besichtigung des Weltkulturerbes und ein gemeinsames Mittagessen auf dem Programm. Und Zeit zum Erfahrungsaustausch bleibt natürlich auch genügend: Heinz Speicher aus Wadgassen informiert über die neueste Masche unseriöser Geschäftemacher. Ein Anrufer stellt sich als Seniorenschutzbeauftragter vor und bittet um einen Termin. Während des Hausbesuchs schwatzt er den älteren Menschen dann unsinnige Versicherungen auf. Dank des Tipps sind die Kollegen jetzt vorgewarnt. "Wir geben unser Wissen direkt an die Senioren weiter", versichert Karl-Heinz Remark aus Völklingen. Und damit die Botschaft immer klar und deutlich ankommt, gibt Rhetorik-Trainerin Bredebusch Tipps zu Körpersprache und Redeaufbau. Während die Seniorensicherheitsberater ihre kommunikativen Fähigkeiten vertiefen, tauschen sich nebenan rund ein Dutzend Betreuer von Polizei, Landeskriminalamt und Seniorenbüros aus. In Luxemburg hat man die Kräfte kürzlich gebündelt und einen eigenen Verein gegründet. Durch die Umstrukturierung erhoffen sich die Verantwortlichen größere finanzielle Unterstützung, etwa durch Spenden. Womöglich ist die Organisationsform auch eine Option für das Saarland. Beim nächsten grenzüberschreitenden Austausch werden die Luxemburger über ihre ersten Erfahrungen mit dem Vereinmodell berichten.

Auf einen BlickIn Völklingen arbeiten rund ein halbes Dutzend Frauen und Männer als ehrenamtliche Seniorensicherheitsberater. Sie klären über die Maschen der Trickbetrüger auf, geben Tipps zur Sicherheit im Straßenverkehr oder zeigen älteren Menschen, wie sie ihre Wohnung vor Einbrechern schützen können. Die Seniorensicherheitsberater gehören zur Freiwilligenagentur Völklingen des Diakonischen Werkes an der Saar und werden von der Polizeiinspektion Völklingen, dem Landeskriminalamt und dem Landesinstitut für Präventives Handeln betreut. Im Saarland gibt es rund 80 Seniorensicherheitsberater. tan

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