Mondscheinmarkt - eine tolle Idee

Sulzbach. "Sulzbach ist eingeschlafen. Es wird Zeit, dass sich was tut." Am Montag sprach sie diese zwei bedeutungsschwangeren Sätze: Gabi Metz-Berlinghof. Man kann sie getrost als Sulzbacher "Allzweckwaffe" bezeichnen - im besten Sinne, versteht sich

Sulzbach. "Sulzbach ist eingeschlafen. Es wird Zeit, dass sich was tut." Am Montag sprach sie diese zwei bedeutungsschwangeren Sätze: Gabi Metz-Berlinghof. Man kann sie getrost als Sulzbacher "Allzweckwaffe" bezeichnen - im besten Sinne, versteht sich. Bekannt ist die 48-Jährige als Verkäuferin am Wochenmarktstand des Obst- und Gemüsehändlers Michael Tomanek, als Chefin der Chickendales - Verein für kreative Freizeitgestaltung - und als Inhaberin des Nagelstudios Nail Paradise. Dass sie sich mit einladenden Flyern und Plakaten unterm Arm in die Sulzbacher Redaktion der Saarbrücker Zeitung bemühte, das hatte einen ganz besonderen Grund: Gabi Metz-Berlinghof und 20 weitere Marktbeschicker werden am kommenden Freitag, 9. Oktober, auf dem Ravanusaplatz den ersten Sulzbacher Mondscheinmarkt veranstalten. Nicht mal zwei Wochen, sagt sie, habe sie für die Vorbereitungen gebraucht. Bemerkenswert, so ganz ohne Arbeitskreis, Debattierzirkel und Ausschüsse, ohne Wenn und Aber und Bedenkenträgerei. Die Sulzbacher Marktfrau mit dem badischen Dialekt - sie stammt aus Hockenheim und lebt seit 17 Jahren in Sulzbach - marschierte einfach mal zu Kulturamtsleiter Jörg Bier und wurde vorstellig mit ihrer frischen Idee. Die hat sie sich in Blieskastel abgeguckt. Dort gibt es auch einen Mondscheinmarkt. Die Sulzbacher Stadtverwaltung erhob keine Einwände gegen das Unterfangen, gab den Ravanusaplatz frei, und so können am Freitag die Marktleute anrücken und ihr hoffentlich zahlreich erscheinendes Publikum verwöhnen. Die Organisatorin - nebenbei ist sie noch fünffache Mutter - wirbt für die bisher einmalige Veranstaltung mit allerlei Leckereien: Es gibt Nougat aus der Provence, Salami-Spezialitäten, ebenfalls aus Frankreich, Likörweine, Honig, Antipasti, Spanferkel, Pfälzer Äpfel und Kartoffeln, bemalte Kürbisse, Zwiebelkuchen, Crémant, Federweißer und anderes mehr. "Mondscheinmärkte gibt es schon seit dem 19. Jahrhundert", sagt Gabi Metz-Berlinghof, von Stadt zu Stadt seien sie unterschiedlich aufgemacht. Was der 48-Jährigen auf Dauer vorschwebt ist ein mittelalterlicher Touch, mit Gauklern, Feuerschluckern und anderen Gestalten, die die Besucher in ihren Bann ziehen. 2010, sagt die Marktfrau, könnte ein solcher Mittelaltermarkt auch in Sulzbach schon realisiert sein. Im Grunde will sie sich einfach nicht damit abfinden, dass die Stadt verödet. So gibt es kein Salzbrunnenfest mehr, keinen Wein- und Bauernmarkt, keinen Weihnachtsmarkt. Apropos: Den Weihnachtsmarkt will die Frau mit der unbändigen Energie dieses Jahr auch wieder auf die Beine stellen. Einen Termin hat sie schon: Sonntag, 6. Dezember. Was es dort zu sehen und zu erleben gibt, darüber berichten wir ausführlich, wenn die Zeit naht. Denn nun heißt es erstmal: Auf zum Mondscheinmarkt, die Geister der Unlust vertreiben und genießen. Alles andere ergibt sich von selbst. "Sulzbach ist eingeschlafen. Es wird Zeit, dass sich was tut."Gabi Metz-Berlinghof

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