Politik-Neuling will's den "Marionetten" zeigen

Sulzbach. Er sieht sich als Neuling unter Profis. Dennoch rechnet sich Stephan Kunz Chancen aus, den Sprung auf den Chefsessel im Sulzbacher Rathaus zu schaffen. "Mit Michael Adam komme ich in die Stichwahl und gewinne dann", wagt er einen Tipp

Sulzbach. Er sieht sich als Neuling unter Profis. Dennoch rechnet sich Stephan Kunz Chancen aus, den Sprung auf den Chefsessel im Sulzbacher Rathaus zu schaffen. "Mit Michael Adam komme ich in die Stichwahl und gewinne dann", wagt er einen Tipp. Der 45-jährige Stephan Kunz tritt am kommenden Sonntag bei der Bürgermeisterwahl in Sulzbach als Kandidat der Freien Wähler gegen CDU-Mann Michael Adam und den Sozialdemokraten Karlheinz Christmann an. Kunz bezeichnet sich gern als "unabhängigen Kandidaten". "Die anderen", so sagt er, "sind Marionetten, sind Befehlsempfänger von Parteien, sind beispielsweise für Grundschulschließungen im eigenen Ort, wenn ihre Landesregierung dies beschließt". Ein Seitenhieb auf Adam mit Blick auf die Pestalozzischule in Neuweiler. Um Karriere zu machen, da würde er, der selbstständige Steuerberater, sich nie der Parteidisziplin unterordnen. Das sei schon mal der wichtigste Unterschied zu Adam und Christmann, meint Kunz. Er habe in den vergangenen Monaten seit Bekanntgabe seiner Kandidatur viel gelernt, gibt Kunz zu. Seine Entscheidung, bei der Wahl anzutreten, habe er nicht bereut. Obwohl sein Leben dadurch doch stressiger geworden sei. Und sicherlich nicht einfacher.Gewerbesteuer senkenSchließlich müsse die Arbeit in seiner Kanzlei ja weitergehen. Alle Mandanten habe er frühzeitig über seine Kandidatur informiert, erklärt Kunz. Nicht alle seien darüber erfreut gewesen. Einige hätten aber auch gesagt, sie fänden es gut. Einen Großteil der Verantwortung in seiner Kanzlei übernehme nun seine Frau, sagt Stephan Kunz und betont: "Ich weiß, dass ich meiner Familie da schon einiges zumute." Übrigens: Seine Frau und seine beiden Kinder will er soweit wie möglich aus dem Wahlkampf raushalten. Eins hat der Kandidat Kunz festgestellt. "Ich stehe unter ständiger Beobachtung." Das habe er sich in diesem Ausmaß so nicht vorgestellt. Deshalb wähle er seine Worte mittlerweile auch sorgfältiger: "Ich bin nicht mehr so locker." Locker genug aber, um den wichtigsten Unterschied in seinem Wahlprogramm gegen seine Konkurrenten herauszustellen. "Ich will die Gewerbesteuer senken", sagt Kunz. Um 50 Prozentpunkte kann die Steuer seiner Meinung nach gesenkt werden. Auf jeden Fall will er das Sulzbacher Freibad erhalten - trotz der in dieser Saison sehr geringen Besucherzahlen. "Das Freibad ist mit wichtiger als die Besetzung der Stelle eines Kulturamtsleiters", sagt Kunz. Bei der Wahl am Sonntag will er mindestens 17 Prozent der Stimmen. Kunz: "Weniger wäre eine persönliche Niederlage für mich."

Zur personStephan Kunz wurde am 3. März 1964 in Saarbrücken geboren. Nach dem BWL-Studium an der Saar-Uni arbeitete er einige Jahre in der privaten Wirtschaft. 2002 machte er sich in Neuweiler als Steuerberater selbstständig. Dort lebt Kunz auch mit Frau Marion und den Kindern Peter und Anne. Kunz liest gern anspruchsvolle Literatur. Er ist sportlich, fährt Rad, schwimmt, läuft und macht Yoga. me/ll

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