„Wir sind generell schnell gelangweilt“

Die Schweizer Rockband The Rambling Wheels spielt am Sonntag die Soiree im Saarbrücker Schlossgarten. Seit ihrer Gründung hat die Band einige Stilveränderungen mitgemacht: vom Garage Rock zum Electro-Rock-Pop zum Südstaaten-Indiefolk. Was es damit auf sich hat, verriet der 29-jährige Schlagzeuger Bastien Bron alias Fuzzy O'Bron SZ-Mitarbeiter Kai Florian Becker.

 Es lebe der Wilde Westen: The Rambling Wheels. Foto: svendealmeida

Es lebe der Wilde Westen: The Rambling Wheels. Foto: svendealmeida

Foto: svendealmeida

Sie heißen eigentlich Bastien Bron. Wie kamen Sie auf den Namen Fuzzy O'Bron?

Fuzzy O'Bron: Wir wollten als Band, dass sich jeder nach der Gründung von The Rambling Wheels einen Künstlernamen zulegt. Wir sind der Meinung, dass wir eine andere Persönlichkeit annehmen, sobald wir auf der Bühne stehen. Anfangs hatte ich ganz schlecht Gitarre gespielt und gesungen.

Wir machten seinerzeit Garage Rock. Um mein schlechtes Spiel zu vertuschen, setzte ich immer ein Effektgerät ein: den sogenannten Fuzz. Dadurch merkte niemand, wie mies ich eigentlich spielte. Die anderen nannten mich daraufhin Fuzzy. Und O'Bron ist eine Anlehnung an meinen richtigen Familiennamen Bron.

Im Internet gibt es kaum Informationen über Ihre Band. Warum das?

Fuzzy O'Bron: Das war keine Absicht. Wir haben gerade erst unsere Website überarbeiten lassen. Da wir noch keine aktualisierte Bandhistorie haben, haben wir sie erst einmal weggelassen (lacht). Auf der anderen Seite finden wir, dass es eigentlich interessanter ist, wenn sich die Leute aufgrund unserer Songs und Videos ein Bild machen - ohne eine vorformulierte Meinung vorgesetzt zu bekommen.

Auf den aktuellen Bildern tragen Sie Kleider, die an die Kolonialzeit beziehungsweise den Wilden Westen erinnern. Ist diese Ära eine große Inspiration für Sie?

Fuzzy O'Bron: Ja, vor allem für die Geschichten in unseren Liedern. Mit jedem Album erfinden wir uns nicht nur musikalisch neu, sondern kreieren auch ein neues eigenes Universum. Für "The Thirteen Women Of Ill Repute" ließen wir uns vom 19. Jahrhundert inspirieren. Genauer gesagt vom Wilden Westen und dem viktorianischen Stil. Uns fasziniert die Gegensätzlichkeit zwischen dem dreckigen Westen und dem Schick des Viktorianischen.

Inwiefern unterscheidet sich "The Thirteen Women Of Ill Repute" musikalisch von den Vorgängerwerken?

Fuzzy O'Bron: Wir sind generell schnell gelangweilt und versuchen, uns nicht zu wiederholen. Daher wollen wir jedes Mal etwas Neues machen. Vor zehn Jahren machten wir Garage Rock und waren Fans von Sixties Bands wie The Who. Danach wandten wir uns dem modernem Rock zu, um dann beim dritten Album "The 300 000 Cats Of Bubastis" beim Electro-Rock und Electro-Pop anzukommen. Doch für "The Thirteen Women Of Ill Repute" haben wir uns wieder unserer Wurzeln besonnen und Songs geschrieben, die mehr unserer Natur entsprechen.

The Rambling Wheels spielen am Sonntag, 29. Juni, 19 Uhr, im Rahmen der Reihe Sonntags an Schloss in der Soiree im Saarbrücker Schlossgarten. Der Eintritt ist frei.

www.rvsbr.de

www.theramblingwheels.ch

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HintergrundThe Rambling Wheels wurden 2003 im schweizerischen Neuchâtel von Bastien Bron alias Fuzzy O'Bron gegründet. Seinerzeit spielte Bron noch Gitarre und sang. Er wechselte aber bald hinters Schlagzeug. Ihm zur Seite stehen aktuell Raphaël Weber alias Dr. Wheels (Gitarre , Gesang), Frédéric Jeanrenaud alias Mr.Jonfox (Bass) und Cédric Liardet alias Mister I (Keyboard). In dieser Besetzung entstand ihr viertes Album "The Thirteen Women Of Ill Repute", das Anfang Mai auf den deutschen Markt kam. Auf ihrer aktuellen Europatournee spielen sie nur ein Deutschlandkonzert: am kommenden Sonntag am Saarbrücker Schloss.

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