Windkraft ist auch bei Diskussion der Grünen im Rathaus umstritten

Saarbrücken · Die Energiewende wollen viele, aber das Aufstellen von Windrädern stößt meist auf massive Kritik. Das war auch das Ergebnis einer Podiumsdiskussion im Saarbrücker Rathausfestsaal, zu der die Partei Bündnis 90/Die Grünen kürzlich eingeladen hatte.

Referent des Abends war Bernhard Braun, der energiepolitische Sprecher der Grünen im rheinland-pfälzischen Landtag. "Wir sind in der Pflicht, unsere Zukunft in erneuerbaren Energien zu suchen. Durch den Klimawandel werden sich die Katastrophen auf dieser Welt deutlich häufen", sagte Braun, der berichtete, dass es in Rheinland-Pfalz bereits 1200 Windkraftanlagen gibt und diese Zahl in den kommenden Jahren noch verdoppelt werden soll. Eine vorbildliche Vorgehensweise, könnte man meinen, aber: "Eine Verdopplung der Windkraftanlagen wäre eine Zumutung. In der Pfalz wird immer mehr Wald dafür abgeholzt. Vor allem die Bevölkerung im Hunsrück muss für diese politischen Ideen mit dem Verlust ihrer tollen Landschaft bezahlen", sagte einer der etwa 80 anwesenden Zuhörer. Auch in Saarbrücken sind Windräder geplant, und so gab ein Besucher zu bedenken: "Ich weiß, dass wir heute schon dafür bezahlen müssen, dass wir unseren überschüssigen Strom, der durch Gas produziert wird, verkaufen können. Und jetzt wollen wir noch mehr Strom."

Die Diskussion werde wohl weitergehen, müsse aber deutlich transparenter geführt werden, waren sich die anwesenden Politiker einig. Rudolf Krumm von der RAG Montan Immobilien GmbH, die Windkraftanlagen betreibt: "In den Achtzigern gab es die gleichen Diskussionen um die Fördertürme der Kohlekraftwerke. Heute gibt's Demonstrationen gegen den Abriss der stillgelegten Fördertürme. Vielleicht sind ja die Windräder die Fördertürme der Zukunft."

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