Verkannter Job: Berufsschullehrer

Heusweiler. Wer Lehrer werden möchte, wird das meist an einer Schulform, die er während der Ausbildung selbst kennen- und wohl auch schätzen lernte

Heusweiler. Wer Lehrer werden möchte, wird das meist an einer Schulform, die er während der Ausbildung selbst kennen- und wohl auch schätzen lernte. Da dies überwiegend nicht eine Berufsschule war, scheidet diese oft bei der Wahl aus - einerseits menschlich, andererseits auch sehr schade, finden Vorsitzender Josef Paul (Heusweiler) und Pressesprecher Bernhard Püttmann (Gersheim) vom saarländischen Berufsschullehrerverband. Der korrekte Name lautet "Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen im Saarland e.V." (VLBS).

Der Verein ist die Standesvertretung für etwa 1000 saarländische Lehrkräfte an technisch-gewerblichen und sozialpflegerischen Berufsschulen. Diese haben zusammen etwa 23 000 Schüler. Ausgebildet wird in 130 Berufen. Die etwa 750 Lehrer an kaufmännischen Berufsschulen (mit 17 000 Schülern) haben eine eigene Vertretung.

Nein, stellten Paul und Püttmann bei einem Besuch in der SZ-Redaktion klar, es gehe ihnen nicht ums Fordern und Lamentieren, die Bedingungen im Saarland seien in Ordnung, wenn auch überall Verbesserungsmöglichkeiten denkbar seien. Man wolle stattdessen für den Lehrerberuf im Berufsschulsystem werben - eine stets praxisnahe, abwechslungsreiche Tätigkeit mit engen Kontakten zum Wirtschaftsleben. "Man ist immer auf dem Laufenden, auf dem Stand der Technik", schwärmt Püttmann. Arbeitsatmosphäre und Kollegialität machten ebenso Freude wie die Wertschätzung der Schulen durch die Ausbildungsbetriebe und Innungen. Was man als Berufsschullehrer mögen muss, ist die Arbeit mit Schülern, die mindestens 15, manchmal auch über 40 Jahre alt sind - ein ganz anderer Umgang als mit Kindern. Die Interessenvertreter wundern sich, wie viele Vorurteile und irrige Meinungen über Berufsschullehrer in Umlauf seien. Dagegen die Fakten: Berufsschullehrer sind alle Akademiker, verdienen etwa so viel wie Gymnasiallehrer und haben etwa deren Unterrichtsverpflichtungen. Wer auf den Geschmack gekommen ist: In Fächern wie Metalltechnik, Informatik und Ernährung/Hauswirtschaft gebe es Nachwuchsmangel und beste Berufsaussichten.

vlbs-saar.de

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