SPD stärkste Kraft im Homburger Stadtrat

Homburg · In Bexbach bleiben auch weiterhin sechs Parteien im Rat vertreten, in Kirkel sind es fünf Parteien, wobei die Linken und die FDP Federn lassen mussten. In Bexbach und Kirkel ist die SPD die stärkste Partei geworden.

 Gerade die Stadtratswahl in Homburg als Teil der Kommunalwahlen brachte gestern eine Überraschung: Die SPD löste die CDU als stärkste Fraktion ab. Foto: Thorsten Wolf

Gerade die Stadtratswahl in Homburg als Teil der Kommunalwahlen brachte gestern eine Überraschung: Die SPD löste die CDU als stärkste Fraktion ab. Foto: Thorsten Wolf

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 Im Dienstzimmer des Kirkeler Bürgermeisters Frank John (rechts, stehend), warten Kollegen und Ortsvorsteher auf die Ergebnisse der Wahl. Foto: Bernhard Reichhart

Im Dienstzimmer des Kirkeler Bürgermeisters Frank John (rechts, stehend), warten Kollegen und Ortsvorsteher auf die Ergebnisse der Wahl. Foto: Bernhard Reichhart

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 Banges Warten im Saarpfalz-Park in Bexbach. Rechts neben Bürgermeister Thomas Leis (mit Schlips) sitzt der SPD-Vorsitzende Horst Hornberger. Foto: Maack

Banges Warten im Saarpfalz-Park in Bexbach. Rechts neben Bürgermeister Thomas Leis (mit Schlips) sitzt der SPD-Vorsitzende Horst Hornberger. Foto: Maack

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Die Stadtratswahl in Homburg hat einen klaren Gewinner: Die SPD konnte sich mit 36,3 Prozent der abgegebenen Stimmen klar als stärkste Fraktion positionieren. Das bedeutet, dass sie mit 19 Sitzen in den Homburger Stadtrat einziehen wird. Im Vergleich zu den Kommunalwahlen 2009 konnten die Sozialdemokraten ihr Ergebnis um 3,6 Prozent steigern. Wilfried Bohn, der alte und neue Fraktionsvorsitzende, wertete das Ergebnis als "einen guten Tag für die Homburger SPD. Es war unser Ziel, stärkste Fraktion zu werden und das haben wir erreicht."

Den Sieg widme man, so Bohn, Hans Felden, dem im Dezember des vergangenen Jahres verstorbenen Vorgänger Bohns.

Für die CDU bedeutet der gestrige Kommunalwahlgang eine deutliche Schlappe. Am Ende stand ein Minus von 3,5 Prozent auf der großen Anzeige im Homburger Forum. Dort hatten Stadt und Kreis gemeinsam nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr über den Stand der Wahlen unterrichtet. Mit nun noch 31,1 Prozent (im Jahr 2009 34,6 Pozent) müssen sich die Christdemokraten nun mit Platz zwei im Homburger Stadtrat begnügen, sie werden in der kommenden Legislaturperiode 17 Stadtratsmitglieder stellen, gegenüber 19 zuvor.

Drittstärkste Kraft sind die Grünen mit 7,4 Prozent, gefolgt von den Linken mit 7,3 Prozent. Das bedeutet für beide Parteien vier Sitze im neuen Homburger Stadtrat.

Der nächste im Reigen der nun sieben Parteien im Rat ist die Freie Wählergemeinschaft (FWG). Sie konnte 6,9 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen, in Sitzen bedeutet dies drei (einen Sitz weniger als bisher). Jeweils zwei Sitze gehen an die Allianz der Vernunft (4,9 Prozent) und die Alternative für Deutschland (AfD, 4,5 Prozent). Nicht mehr im Rat vertreten ist die FDP, die mit 1,6 Prozent und einem Verlust von 5,9 Prozent eine historische Schlappe erlitt. Die Wahlbeteiligung bei der Homburger Stadtratswahl lag bei 54 Prozent.

Bei der Wahl zum saarpfälzischen Kreistag konnten die beiden großen Parteien CDU und SPD ihren Stimmenanteil ausbauen. Die stärkste Kraft blieb die CDU mit 36,9 Prozent, die SPD erzielte 35,1 Prozent. Drittstärkste Kraft wurden die Grünen mit 6,1 Prozent (6,3 Prozent in 2009), gefolgt von den Linken, die allerdings von 10,3 auf 5,7 Prozent fielen. Die Alternative für Deutschland (AfD) errang bei ihrer Premiere ein Ergebnis von 4,9 Prozent, die Familienpartei landete bei 3,74 Prozent (4,6 in 2009). Verluste mussten auch die Freien Wähler einstecken, die von 5,1 Prozent im Jahr 2009 auf nun 2,7 Prozent abrutschten. Die FDP erzielte nur noch 1,6 Prozent, bei der vergangenen Kreistagswahl waren es noch 6,9 Prozent gewesen. Die Piraten konnten bei ihrem ersten Auftreten bei Kreistagswahlen nur 1,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, die Allianz 1,1 Prozent.

Damit werden die Parteien mit folgenden Sitzen in der Kreistag einziehen: CDU 13 (12), SPD 13 (9), Linke 2 (3) Grüne 2 (2), Familienpartei 1 (3), Alternative für Deutschland 1 (0) und FWG 1 (1). Ohne Mandat blieben Piraten, FDP (2009 drei Sitze) und die "Allianz der Vernunft". Die Wahlbeteiligung lag bei 56,1 Prozent.. Die Ergebnisse des Wahlabends flimmerten über die Großleinwand im großen Saal des Bexbacher Saarpfalz-Parks. Es geht um die Sitze im Bexbacher Stadtrat und damit um die künftige Machtverteilung. Um 20.30 Uhr ist klar: die SPD wird die stärkste Kraft im Bexbacher Rat mit 14 Plätzen, die CDU kommt nur auf 12 Sitze und büßt damit ihre knappe Mehrheit ein (zuvor hatten die CDU 13 und die SPD 12 Stimmen). Und noch etwas erfüllt die anwesenden Vertreter der Bexbacher Parteien mit Zufriedenheit: Alle sechs bisherigen Fraktionen (SPD, CDU, FWG, FDP, Grüne und Linke) bleiben auch diesmal wieder dem Rat erhalten, niemand ist herausgefallen. Die FWG hat sogar einen Sitz hinzugewonnen (von zwei auf drei), die Linke behält ihre zwei Sitze, die Grünen sind weiterhin mit einem Sitz vertreten - lediglich die FDP muss sich nunmehr mit einem Sitz (statt bisher mit zwei) zufriedengeben. Für Bürgermeister Thomas Leis war klar: "Ich kann mit dem neuen Rat hervorragend leben. Ich kann mit allen arbeiten, wir wollen weiterhin gemeinsam für Bexbach arbeiten". Für den SPD-Vorsitzenden Horst Hornberger ging ein Wahlvorsatz in Erfüllung: "Wir stellen die stärkste Fraktion im Rat, wir haben viel erreicht und sind sehr froh". Gleichzeitig betonte Hornberger, dass "alle Mann im Rat zusammenschaffen" sollten, "im Interesse unserer Stadt". Thorsten Müller von der CDU war etwas enttäuscht, dass seine Partei die Ratsmehrheit einbüßte: "Wir werden a ber auf alle Fälle unsere Projekte für Bexbach verfolgen." Dass in Höchen (fast 56 Prozent) und Bexbach-Mitte (40,85 Prozent) die CDU stärkte Kraft war, "das tröstet mich und zeigt, was ein guter Orstvorsteher bewirken kann. Da müssen wir dran bleiben". Alle Parteien wollen nun gut zusammenarbeiten, Triumpf-Bekunden gab es nicht. Nur einmal wurde laut geklatscht: Als gegen 21 Uhr bekannt wurde, dass der Bexbacher Theophil Gallo neuer Landrat wird.

Kirkel mit starker SPD

Bei den Gemeinderatswahlen in der Gemeinde Kirkel ist die SPD als eindeutiger Gewinner hervorgegangen. Sie konnte leicht zulegen und erreichte 46,03 Prozent (2009: 43,72 Prozent). Auf die CDU entfielen 31,39 Prozent; sie konnte nach 27,74 Prozent vor fünf Jahren ein besseres Ergebnis bei den Wählern einfahren. Drittstärkste Partei wurden die Grünen mit 10,69 Prozent, welche ihr Ergebnis bei der letzten Kommunalwahl von 10,70 Prozent fast auf den Prozentpunkt genau stabilisieren konnten. Einen herben Verlust musste die Partei Die Linke hinnehmen; sie kam nur noch auf 6,94 Prozent gegenüber 9,2 Prozent im Jahr 2009. Auch die FDP erlitt mit 4,95 Prozent gegenüber 8,65 bei der letzten Wahl eine deutlichen Rückgang. Doch wie sieht die Sitzverteilung im neuen, nur noch 27 Mitglieder zählenden Gemeinderat (gegenüber 33 im Jahr 2009) nun aus: Die SPD verliert trotz des Zugewinns gegenüber der Wahl 2009 zwei Sitze und kommt auf jetzt 13 Sitze. Die CDU konnte ebenso die Anzahl ihrer neun Sitze halten wie die Grünen, die weiterhin mit drei Gemeinderäten vertreten sind. Dagegen sind die beiden kleineren Parteien Linke und FDP noch jeweils mit einem Sitz im Gemeinderat vertreten. Die Wahlbeteiligung lag bei 56.98 Prozent (2009: 59.93). Im Zimmer von Bürgermeister Frank John im Rathaus in Limbach verfolgten die Kommualpolitiker interessiert und sichtlich gespannt die eingehenden Ergebnisse, die nach den Eingängen aus den zehn Wahllokalen bei Hauptamtsleiter Dietmar Homberg einliefen und direkt auf der großen Leinwand im Zimmer des Bürgermeisters aktualisiert wurden. "Auch in Zukunft werden wieder insgesamt fünf Parteien im neuen Kirkeler Gemeinderat vertreten sein", kommentierte Frank John (SPD) das Ergebnis. "Das heißt, es gibt keine klare Mehrheit und jede Partei muss sich seine Mehrheit verschaffen", so der Verwaltungschef. "Wir können zufrieden sein", meinte auch das CDU-Ratsmitglied Wolfgang Homberg mit Blick auf den Zugewinn seiner Partei um 3,65 Prozent, was sich nicht in mehr Sitzen bemerkbar macht. "Etwas enttäuscht" war jedoch Maria Diehl von den Linken: "Ich habe mit mehr Stimmen gerechnet und hätte gerne unser Ergebnis gehalten".

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