Große werden kleiner, Kleine größer

Saarlouis/Dillingen/Lebach. In den drei Städten des Kreises, in Saarlouis, Dillingen und Lebach, hat die CDU teils herbe Verluste eingefahren, bleibt aber überall die stärkste Fraktion. Dem Vernehmen nach neigen CDU und SPD in Saarlouis eher zu einer weiteren Zusammenarbeit als zu Kooperationen mit mehreren kleinen Partnern

Saarlouis/Dillingen/Lebach. In den drei Städten des Kreises, in Saarlouis, Dillingen und Lebach, hat die CDU teils herbe Verluste eingefahren, bleibt aber überall die stärkste Fraktion. Dem Vernehmen nach neigen CDU und SPD in Saarlouis eher zu einer weiteren Zusammenarbeit als zu Kooperationen mit mehreren kleinen Partnern. In Dillingen und Lebach wird die CDU Partner brauchen, wenn sie nicht in die Opposition will. In Saarlouis verlor die CDU zehn Prozent (jetzt 31,8), die SPD 11,2 Prozent (jetzt 27,6 Prozent). Als drittstärkste Kraft schickten die Wähler die Grünen in den Rat (plus 5,2 Prozent, jetzt 14,4). Es folgen die Linken, die auf Anhieb auf 12, 5 Prozent kamen, die FDP, die sich auf 6,9 Prozent verdoppelte, und die FWG, die mit 6,8 Prozent ihr Ergebnis in etwa hielt. Die Linke fuhr ihre besten Ergebnisse mit bis zu 17 Prozent in Roden und Fraulautern ein; dort blieb die SPD wie im Steinrausch aber stärkste Kraft. In allen übrigen Stadtteilen liegt die CDU vorn. In der Innenstadt schoben sich die Grünen mit 22 Prozent vor die SPD (17,5 Prozent). In ersten Reaktionen zeigten sich Georg Jungmann (CDU) und Manfred Heyer (SPD) enttäuscht. Jungmann: "Wir sind aber stärkste Kraft geblieben und sehen den Auftrag zu Gesprächen mit allen außer Linken und FWG." In Dillingen fielen die Verluste der Großen im Landesvergleich geringer aus: Die CDU kam auf 41,5 Prozent (minus 7,1), die SPD auf 29,2 Prozent (minus 6,3). "Es wird viel schwieriger werden", sagte CDU-Vorsitzende Mathilde Balenzia zur Ratsarbeit, nachdem die CDU die absolute Mehrheit verloren hat. Mit dem Einzug von Grünen (4,3 Prozent) und Linken (12 Prozent) hat sich Dillingens Stadtrat spürbar verändert. Die ÖBL (6,1 Prozent) fiel von drei auf zwei Sitze, die FDP verteidigte ihre beiden Plätze. Die Linke wurde mit fünf Sitzen auf Anhieb drittstärkste Partei, hinter SPD mit zwölf (vormals 14) und CDU mit 17 (vormals 20). Für die Linke komme "jetzt die Bewährungsprobe", so deren Vorsitzender Wolfgang Schumacher. "Man muss jetzt zu dritt sein", folgerte SPD-Vorsitzender Werner Schloßer, "um eine Mehrheit zu haben". Auch in Lebach wird sich der Rat verändern. Die Grünen ziehen ein. Die CDU kommt auf 47, 7 Prozent, minus 4,8), die SPD steigerte sich um ein Prozent auf 31,5 Prozent, FDP gut 15 Prozent (plus 3) und die Grünen 5,8 Prozent. Nach der Verkleinerung des Lebacher Rates entfallen nun auf die CDU 16 Sitze (vorher 22) auf die SPD 10 Sitze (12), fünf wie bisher auf die FDP und zwei neu auf die Grünen. Auf Ortsebene musste die CDU herbe Verluste in Steinbach und Niedersaubach hinnehmen. In Gresaubach wurde die FDP mit 34,7 Prozent die zweitstärkste Partei.

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