Partnerschaft im Alltag

Saarbrücken · Seit Ende Januar ist der 23-jährige Raphael Brüne „unser Mann in Nantes“. Als „junger Botschafter Saarbrückens“ soll er in der Loire-Hauptstadt vor allem gemeinsame Projekte für Saarbrücker und Nanteser Vereine in die Wege leiten.

 Raphael Brüne in Nantes auf der Place Royale. Foto: Brüne

Raphael Brüne in Nantes auf der Place Royale. Foto: Brüne

Foto: Brüne

Raphael Brüne hat schon einen Lieblingsplatz in Nantes : ein Café im 32. Stock des Hochhauses Tour Bretagne, von dem man rundum über die ganze Stadt blicken kann. Seit Ende Januar ist der 23-Jährige, der kürzlich zu einem Kurzbesuch in Saarbrücken weilte, "unser Mann in Nantes ".

Seit 2008 unterhalten die beiden Partnerstädte Nantes und Saarbrücken ein Austauschprogramm junger Botschafter . Während der Nanteser Anthony Voisine seit Dezember als Junger Botschafter die Loire-Hauptstadt an der Saar vertritt, wirkt Raphael Brüne als "Jeune Ambassadeur de Sarrebruck" ein Jahr lang in Nantes . Hauptsächlich sei er dafür da, Projekte zwischen Saarbrücker und Nanteser Vereinen zu initiieren und zu begleiten, erzählt Brüne.

Neben schon klassischen Projekten wie der Rockwiese des Saarbrücker Altstadtfests und dem Fotomarathon, die Jugendliche aus beiden Städten zusammenbringen, wird er auch die Saarländer betreuen, die am "Nantes Creative Generation" im Oktober teilnehmen werden.
Fahrradkonferenz im Juni

"Bei diesem internationalen Forum können sich junge Leute mit einem Projekt bewerben, hier mit anderen austauschen, und sie erhalten Unterstützung bei der Realisierung", erläutert der Jeune Ambassadeur, was sich hinter dem Namen verbirgt. Anlässlich der internationalen Fahrradkonferenz "VeloCity" im Juni plant Nantes ein Projekt für Jugendliche der beiden Partnerstädte, das sie wahrscheinlich bis nach Kopenhagen führen wird. Anliegen der Stadt Nantes , die seine Stelle zur Hälfte finanziere, sei es auch, die Begegnungen zwischen Saarbrückern und Nantesern mehr zu "europäisieren", sagt Brüne.

Sein Arbeitsplatz befindet sich im Centre Culturel Franco-Allemand unter einem Dach mit französisch-italienischen, -spanischen, -britischen und -europäischen Kulturzentren. Auf internationale Kontakte legt die 300 000 Einwohner-Stadt Nantes , die allein 54 000 Studierende beherbergt, offenbar großen Wert.

So wie sein Amtskollege Voisine hilft und berät Brüne auch junge Leute, die Praktika im jeweils anderen Land absolvieren wollen. "Vor allem Studierende der Angewandten Fremdsprachen und der Betriebswirtschaft interessieren sich dafür, die meisten kommen auch schon mit konkreten Vorstellungen zu mir", berichtet Brüne.

Seinen Saarbrücken-Trip hat er denn auch gleich dazu genutzt, die Praktikumschancen einer Nanteser Design-Studentin bei einer Saarbrücker Werbeagentur zu erkunden. Seine Freizeit in der Saarbrücker Partnerstadt Nantes nutzt der junge Botschafter aber nicht nur, um die französische Stadt zu erkunden.

Er berät im Verein "La Cimade" auch ehrenamtlich Flüchtlinge, "die Probleme mit Behörden haben". Nantes sei eine sehr lebendige Großstadt mit sehr vielfältigem Kulturangebot, schwärmt er, und immer eine Reise wert. Sein Geheimtipp: "Trentemoult", ein malerisches Fischerdorf, das Touristen gratis mit einem Navi-Boot besuchen können.

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