Mit blauen Tafeln zum Parkplatz

Saarbrücken · Ab kommendem März soll ein neues Parkleitsystem die Suche nach einem Parkplatz in der Innenstadt erleichtern. Das alte System mit der elektronischen Anzeige hat ausgedient. Die Wartungskosten sind zu hoch.

 Muriel Serf (links) und Martha Bayer mit einer der 70 Tafeln des neuen Parkleitsystems. Foto: Dietze

Muriel Serf (links) und Martha Bayer mit einer der 70 Tafeln des neuen Parkleitsystems. Foto: Dietze

Foto: Dietze

70 Anzeigetafeln des Parkleitsystems informieren Autofahrer derzeit darüber, wo im Stadtgebiet noch freie Parkplätze sind. Zumindest in der Theorie. Denn die 1994 eingeführten elektronischen Tafeln sind in die Jahre gekommen, störungsanfällig und häufig außer Betrieb. Gestern wurde im Rathaus ein neues Parkleitsystem vorgestellt, eines, das ohne Anzeigetafeln auskommt, die über die aktuelle Anzahl freier Parkplätze informieren. Dessen Tafeln sind nicht elektronisch und mit keinem Datennetz verbunden, sondern bestehen lediglich aus Blech, und sollen ab März 2014 die Parkplatzsuche in der Innenstadt erleichtern.

"Rund 60 000 Euro müssen wir an Wartungskosten jedes Jahr in das jetzige Parkleitsystem investieren. Wir waren daher offen, als die Stadt mit der Idee an uns herantrat, ein neues System einzuführen", sagt Peter Jädkte, Parking-Manager des privaten Parkflächenbetreibers Q-Park, der auch das bestehende Parkleitsystem betreibt und unterhält.

Im Dezember 2012 wurde ein Planungsbüro damit beauftragt, ein neues Beschilderungssystem zu entwerfen, aber: "Es gab Zweifel, ob wir den Autofahrern mit dem eingereichten Vorschlag gerecht werden. Gerade für Ortsfremde war dieser sehr schwierig zu erfassen", erklärt Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer. So sei die Idee entstanden, zur Entwicklung Professor Ivica Maksimovic von der Hochschule für Bildende Künste Saar (HBK), Fachbereich Design, hinzuzuziehen.

"Unser Ziel war es, eine möglichst einfache Lösung zu finden, die es Autofahrern ermöglicht, gut und schnell einen Parkplatz finden", erklärt Maksimovic. Daher habe er "zwei Top-Leute" damit beauftragt, sich des Themas anzunehmen: Muriel Serf und Martha Bayer, damals noch Studentinnen für Kommunikationsdesign, mittlerweile Absolventinnen. "Nach absurden Vorschlägen, wie etwa bunte Linien, die auf dem Boden zu den Parkplätzen leiten, sind wir auf die denkbar einfache Idee mit den blauen Tafeln gekommen", sagen die beiden 25-Jährigen. Auf jeder dieser Tafeln sind nun Zielangaben für die drei nächsten Parkflächen mit Richtungspfeil vorhanden. Jede Parkfläche wird durch eine bestimmte Zahl symbolisiert - je kleiner die Zahl ist, desto zentraler ist die Parkfläche gelegen. So steht etwa P2 für das Parkhaus am Rathaus und P21 fürs Saarbrücker Schloss. "P1 gibt es nicht, weil wir unter den Betreibern keinen Streit um einen Premiumparkplatz entfachen wollten", ergänzt Peter Jädkte.

Zusätzlich wurden unterschiedliche Schriftgrößen für die ausgewiesenen Parkflächen gewählt. Die größte Schrift steht unten und bezeichnet den nächstgelegenen Parkplatz, die kleinste Schrift steht oben und kennzeichnet die Parkfläche, die am weitesten entfernt ist. In das System sind die 15 Parkflächen von Q-Park und sieben größere Einrichtungen anderer Betreiber eingebunden. Die Kosten von 180 000 Euro werden von Q-Park getragen.

"Testen lässt sich so etwas vorab nicht", sagt Jädtke. Aber er und alle anderen Beteiligten sind davon überzeugt, dass sich das neue Parkleitsystem in der Praxis bewähren wird.

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