Nun ist lobenswert, dass man sich bemüht hat, die wenigen Reste zu erhalten, mit Infotafeln zu versehen und teilweise zu rekonstruieren. Der finanzielle Aufwand war Ihren Berichten zufolge beträchtlich. Das Ergebnis dieser Arbeiten ist jedoch nicht immer gelungen. Positiv ist die Sanierung der Schwanen- und des Karlsbergweihers, wie auch das nun in Cortenstahl neu gefasste Tosbecken und einer sichtbaren Terrassenstufe. Allerdings hat man nur wenige alte Steine am Tosbecken platziert, obwohl davon noch einige durcheinander neben dem "Bärenzwinger" lagern. Letzterer hätte eine Restaurierung ebenfalls nötig.

Negativ und völlig daneben ist die Sanierung oder Sicherung der Orangerie. Hier ist die hohe Wand aus Cortenstahl völlig fehl am Platz und die neue Betontreppe total unnötig. Beides raubt dem alten Gemäuer den historischen Flair. In meiner Jugendzeit waren die Kellergewölbe noch frei zugänglich, heute lagern darin historische Steine. Dies erweckte in mir die Hoffnung, dass sie für eine Restaurierung gesichert wurden, doch man hat sich für die Stahlwand entschieden - schrecklich. Lob und Kritik ebenfalls an den Arbeiten an der Ruine Hohenburg. Der alte Wehrgang wurde schon vor längerer Zeit restauriert, nun einer seiner Treppentürme neu aufgebaut, sehr schön. Doch der zweite Treppenturm auf der gegenüberliegenden Seite wurde zugemauert und zugeschüttet. Was hat das noch mit Denkmalschutz zu tun?

In der nahen Südwestpfalz können Interessierte, zum Beispiel bei den Burgruinen "Gräfenstein" und "Neu Dahn" sehr gut gelungene Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten bewundern, ohne Cortenstahl. Dieser mag langlebig sein, aber für historische Gemäuer taugt er nicht. War das eine kostengünstige Lösung? Das kann bezweifelt werden. Friedbert Heil, Lambsborn